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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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wurde kritisch. Doch da waren von draußen laute Gongschläge und Trompetenstöße zu hören, und sofort ruhte der Kampf. Wir hoben lauschend die Köpfe.
     
    24
    »Das ist der Ruf zu den Waffen!« brüllte ein Soldat. »Die Stadt wird angegriffen!«
    »Die Myposier sind wieder da«, sagte ein anderer. »Wer führt uns jetzt? Wir haben keinen Jong.«
    »Ihr habt einen Jong!« rief ich. »Folgt Kandar! Er ist euer Jong!«
    Sie zögerten einen Augenblick, dann sagte ein Krieger. »Kandar ist Jong von Japal – ich gehorche ihm. Wer kommt mit mir?«
    Kandar nutzte die Unentschlossenheit der Männer und ha stete auf die Tür zu. Doran und ich setzten uns ebenfalls in Bewegung. »Kommt!« befahl Kandar. »Auf die Mauern!« Und alle folgten ihm.
    Die Truppe patrouillierte unter Kandars Kommando durch die Straßen der Stadt. Überall wurde gekämpft. Wir stellten bald fest, daß nicht die Myposier für den Angriff verantwort lich waren, sondern seltsam aussehende Krieger, die eine grüne Hautfarbe hatten und völlig haarlos waren – auf dem Kopf hatten sie nur einen kleinen Fleischknoten. Sie kämpften mit Schwertern und langen Haken. Mit dem Haken fingen sie sich einen Gegner ein und zogen ihn zu sich heran, um ihn dann mit dem Schwert zu durchstoßen; oft genügte aber schon die scharfe Spitze des Hakens, um den Soldaten unschädlich zu machen.
    Wäre meine Pistole in Ordnung gewesen, hätte mir dieser Kampf keine Sorgen gemacht – aber mit meinem langen Speer glaubte ich wenig ausrichten zu können. Allerdings hatte ich auch noch keine Zeit gehabt, die Strahlenwaffe näher in Au genschein zu nehmen, was ich jetzt hastig nachholte. Offensicht lich hatte jemand daran herumgespielt, der sich wahrscheinlich dafür interessierte, wie sie funktionierte. Zu meiner Freude stellte ich fest, daß nur eine Einstellung verändert war, und in Sekundenschnelle hatte ich das Problem aus der Welt geschafft. Als ich aufsah, merkte ich, daß ich gerade noch rechtzeitig fertig geworden war, denn in diesem Augenblick hatte ein großer grüner Teufel bereits seinen Haken nach mir ausgestreckt.
    Ich war zunächst im Nachteil. Der Haken war bereits über meine Schulter geglitten und sollte in der nächsten Sekunde meinen Hals umfassen.
    Es blieb keine Zeit mehr für einen überlegten Angriff – in stinktiv tat ich das Richtige. Ich ging auf meinen Angreifer los. Wäre ich in die entgegengesetzte Richtung gesprungen, hätte ich mich an dem Haken selbst aufgespießt; aber so brachte ich den Burschen in Verwirrung. Ich schlug mit der Linken sein Schwert beiseite und tötete ihn mit der Pistole.
    Kandar und Doran waren vor mit in den Kampf verwickelt. Dabei stellte sich Kandar besonders geschickt an. Auch er hatte nur einen Speer zur Verfügung, den er dazu benutzte, den Ha ken beiseite zu schlagen, um dann auch den nachfolgenden Schwerthieb zu parieren. Auf diese Weise war er aber immer in die Verteidigung gedrängt, weil er seine Waffe nicht zum Angriff einsetzen konnte.
    Ich erreichte ihn gerade, als sich ein zweiter Gegner auf ihn stürzen wollte. Ich setzte sofort meine Pistole ein, und beide Angreifer gingen zu Boden. Dann machte ich mich daran, die Reihen der Gegner systematisch zu bestreichen.
    Plötzlich merkte ich, daß die Fremden vor und neben mir die Flucht ergriffen. Ich blickte zurück, doch ich war nur von diesen entsetzlichen Wesen umgeben. Sie hatten mich eingekreist und schleppten mich mit. Ich stolperte, und im Fallen wurde ich wieder hochgerissen und weitergezogen. Dann wurde mir die Pistole aus der Hand gezerrt, und ich war der fliehenden Armee hilflos ausgeliefert.
    Ich wurde durch die Hauptstraße Japals und dann durch das Tor aus der Stadt getragen. Japals Männer nahmen sofort die Verfolgung auf und trieben die Angreifer immer weiter auf die Ebene hinaus. Es war fast dunkel, als Kandars Leute umkehr ten. Offensichtlich hatten sie meine Gefangennahme nicht be merkt.
    Bisher war ich zwischen zwei Kriegern gegangen. Während einer kleinen Rast wurde mir eine Schlinge um den Hals gelegt, und als es weiterging, führte man mich wie eine Kuh durch die Gegend.
    Ich sah meine Pistole im Lendenschurz eines Kriegers, den ich im Auge zu behalten versuchte. Ich hoffte natürlich, ihm die Waffe wieder abzunehmen – aber das war die Hoffnung eines Verlorenen. Die Wesen waren so zahlreich, daß auch die Pistole wenig genützt hätte.
    Ich war bedrückt. Mein Leben schien vom Unglück begleitet. An der Schwelle zur Freiheit hatte

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