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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Narr?« schnaubte er. »Vielleicht durch einen schnel len Stoß ins Herz? Das würde dich wenigstens nicht entstellen. Du wirst ein feines Exemplar abgeben! Komm, was hast du zu sagen? Vergiß nicht, daß das deine letzte Chance ist, eigene Gedanken zu denken; später werde ich das Denken für dich über nehmen! Du wirst an meiner Tafel sitzen und lachen, wenn ich es dir befehle. Du wirst die beiden Frauen sehen, die dich ge liebt haben; aber sie werden vor der Berührung deiner eiskalten Finger zurückschrecken – vor deinen kalten, toten Lippen. Und immer wenn du sie siehst, werden sie mit Skor zusammen sein, in dessen Adern das helle Blut des Lebens fließt!«
    Meine Situation schien hoffnungslos. Das Schwert war zwei schneidig und ich konnte nicht hoffen, es zu greifen. Ich konn te nur warten wie ein Schaf, das den Todesstreich des Schläch ters kommen sieht.
    »Du antwortest also nicht«, sagte Skor. »Na gut, machen wir’s kurz!« Und er zog das Schwert ein Stück zurück, um mir den Todesstoß zu geben.
    Duare stand dicht hinter ihm an einem Tisch, der mit Skors Kunstgegenständen übersät war. Ich wartete auf den Stoß, den ich mit den Händen ablenken wollte. Er zögerte einen Augenblick; wahrscheinlich wollte er den Augenblick meiner Todesangst länger auskosten. Aber ich gönnte ihm dieses Vergnügen nicht und lachte ihm frei ins Gesicht.
    Im gleichen Augenblick nahm Duare eine schwere Vase vom Tisch, hob sie hoch und schmetterte sie auf Skors Kopf. Ge räuschlos sank er zu Boden.
    Ich sprang über ihn hinweg, um das Mädchen in die Arme zu nehmen, doch sie stieß mich zurück.
    »Fassen Sie mich nicht an!« schnappte sie. »Wenn Sie aus Kormor fliehen wollen, dürfen wir keine Zeit verlieren. Kom men Sie. Ich weiß, wo das Mädchen ist, das Sie befreien woll ten!«
    Ihre Haltung mir gegenüber schien seltsam verändert und mein Stolz war verletzt. Ich folgte ihr. Sie führte mich in den Korridor, durch den wir gekommen waren. Nach wenigen Me tern öffnete sie eine Tür zu unserer Rechten und betrat einen anderen Flur, in dem sie gleich darauf vor einer verriegelten Tür haltmachte.
    »Sie ist hier in diesem Raum«, sagte sie.
    Ich schob die Riegel zurück und öffnete die Tür. In der Mitte des Zimmers stand Nalte, den Blick auf mich gerichtet. Als sie mich erkannte, stieß sie einen leisen Freudenschrei aus, stürzte auf mich zu und umarmte mich.
    »O Carson! Carson!« rief sie. »Ich wußte, daß Sie kommen würden. Ich hatte das Gefühl, daß Sie kommen würden!«
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte ich.
    Ich wandte mich um. Auf der Schwelle stand Duare, den Kopf erhoben. Sie sagte nichts.
    Nalte erkannte sie sofort. »Oh, Sie sind es!« rief sie aus. »Dann leben Sie also! Ich bin ja so froh! Wir fürchteten schon, daß Skor Sie umgebracht hätte.«
    Naltes Freude schien Duare zu überraschen, die offensichtlich nicht damit gerechnet hatte und jetzt etwas auftaute. »Wenn wir aus Kormor fliehen wollen, dürfen wir nicht hierbleiben. Ich weiß zwar noch nicht, wie wir es schaffen sollen, aber ich kenne vielleicht einen Weg aus dem Schloß… einen Geheimgang, den Skor benutzt. Er hat mir die Tür einmal gezeigt; die Schlüssel trägt er aber immer bei sich.«
    Wir kehrten in den Raum zurück, in dem wir Skor zurück gelassen hatten. Er begann sich gerade aufzurichten.
    Ich rannte auf ihn zu und warf ihn wieder zu Boden. Er war noch halb bewußtlos und wehrte sich nicht. Ich hätte ihn wohl sofort umbringen sollen, aber irgendwie widerstrebte es mir, einen wehrlosen Mann zu töten – auch wenn es sich um einen Unhold wie Skor handelte. Statt dessen knebelte und fesselte ich ihn und nahm ihm schließlich seine Schlüssel ab.
    Danach führte uns Duare in das zweite Stockwerk des Pala stes und in einen großen Raum, der nach Skors bizarrem Ge schmack eingerichtet war. Sie durchquerte das Zimmer und hob einen grotesken Wandteppich zur Seite; dahinter lag eine kleine Tür.
    »Hier ist die Tür«, sagte sie. »Finden Sie einen Schlüssel, der ins Schloß paßt?«
    Ich probierte mehrere Schlüssel durch und stieß schließlich auf den richtigen. Hinter der Tür wurde ein schmaler Korridor sichtbar, den wir betraten, nachdem wir den Wandteppich vor die Öffnung getan und die Tür hinter uns geschlossen hatten. Nach wenigen Schritten erreichten wir eine Wendeltreppe. Ich ging voran, Skors Schwert in der Hand; die Mädchen folgten dichtauf.
    Die Treppe war erleuchtet und wir kamen gut voran. Schließ lich

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