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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Vater. Du weißt ja, wie kleine Jungen im all gemeinen sind.«
    »Und ihr wißt einen Ausweg?«
    »Ja«, sagte Kandar, »aber da ist ein kleines Problem.«
    »Und das wäre?«
    »Es gibt einen Geheimgang, der von dem Palast zu einem Haus führt, das dicht an der Mauer steht. Im gleichen Haus beginnt ein Gang, der aus der Stadt hinausführt. Das Problem ist nun, daß dieser Gang im Schlafzimmer des Jong beginnt – und dort wird sich natürlich jetzt Gangor aufhalten.«
    »Wir müssen eben warten, bis er weg ist«, sagte Doran.
    »Können wir uns in das Schlafzimmer schleichen, ohne ent deckt zu werden?« fragte ich.
    »Wir können es versuchen. Nach Einbruch der Dunkelheit müßte es zu schaffen sein.«
    »Es ist jetzt dunkel«, sagte ich.
    »Dann los!« sagte Doran.
    Kandar führte uns vorsichtig durch einen dunklen Flur, eine Treppe hinauf, durch die Palastküche und durch mehrere Bedienstetenräume, bis wir schließlich einen großen Bankettsaal erreichten. Die japalischen Könige lebten offenbar nicht schlecht. In einer Ecke des Saales zeigte er uns eine kleine Tür, die hinter einem Wandteppich verborgen war.
    »Durch diese Tür hat sich der Jong zurückgezogen, wenn es ihm zu langweilig wurde«, erklärte er.
    Auf der anderen Seite begann ein enger Korridor. »Leise«, sagte Kandar. »Dieser Korridor führt zum Schlafzimmer des Jong. Wir müssen erst einmal feststellen, ob Gangor im Bett liegt.«
    Lautlos schlichen wir voran und erreichten schließlich eine Tür, die Kandar vorsichtig einen Spaltbreit öffnete. Der Raum dahinter lag im Dunkeln.
    »Gangor hält wahrscheinlich mit einigen seiner Vertrauten ein Gelage«, flüsterte Kandar. »Kommt – aber seid leise!«
    Wir krochen durch den dunklen Raum, der riesige Ausmaße zu haben schien. Plötzlich verlor ich etwas die Balance, so daß ich ein Bein ausstrecken mußte, um nicht umzufallen. Doch das war die falsche Bewegung im falschen Augenblick. Mein Fuß stieß gegen einen Tisch und stürzte ihn um. Das Poltern hätte einen Toten zum Leben erweckt, und sofort schrie auch jemand auf, und das Licht ging an.
    Gangor saß zwei Schritte von uns entfernt auf seiner Lager stätte und rief nach seinen Wachen. Auf einem Tisch neben ihm lag meine Pistole. Gangor hatte sie dem Wächter also fort genommen; es wäre besser für ihn gewesen, wenn er es nicht getan hätte.
    Kaum hatte ich die Waffe wieder an mich gebracht, als hin ter uns die Tür aufsprang. Ein Dutzend Krieger kam herein. »Hier entlang!« sagte Kandar, und rückwärts schreitend nä herten wir uns dem Tunneleingang.
    »Bleibt stehen!« drohte ich und hob die Waffe. »Bleibt ste hen oder ich bringe euch alle um!«
    »Tötet sie!« kreischte Gangor. »Tötet sie alle!«
    Ein Krieger ging zum Angriff über. Ich drückte auf den Ab zug – doch nichts passierte. Zum erstenmal ließ mich meine Strahlenpistole im Stich – in einem Augenblick, da es um Le ben und Tod ging.
    Aber es gab genügend andere Gegenstände, die zwar nicht unbedingt als Waffe gedacht waren, die den Zweck aber erfül len mochten. Ich packte eine kleine Bank und schleuderte sie dem angreifenden Krieger entgegen. Er ging zu Boden. Sofort begriffen auch Kandar und Doran, was sich aus dem Mobiliar des Schlafzimmers machen ließ.
    Hinter ihnen waren einige Speere als Wand­dekoration ar rangiert. Ich riß sie herunter, so daß wir jetzt bewaffnet waren. Aber die Chancen standen nach wie vor sehr schlecht – wir waren nur zu dritt. Allerdings griff Gangor selbst nicht in den Kampf ein, sondern saß nur auf seinem Bett und brüllte Be fehle. Ich sah, daß Kandar in seine Nähe zu kommen versuchte, und Doran und ich folgten ihm vorsichtig, wobei wir die Wand als Rückendeckung benutzten.
    Ein Nahkampf mit Speeren ist ein Erlebnis, bei dem man wirklich seine fünf Sinne zusammennehmen muß. Zufällig hatte ich mir einen recht langen Speer gegriffen, was mir einen gewissen Vorteil verschaffte, den ich natürlich ausnutzte; da bei diente mir ein kleiner Holztisch als Schild.
    Auch Doran und Kandar hatten bereits einige Soldaten nie dergestreckt, und die anderen schienen jetzt etwas von ihrer Angriffslust zu verlieren. Kandar hatte sich während des Kampfes immer näher an Gangor herangearbeitet, und als er jetzt seinen Speer aus dem Körper eines toten Gardisten gezogen hatte, wirbelte er herum und tötete den Führer der Revolution.
    Jantor, Jong von Japal, war gerächt.
    Noch mehr Krieger drängten sich in das Schlafzimmer, und die Situation

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