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Venus 03 - Krieg auf der Venus

Venus 03 - Krieg auf der Venus

Titel: Venus 03 - Krieg auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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der Erde möglich gewesen wäre.
    Wir überflogen die Stadt, und auf beiden Seiten verstummte das Feuer. Tausende von Gesichtern blickten zu uns auf, und ich konnte mir das Erstaunen vorstellen, das unsere Maschine her vorrufen mußte. Von den unzähligen Soldaten und Zivilisten dort unten konnte sich wahrscheinlich keiner vorstellen, was es mit diesem gigantischen vogelähnlichen Ding auf sich hatte, das da lautlos über der Stadt schwebte. Da unsere Maschine mit einer Strahlenschutz-Substanz besprüht war, fühlte ich mich einigermaßen sicher, und ich drehte eine Schleife und raste noch einmal im Tiefflug über die Stellungen dahin. Dabei lehnte ich mich aus dem Fenster und winkte den Menschen unten zu. Lautes Geschrei aus der Stadt begrüßte diese Geste, während die Belagerer auf uns zu schießen begannen.
    Vorsichtig zog ich mich in eine sichere Höhe zurück und flog landeinwärts, um mich dort ein wenig näher umzusehen. Wir überflogen das Hauptquartier der Angreifer und erkundeten eine nach Südwesten heranführende Straße, auf der weitere Truppen im Anmarsch waren. Auch lange Wagenzüge, die von elefan tenähnlichen Tieren gezogen wurden, bewegten sich auf die Stadt zu, beladen mit Kanonen und anderem Gerät.
    Ich wandte mich nach Norden. Ich wollte mehr über dieses Land und seine Bewohner herausbekommen. Auf den ersten Blick waren sie mir außerordentlich kriegerisch erschienen, aber vielleicht gab es irgendwo eine friedliche, gastfreundliche Stadt, in der man sich eines Fremden entgegenkommend annehmen würde. Zunächst suchte ich nach einem einzelnen Menschen, den ich gefahrlos befragen konnte. Es wäre wahrscheinlich Selbst mord gewesen, bei den Soldaten zu landen – womöglich bei den Truppen, die auf uns geschossen hatten. Die Haltung der Städter war zwar freundlich gewesen, aber ohne etwas über sie zu wissen, wollte ich auch in der Stadt nicht landen, die – so weit es sich nach der Zahl der Angreifer beurteilen ließ, jeden Tag fallen konnte. Duare und ich wollten nichts mit einem Krieg zu tun haben.
    Einige Kilometer nördlich des großen Kriegslagers entdeckte ich schließlich einen Mann, der aus einem Cañon kam. Ich steuer te auf ihn zu, und als er uns erblickte, blieb er stehen und zog seine Pistole.
    »Nicht schießen!« brüllte ich ihm im Vorbeifliegen zu. »Wir sind Freunde!«
    »Was wollen Sie?« rief er zurück.
    Ich landete einige hundert Meter von ihm entfernt, kletterte aus dem Cockpit und ging ihm vorsichtig entgegen. »Ich bin fremd hier«, rief ich ihm zu. »Ich brauche Informationen.« Ich hob meine leeren Hände, um ihm zu zeigen, daß ich keine bösen Absichten verfolgte.
    Langsam kam er näher und hob seine linke Hand, ohne seine Rechte mit der Pistole zu senken. Er ging kein Risiko ein.
    »Dann sind Sie also doch ein Mensch«, sagte er. »Zuerst hielt ich Sie für einen Teil dieses seltsamen Gebildes. Woher kommen Sie? Was wollen Sie von mir?«
    »Wir sind fremd hier und wissen nicht einmal, in welchem Land wir sind. Wir möchten wissen, wie ein Fremder in dieser Gegend aufgenommen wird, und ob es in der Nähe eine Stadt gibt, in der man unterkommen kann.«
    »Das hier ist das Land Anlap«, erwiderte er, »und wir be finden uns im Königreich Korva.«
    »Was für eine Stadt liegt da hinten am Meer? Es wurde dort gekämpft.«
    »Sie haben die Kämpfe gesehen?« fragte er. »Wie steht die Schlacht? Ist die Stadt schon gefallen?«
    »Die Stadt ist noch nicht gefallen«, erwiderte ich, »und die Verteidiger schienen guten Mutes zu sein.«
    Erleichtert atmete er auf. Dann krauste er die Stirn. »Wie soll ich wissen, daß Sie kein Spion der Zanis sind?«
    Ich zuckte die Achseln. »Jedenfalls bin ich keiner. Ich weiß nicht einmal, was ein Zani ist.«
    »Nein, das wäre auch kaum möglich«, fuhr er fort. »Ihr hel les Haar bringt mich ganz durcheinander. Sie stammen auf kei nen Fall aus unserer Gegend.«
    »Wie war’s, wenn Sie ein paar von meinen Fragen beantwor teten?« fragte ich lächelnd.
    Er erwiderte mein Lächeln. »O natürlich. Sie wollen etwas über dieses Land und seine Bewohner wissen. Nun, ehe die Zanis die Regierung übernahmen, wären Sie in jeder korvanischen Stadt willkommen gewesen. Das ist heute nicht mehr  Sanara, die Stadt an der Küste, würde Sie auch heute noch freundlich aufnehmen, denn sie hat sich noch nicht der Herrschaft der Zanis gebeugt. Aber wie Sie selbst sehen, versucht man auch diesen letzten Hort der Freiheit in unserem Lande in die

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