Venus und ihr Krieger
hatte, hob sie den Kopf. Sie drehte sich um und legte sich auf den Rücken.
»Mach weiter«, sagte sie und schloss wieder die Augen. Intensiv streichelte und rieb Pila Romelias Haut, massierte ihre kleinen Brüste und den gewölbten Bauch, die runden Hüften und die schlanken Beine. Romelia räkelte sich, und ihr Atem ging schneller. Pilas Berührungen schienen sie zu erregen. Doch Pila wagte nicht, ihre Tätigkeit zu unterbrechen, um nicht den Zorn ihrer Herrin heraufzubeschwören. »Weiter«, murmelte Romelia, als Pila an ihren Füßen angekommen war. Drusilla zeigte an Romelias Körper empor, und Pila wiederholte die Massage in umgekehrter Richtung. Als sie ihre Brüste massierte, spürte sie, wie ein Zittern durch Romelias Körper lief. Pila hielt die Luft an, wusste sie doch nicht, was dies zu bedeuten hatte. Doch Romelia lächelte plötzlich, schlug die Augen auf und hob den Kopf.
»Drusilla, bring das Badetuch her. Es ist Zeit für das Sudatorium.« Sie blickte auf Pila, die sich drei Schritte zurückgezogen hatte. »Es ziemt sich zwar nicht, weil du eine Sklavin bist, aber ich gestatte dir, dass du das Badebecken benutzt. Drusilla, du wäschst Pilas Haar und behandelst es mit Rosenöl. Kämm es sorgfältig aus, es muss glänzen wie Gold.«
Pilas Augen rundeten sich, und sie hockte sich nieder. »Danke, Herrin«, sagte sie. Ohne eine Entgegnung schlenderte Romelia in das dampferfüllte Schwitzbad, um ihre Haut zu reinigen.
Auch Drusilla staunte. So freigebig hatte sie ihre sonst sehr strenge Herrin noch nicht erlebt, selbst in den vielen Jahren, in denen Drusilla in ihrem Besitz war.
»Du musst es besonders gut gemacht haben«, meinte sie zu Pila. »Ich glaube, es tat ihr weh, weil sie so gezittert hat«, entgegnete sie. »Keineswegs, das war ein lustvolles Zittern. Sie genießt die Massage wie ein Liebesspiel.«
»Das verstehe ich nicht.«
»Du verstehst vieles nicht. Habt ihr bei euch in Germanien denn niemals gebadet?«
»Doch, natürlich, wenn ein Fluss oder ein See in der Nähe war. Aber nicht täglich wie hier. Und auch nicht mit warmem Wasser.«
»Das Baden gehört zum täglichen Leben, und nichts ist schrecklicher, als wenn jemand schmutzig ist und stinkt. Romelia verlangt auch von allen Sklaven, sich täglich zu baden oder zu waschen. Wehe, du beleidigst ihre empfindliche Nase!« Beide lachten und Drusilla kämmte sorgfältig Pilas gewaschenes Haar. »Es wundert mich nur, dass sie so viel Wert auf dein Haar legt. Na ja, mit dir kann sie ja auch angeben. So eine Sklavin haben die anderen Senatorenfrauen nicht.« Sie verteilte sorgfältig das Öl in Pilas Haar und kämmte es wieder. Während sie arbeitete, blickte sie sich immer wieder um. Doch Romelia hockte noch im Sudatorium auf einer steinernen Bank. Dort saßen andere Frauen, mit denen Romelia sich angeregt unterhielt.
»Komm mal hinter die Säule«, flüsterte Drusilla. »Es ist noch so viel Rosenöl übrig. Ich massiere dir jetzt deinen Körper. Leg dich auf den Boden!«
»Wir erzürnen Romelia«, gab Pila zu bedenken.
»Beeil dich schon. Dann wirst du spüren, warum Romelia es mag.«
Pila legte sich auf die warmen Fußbodenfliesen des Bades und streckte sich aus. Drusilla beträufelte sie mit Öl und begann, ihren Körper zu massieren. »Du hast aber große Brüste«, bemerkte sie ein wenig tadelnd, als sie sie salbte.
»Kann man das denn ändern?«, wollte Pila wissen.
Drusilla lachte. »Nun nicht mehr. Aber du siehst aus, als ob du schon zwei Kinder gesäugt hättest. Romelia käme nicht auf die Idee. So etwas übernehmen Ammen. Deshalb bleiben ihre Brüste auch klein. Außerdem hat sie von Kindheit an ein Brustband getragen.«
»Wozu das denn?«
»Um die Brust zu schnüren. Eine kleine Brust gilt als schön.«
»Also bin ich nicht schön«, murmelte Pila.
»Oh doch, du bist sogar sehr schön. Deine Haut ist so weiß. Ich glaube, Romelia würde dir am liebsten die Haut abziehen, wenn sie sich selbst damit schmücken könnte.«
Pila spürte, dass Drusillas streichelnde Hände in ihr ein seltsames Gefühl entfachten. Sie schloss die Augen, um sich diesem Gefühl hinzugeben. Es kribbelte unter der Haut, in ihrem Bauch, und ihre Brüste spannten sich. Und da schien es ihr, als würde sie ein Paar dunkelblaue Augen intensiv betrachten. Pilas Atem ging schneller, weil sich diese Augen nicht abwandten. Und dann sah sie auch das wohl geformte Gesicht mit der schmalen Nase und der kupferfarbenen Haut. Diese Augen schienen ihren
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