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Venus und ihr Krieger

Venus und ihr Krieger

Titel: Venus und ihr Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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begriffen.«
    »Bitte, was?« Pila hockte sich hinter die Tür.
    »Na, verstehst du nicht? Granatäpfel sind die Aufforderung zum Liebesspiel. Man opfert sie dem Gott Priapus. Romelia will den schönen Claudius vernaschen!«
    »Bist du sicher?«
    »Ganz sicher! Hast du nicht gesehen, wie er sie angeschmachtet hat? Und sie ihn!«
    Also doch! Warum hat Claudius die Einladung angenommen? Er hatte es geahnt, dass Romelia ein Auge auf ihn geworfen hat. Alles war ein Irrtum! Er liebte Pila nicht, auch wenn er es zu fühlen vorgab. Und Pila hatte sein Herz an ihn verloren, an ihn, der jetzt bei ihrer Herrin saß und ihr schöne Augen machte. Vielleicht säuselte er ihr auch solche reizenden Verse ins Ohr?
    Pila richtete sich auf. »Na und? Was geht uns das an, was hinter dieser Tür geschieht?«, fragte sie forsch.
    Drusilla zuckte zusammen. »Nichts. Man wird doch wohl noch träumen dürfen …« Achselzuckend verschwand sie in Richtung Küche.
    Langsam folgte Pila ihr. Romelia würde sie heute sicher nicht mehr benötigen. Es würde ein langer Abend und eine lange Nacht für Romelia und Claudius werden. Doch warum war sie dann so aufgebracht? Was störte sie daran, dass Claudius bei Romelia lag?
    Pila eilte mit schnellen Schritten durch den Park, hinüber zum Anwesen des Diodoros. Romelia hatte ihr aufgetragen, Athenais zu benachrichtigen, dass Romelia ihren Besuch wünsche. Pila war froh, sich heftig bewegen zu können. Eine schreckliche innere Unruhe quälte sie. In der letzten Nacht hatte sie kaum geschlafen. Der Gedanke, dass Claudius bei Romelia war, ließ sie kein Auge schließen. Sie starrte in die Dunkelheit und stellte sich vor, was Claudius mit ihrer Herrin anstellte. Die vornehme und immer kühle Romelia, in Claudius’ Armen schien auch sie die Beherrschung zu verlieren. Pila wälzte sich auf ihrem Bett hin und her, bis sie ein unerquicklicher Schlaf übermannte. Jetzt musste sie einfach laufen, um die schwarzen Schatten der Nacht abzuschütteln.
    »Halt, so lauf doch nicht so schnell!« Ein kräftiger Arm schoss hinter einem Taxusbusch hervor und hielt Pila auf.
    »Lass mich los, du Raubein!« Pila wehrte sich, doch Claudius war stärker. Er verschloss einfach Pilas Lippen mit einem Kuss. »Warum küsst du nicht Romelia? Sie ist bestimmt ganz wild darauf.«
    Claudius lachte. »Stimmt. Und unersättlich. Wie kann eine Frau nur so gierig sein wie sie?«
    »Warst du wirklich die ganze Nacht bei ihr?«, fragte Pila.
    »Hm. Was glaubst du wohl, warum sie mich sonst kommen ließ?«
    »Oh, du hinterhältiger Lügner! Und mir heuchelst du Gefühle vor! Dann geh zu ihr und lass dich von ihrem spröden Charme umgarnen. Aber pass auf, dass die Spinne dich dabei nicht totbeißt.«
    »Mir scheint, eine giftige Zunge liegt heute in deinem Mund.« Wieder zog er sie an sich. »Ich kann einfach von deinen Küssen nicht genug bekommen.«
    »Hör auf! Ich hasse dich! Und dabei hatte ich geglaubt, dass du meine Gefühle erwiderst.« Ihre Fäuste trommelten gegen seine Schultern. Doch er hielt sie eisern umschlungen.
    »Das tue ich auch. Aber du willst es nicht sehen.«
    »Wo denn? Ich sehe nichts. Ich sehe nur einen liebeskranken Hahn um eine eingebildete Gans flattern.«
    »Weil du blind bist vor lauter Eifersucht. Lass Romelia aus dem Spiel. Mir konnte nichts Besseres passieren als diese Einladung. Ich vermute, dass ich noch eine geraume Weile zu ihrem Vergnügen hier bleiben werde. Zumindest, solange ihr Gatte in Rom weilt.«
    »Das findest du noch gut? Oh, du bist doch ein Scheusal!«
    »Pila, denk doch mal nach. Niemals sonst hätte ich dich wieder sehen können. Aber jetzt bin ich hier, ganz in deiner Nähe. Tag und Nacht!«
    »In Romelias Nähe, Tag und Nacht.« Pila pustete die Luft aus.
    »Ach, nun nimm das doch nicht persönlich! Pila, wir können uns jeden Tag sehen, uns küssen und …«
    »… und uns von Romelia entdecken lassen. Dann sind wir auch im Tod vereinigt.«
    »Liebste, was redest du da? Es gibt so viele Gelegenheiten. Und immer kann Romelia mich nicht begehren, manchmal muss sie auch schlafen.« Er griente breit. »Ich habe eine wunderschöne Kammer im Gästetrakt zugewiesen bekommen. Warum bringst du mir nicht einen Krug Wein als Schlaftrunk?«
    »Was soll ich bloß von dir denken, Claudius? Du machst es mir wirklich nicht einfach. Sprichst du aus reinem Herzen?«
    Claudius presste seine beiden Hände auf die linke Seite seiner Brust. Pila war frei. Blitzschnell lief sie davon.
    »Ich glaube dir kein

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