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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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die Stadt zu kommen.
    Ein Gardist fragte: »Warum habt ihr denn während der Schlacht gejagt?«
    »Schlacht?« rief Doran. »Was für eine Schlacht? Wir sind zwei Tage nicht hier gewesen!«
    »Die Myposier haben mit ihrer Flotte angegriffen, und wir haben sie zurückgeschlagen. Es war großartig! Wir haben viele Gefangene gemacht, aber von uns ist niemand in Gefangen schaft geraten.«
    »Tut uns leid, daß wir nicht hier waren«, sagte Kandar.
    Am späten Vormittag des nächsten Tages kam ein Offizier und sagte, daß Gangor den Mann mit der fliegenden Maschine sehen wollte – den Mann, der so viele von seinen Kriegern ge tötet hatte.
    »Das bin ich«, sagte ich und trat vor.
    »Was sind das für Leute?« fragte er.
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich. »Sie sind von einem Jagdaus flug gekommen. Ich habe sie gestern abend getroffen, und sie baten mich, ihnen dabei behilflich zu sein, über die Mauer in die Stadt zu klettern.«
    Es mutete mich seltsam an, daß ein Offizier die beiden Kö nigssöhne nicht erkannte – aber Gangor hatte offensichtlich eine Reihe von Soldaten aus niederem Stande zu Offizieren er nannt, womit sich das erklären ließ.
    »Nun«, sagte der Offizier. »Ich nehme euch am besten alle mit. Gangor will wahrscheinlich auch deine Freunde sehen.«
    Kaum hatten wir Gangors Zimmer betreten, als er Kandar und Doran erkannte. »Ah!« rief er. »Die Verräter! Ich habe gesehen, wie ihr gestern gegen meine Schiffe gekämpft habt!«
    »So etwas hast du nicht sehen können, weil es gar nicht stimmt«, sagte ich.
    »Mund halten!« befahl Gangor. »Es war idiotisch von euch, nach Japal zu kommen! Warum habt ihr versucht in die Stadt einzudringen? Aha – ich weiß schon! Ihr wolltet mich umbrin gen. Dafür werdet ihr sterben. Ich verurteile euch alle zum To de, Bringt sie weg. Ich überlege mir später, wie sie sterben sol len.«
     
    23
    Wir wurden in ein Gewölbe unter dem Palast gesperrt, den jetzt Gangor bewohnte. Hier kettete man uns an die Wand, wobei der Wärter sehr grob mit uns umging. Er trug eine schwere Kette mit den Gefängnisschlüsseln um den Hals, und ehe er uns fesselte, versetzte er uns mehrere Schläge. Ich hätte dem Kerl am liebsten den Hals umgedreht.
    Als wir endlich allein waren, merkte ich, wie niedergeschla gen Kandar war – und ich sagte ihm, er solle den Kopf hoch nehmen; irgendwann müßten wir ja doch einmal sterben. Ich mußte immer wieder an Duare denken, die jetzt nie erfahren würde, was mir zugestoßen war.
    »Mach dir keine Sorgen wegen deines Plans«, tröstete ich Kandar. »Das war eben Pech – wir konnten nichts dagegen tun.«
    »Ich werde es mir trotzdem nie verzeihen«, sagte Kandar.
    Einige Wochen vergingen. Ein Sklave brachte uns einmal am Tag etwas zu essen – sonst bekamen wir niemanden zu Ge sicht. Schließlich ließ sich der Wärter wieder blicken. Er war allein. Ich wich an die Wand zurück, als er hereinkam.
    »Ich wollte euch nur sagen«, verkündete er, »daß ihr mor gen früh an der Reihe seid. Ihr werdet geköpft…«
    »Dabei müßte eigentlich dein fetter Kopf rollen!« sagte ich.
    Kandar und Doran starrten mich erstaunt an.
    »Hält’s Maul!« brüllte der Wächter, »oder du bekommst wieder die Kette zu schmecken!«
    »Verschwinde hier!« brüllte ich ihn an. »Du stinkst! Geh erst baden, ehe du dich wieder bei Edelleuten sehen läßt!«
    Der Bursche war sprachlos vor Wut – doch wie ich es mir gewünscht hatte, ging er auf mich los – mit geschwungener Kette. So hatte ich es geplant, und so wurde es jetzt Wirklich keit. Als ich ihn in Reichweite hatte, griff ich zu und würgte ihn mit beiden Händen. Er versuchte um Hilfe zu rufen, aber ich hatte ihm schon den Atem abgeschnürt, so daß er keinen Laut mehr herausbrachte. Aber niemand hinderte ihn, mit sei ner Kette zuzuschlagen. Ich stieß ihn zu Kandar hinüber.
    »Halte die Kette!« keuchte ich, »ehe er mich totschlägt.«
    Kandar hielt die Kette fest, während ich weiter zudrückte. Dann war es vorbei.
    Ich nahm ihm die Kette von der Schulter, öffnete meine Handfesseln und hatte auch bald meine Freunde befreit.
    »Zuerst wußte ich nicht, was du wolltest«, sagte Doran, »als der Bursche dann aber an dich herantrat, ging mir ein Licht auf. Ein toller Trick.«
    »Ja, aber was jetzt?«
    »Jetzt können wir uns vielleicht ein wenig nützlich machen«, sagte Kandar. »Immerhin sind wir in diesem Palast geboren und aufgewachsen, und ich möchte wetten, daß wir ihn besser kennen als unser

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