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Venus 03 - Krieg auf der Venus

Venus 03 - Krieg auf der Venus

Titel: Venus 03 - Krieg auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Mann.
    »Taman!« schrie ein dritter. »Ich verlange die Verhaftung dieses Mannes!«
    »So halten Sie also Ihr Versprechen?« sagte ich laut. »Habe ich von den führenden Persönlichkeiten Korvas nicht mehr zu erwarten? Halten Sie mich wirklich für so verrückt, derartige An klagen vorzubringen, ohne ausreichende Beweise zu haben? Was hätte ich denn zu gewinnen? Ich würde mein eigenes Todesurteil unterschreiben. Das tue ich vielleicht sowieso, aber ich fühle mich zu diesem Vorgehen verpflichtet, weil ich Korva eines Tages meine Heimat nennen möchte.«
    »Weiter«, sagte der General. »Ich entschuldige mich für die Anwesenden.«
    »Wo sind Ihre Beweise?« fragte Taman.
    »Hier«, sagte ich und reichte ihm den Brief. »Hier ist der Beweis in Musos Handschrift.«
    Taman öffnete den Lederumschlag und las den Brief, dann reichte er ihn weiter. Langsam wanderte das verhängnisvolle Schriftstück um den Tisch, und jeder der Anwesenden las es schweigend. Dann blickten sich die Männer ernst an.
    »Ich zweifle nicht an der Integrität dieses Mannes«, sagte der General schließlich. »Ich kann es ihm nicht verübeln, daß er einen Groll gegen Muso hegt. Aber er ist kein geborener Korvaner und kennt daher die Verbundenheit unserer Landsleute mit ihrem Jong nicht. Während für ihn dieser Brief ein ausreichen der Beweis ist, fühle ich mich als oberster General der korvanischen Armeen verpflichtet, eine weitere Bestätigung zu suchen. Vielleicht war das Schreiben nur eine List, mit der die Zani- Truppen aus der Reserve gelockt werden sollten; das wäre eine ausgezeichnete strategische Maßnahme gewesen. Ich schlage vor, daß wir schlüssig zu beweisen versuchen, wie dieser Brief gemeint war.«
    »Und wie wollen wir das machen?« fragte Taman.
    »Wir müssen dafür sorgen, daß der Feind an drei aufeinanderfolgenden Abenden blaue Raketen in die Luft schießt. Und dann ist abzuwarten, was Muso unternimmt.«
    »Und wie wollen wir den Gegner dazu bringen?«
    »Wir werden Carson eine Nachricht hinter den feindlichen Linien abwerfen lassen, aus der hervorgeht, daß wir verhandeln wollen.  Zeichen des Einverständnisses sollen sie die Raketen abfeuern.«
    »Gut – aber was ist mit Muso? Er ist doch sicher mißtrauisch. Ich bin heil zurückgekehrt, obwohl er Spehon gebeten hatte, mich zu vernichten. Ah, ich weiß! Das beste wird sein, wenn ich in meinem Bericht einfach die Wahrheit sage – daß mir nämlich sein Brief am Abend meiner Ankunft gestohlen wurde. Die Tat sache, daß ich so lange in Amlot geblieben bin, müßte Muso da von überzeugen, daß ich vom Inhalt des Schreibens keine Ahnung habe.«
    »Hmm, die Idee .ist nicht schlecht – aber warum sind Sie denn nun wirklich so lange geblieben – wenn Sie schon Fluchtmög lichkeiten hatten?«
    »Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen mußte ich ver muten, daß der Vater meiner Frau, der König von Vepaja, in Amlot gefangengehalten wurde, und zum anderen wollte ich möglichst viele Informationen für das sanarische Oberkomman do sammeln. Schließlich mußte ich mich auch ein wenig etablie ren, ehe ich einen Fluchtversuch unternehmen konnte. Ich wurde Offizier in der Zani-Garde und war eine Zeitlang sogar Leiter des Gap kum Rov. Während meines Aufenthalts erfuhr ich auch, daß in Kürze eine Gegenrevolution losbrechen wird, die ur sprünglich Kord wieder auf den Thron bringen sollte.«
    »Wieso ›ursprünglich‹? Sind die Pläne denn geändert wor den?«
    »Kord ist tot.«
    Diese Nachricht schlug wie eine Bombe ein; die Männer sprangen auf und fragten wild durcheinander. Es dauerte eine Zeitlang, ehe ich mir Gehör verschaffen und meinen unseligen Augenzeugenbericht geben konnte.
    Lange währte die Diskussion, die sich nun entspann, und als man endlich zum Aufbruch rüstete, stellte ich noch eine letzte Frage: »Meine Herren, wer wird meine Frau und mich vor Muso schützen? Wenn ich mich nicht sehr irre, werde ich sicher bei erstbester Gelegenheit ermordet.«
    »Sie brauchen wirklich Schutz«, sagte Taman.
    »Nun«, sagte General Varo. »Eigentlich sind Sie hier am si chersten – im Schutze des Mannes, der nach Muso nächster An wärter auf den Thron von Korva ist.«
    Die Männer nickten, ein Zeichen für die große Zuneigung, die man Taman in dieser Stadt entgegenbrachte; aber Taman selbst senkte den Blick. Ihn schien irgend etwas zu quälen, als er sich jetzt an den General wandte: »Ich wünschte, ich könnte Ihre Ansicht teilen. Leider muß ich aber annehmen,

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