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Venus und ihr Krieger

Venus und ihr Krieger

Titel: Venus und ihr Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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unendliche Gefahren und keiner wusste, was sie jenseits der Grenze erwartete.
    Hand in Hand verließen sie den Tempel. Noch einmal schaute Pila auf das Panorama, das sich zu ihren Füßen erstreckte. An den Ausläufern der Flanken des Berges erstreckte sich Pompeji bis an das Ufer des Meeres, wo der Fluss Sarnus sich in die salzigen Fluten ergoss. Vom Hafen blinkten die Leuchtfeuer.
    »Eines Tages wird der Feuergott sich schrecklich an dieser Stadt rächen«, murmelte Pila in einer düsteren Vorahnung. »Und alle werden für ihre Frevel büßen müssen.«
    Claudius legte seinen Arm um ihre Schulter. »Die Gefahr ist noch nicht vorbei, unsere Flucht wird nicht unbemerkt bleiben. Bist du bereit, mit mir den Kampf zu wagen?«
    »Ja. Wer könnte an deiner Seite noch zaudern?« Ihre Stimme klang fest.
    Claudius schwieg. Er befürchtete, dass eine Antwort seine Angst verraten würde.
    Apathisch lag Romelia auf ihrem Bett und starrte an die Decke. Drusilla hatte ihr einen Beruhigungstrunk zubereitet und stellte verschüchtert den Becher auf den Tisch.
    Jetzt war alles klar! Claudius hatte sie belogen und betrogen. Niemals hatte er vorgehabt, mit ihr zu fliehen. Es war ein Ablenkungsmanöver, um Pila befreien zu können. Allein hätte sie nicht fliehen können. Wie hatte er es geschafft, die Sklavin aus den unterirdischen Kerkern zu entführen? Hatte er die Wächter bestochen? Und wenn sie sich bestechen ließen, so konnte sie sie auch dafür bezahlen, dass sie die Flüchtenden verfolgten! In der Kaserne neben dem Theater gab es sicher auch Gladiatoren, die ihren verräterischen Kumpanen jagen würden. Sie waren kaltblütig und unerschrocken genug, wenn sie ihnen ausreichend Geld bot.
    Romelia presste die Zähne zusammen und ballte die Fäuste. Die Flüchtenden hatten einen Tag Vorsprung! Doch mit ihren Maultieren konnten sie nicht so weit gekommen sein, dass man sie nicht mit schnellen Pferden einholen konnte. Noch vor Brundisium würden sie sie erwischt haben und dann würde sich ihre Liebe in unsägliche Qual wandeln!
    Romelia sprang auf. »Wache! Wacheee!!!« Mit Waffengeklirr stürmten die zur Bewachung des Grundstückes eingesetzten Sklaven herein. »Nehmt die schnellsten Pferde aus dem Stall und verfolgt die beiden! Reitet die Abkürzung über Abellinum zur Via Appia. Sie haben einen Tag Vorsprung, aber den holt ihr leicht wieder auf. Ihr müsst sie vor Brundisium ergreifen, damit sie nicht auf ein Schiff gelangen können! Spannt meinen Wagen an, ich will zur Kaserne der Gladiatoren fahren!«
    Ungeduldig eilte sie hinaus und warf sich im Laufen einen Mantel über. Sie sprang auf den zweirädrigen Wagen und nahm die Zügel in die Hand. Den Sklaven, der den einachsigen Wagen lenken wollte, stieß sie kurzerhand herunter. Mit der Peitsche schlug sie auf die Pferde ein, die im halsbrecherischen Galopp den Weg hinunter nach Pompeji jagten. Vor der Kaserne am Theater brachte sie den Wagen zum Stehen und hüllte alle dort Stehenden in eine große Staubwolke ein.
    »Bei den Göttern, matrona !« Der Polizeipräfekt eilte ihr entgegen.
    »Was stehst du hier herum, anstatt die Verbrecher zu verfolgen?«, keifte Romelia ihn an.
    »Bei allem Respekt, edle Romelia, meine Leute verfolgen die flüchtige Sklavin und durchkämmen die ganze Stadt. Sei unbesorgt, sie kommt nicht weit.«
    »Die ganze Stadt?« Aufgebracht erhob sie ihre Peitsche gegen den Präfekten. »Du hirnloser, einfältiger Hasenschwanz! Sie ist nicht allein geflüchtet, sie hatte einen Helfer, der sie befreite. Und dieser Helfer ist der Gladiator Claudius. Sie sind unterwegs in Richtung Brundisium, wo sie mit einem Schiff über das Meer flüchten wollen! Soll ich dich lehren, wie man Flüchtende verfolgt?«
    Wutentbrannt schlug sie auf den Polizeipräfekten ein, der sich nur mit erhobenen Armen gegen Romelias Attacken schützen konnte. Ein gewaltiger Menschenauflauf hatte sich um die beiden gebildet und die Massen schrien und feuerten die Streitenden an. Der zurückweichende Präfekt erntete höhnendes Gelächter.
    »Jetzt nehme ich die Sache selbst in die Hand. Meine Wächter verfolgen sie bereits auf schnellen Pferden und ich bin sicher, dass sich einige Gladiatoren gewinnen lassen, die ebenfalls die Verfolgung aufnehmen. Und wenn sie die beiden gefasst haben, dann wirst du neben ihnen in der Arena sterben, dafür werde ich sorgen, du salzloses Kalbsgehirn! Denn so einen Präfekten wie dich braucht Pompeji nicht mehr!«
    Abrupt ließ sie von ihm ab, um in die

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