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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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gab zwei große Tore und eine An zahl kleiner Türen in der Holzwand, die die Arena umgab.
    Ich fragte Jonda, ob es denn gar keine Sklaven in der Stadt gäbe, und er erwiderte, daß Ka-at eigentlich Sklaven hätte be schaffen sollen, daß er diese Aufgabe jedoch nicht gelöst hätte. »Wahrscheinlich hat man ihm schon den Kopf abgeschlagen.«
    »Mund halten!« schnappte einer der Wächter.
    Als wir uns wieder an die Arbeit machten, kamen sechs Krie ger in die Arena und näherten sich uns. »Der Jong will die beiden sehen«, sagte der Anführer.
    Wir wurden zum Palast geführt, wobei wir durch eine Art Obstgarten kamen. Die Bäume schienen jeweils nur zwei oder drei Früchte zu tragen. Der Garten wurde schwer bewacht.
    Als wir zwischen den Bäumen hindurchgingen, stellte ich zu meiner Verblüffung fest, daß die von den Ästen hängenden Früchte in Wirklichkeit winzige Brokolier waren, die an Stielen hingen. Dadurch wurde einiges erklärt – vor allem der kleine Fleischknoten auf den Köpfen dieser Wesen. Das war die Stelle, an der der Stiel sich gelöst hatte. Auch verstand ich jetzt Ka-ats Bemerkung, daß Loto-El-Ho-Ganja nie von einer Pflanze gehangen hätte.
    Die kleinen Brokolier hatten voll ausgebildete Köpfe. Die meisten schwankten nur leise im Wind hin und her; einige bewegten Arme und Beine und klagten leise vor sich hin.
    Jonda deutete auf eines dieser Wesen und sagte: »Fast schon reif. Der Bursche fällt bald ab.«
    »Mund halten!« schnappte der Wächter. Unsere Gespräche mit den Brokoliern schienen sich im wesentlichen auf diese bei den Worte zu beschränken.
     
    26
    Wir wurden in den Thronsaal geführt, der reich geschmückt war mit Bildern von Kampfszenen und Heldentaten der Brokolier. Zwischen den Wandteppichen hingen Schwerter und Speere an den Wänden und daneben zahlreiche Schädel von erjagten Tieren.
    Duma saß auf einer geschnitzten Bank auf einem Podest, das mit Fellen ausgelegt war. Er war ein großer Mann und wirkte nicht minder abstoßend als seine Untergebenen; er war mit Armringen, Broschen und Knöchelringen behangen. Eine Brokolierin , die erste Frau, die ich hier zu Gesicht bekam, saß ne ben ihm. Auch sie trug zahlreiche Schmuckstücke. Ich erfuhr später, daß sie die Vadjong Dua war.
    »Welcher ist der Sklave aus Japal?« fragte Duma. »Ah ja, das muß der mit dem gelben Haar und den grauen Augen sein. Ka-at hat nicht gelogen. Hast du ihm gesagt, du kämst aus einem Land, das zehn Millionen vierhunderttausend Kobs ent fernt ist?«
    »Ja, und mein Land hat zweihundert Millionen Einwohner.«
    »Ka-at hat also nicht gelogen«, stellte er fest.
    »Ich aber auch nicht«, sagte ich.
    »Mund halten«, rügte mich Duma. »Du redest zuviel. Könn test du eine Expedition anführen, die aus deinem Land reiche Beute und Sklaven bringt?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte ich. »Wir kämen niemals ans Ziel. Auch ich kann nicht mehr in mein Land zurück.«
    »Du bist wirklich der größte Lügner der Welt«, sagte Duma und wandte sich an Jonda. »Und woher kommst du?«
    »Aus Tonglap.«
    »Und wie viele Einwohner hat Tonglap?«
    »Ich habe sie nie gezählt, aber es sind bestimmt zehnmal mehr als in Brokol.«
    »Noch ein Lügner«, sagte Duma. »Brokol ist das größte Land der Welt. Kannst du meine Krieger nach Tonglap füh ren?«
    »Ich kann es, aber ich will es nicht«, erwiderte Jonda. »Ich bin kein Verräter.«
    »Mund halten!« sagte Duma und wandte sich an einen Of fizier. »Den Sklaven von Tonglap bringst du wieder in seinen Käfig. Den anderen möchte Loto-El-Ho-Ganja sprechen. Sie hat noch nie einen Mann mit gelbem Haar und grauen Augen ge sehen.«
    Jonda wurde abgeführt. Einige Männer mit Federkopfschmuck traten vor und begleiteten mich aus dem Thronsaal des Jong Duma.
    »Wenn du zu Loto-El-Ho-Ganja kommst«, sagte der An führer der prunkvoll ausstaffierten Gardisten, »muß du dich siebenmal verbeugen. Du darfst nicht sprechen, wenn du nicht gefragt bist – und du darfst nur Fragen beantworten. Du darfst keine eigenen Fragen stellen oder ungehörige Bemerkungen machen.«
    Loto-El-Ho-Ganja hatte einen eigenen Thronsaal in einem Tempel, der dicht am Palast steht. Ich sah viele Brokolier, die ihr Opfer darbrachten – Nahrungsmittel, Kleider und Schmuckstücke. Offensichtlich ging es der brokolischen Kirche nicht schlecht.
    Die Göttin saß auf einem goldenen Thron, neben dem Du mas Bank wie ein Melkschemel wirkte. Sie war von einigen Männern umgeben, die ähnlich gekleidet waren

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