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Venus und ihr Krieger

Venus und ihr Krieger

Titel: Venus und ihr Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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Wort, du wilder Stier!« rief sie lachend und rannte, so schnell sie konnte, zu Athenais.
    Claudius blickte ihr hinterher. Ein sanftes Lächeln milderte sein scharf geschnittenes Profil. Was für ein zauberhaftes Wesen! Er hoffte, dass Romelia ihn noch lange begehren würde, nur um in Pilas Nähe bleiben zu können.
    Athenais erwartete Pila bereits. Sie schickte Acme unter einem Vorwand hinaus. »Ist er da?«, flüsterte Athenais.
    »Wen meinst du, edle Herrin?«, fragte Pila.
    »Na, den Gast, den Romelia angekündigt hat.«
    »Den Gast? Oh, meinst du den Gladiator Claudius?«
    »Ja, genau den. Ich bin schon neugierig. Aber Acme, was mache ich mit ihr? Ich kann sie doch nicht hier lassen.«
    »Ich weiß nicht, Herrin. Bist du dir Acmes Verschwiegenheit nicht sicher?«
    »Nein, nicht was meinen Gatten betrifft. Und dabei hatte Romelia mir versprochen, mir in meinem Übel zu helfen.«
    »Übel?«
    Acme betrat wieder den Raum und brachte einen Mantel herein, den sie ihrer Herrin überlegte.
    »Du brauchst mich heute nicht zu begleiten, Acme. Ich werde Pila folgen. Da wir nur durch den Park gehen, ist es nicht nötig, dass du mitkommst.«
    »Verzeih, Herrin, aber der Herr lässt mich auspeitschen, wenn ich dich nur einen Augenblick allein lasse. Ich werde bei dir bleiben, auch wenn der Weg nur durch den Park führt.« Dabei warf sie Pila einen feindseligen Blick zu, als erwarte sie, dass Pila ihre Herrin ermorden wolle.
    »Dann komm!«, sagte Athenais nur und verließ ihr Gemach.
    In Romelias Gemächern machten die beiden Frauen es sich bequem, tranken Wein, speisten Obst und zeigten sich gegenseitig ihre feinen Handarbeiten, die sie während der Plaudereien angefertigt hatten. Romelia warf einige Male schräge Blicke auf die ägyptische Sklavin, die sich davon jedoch nicht beeindrucken ließ. Romelia wurde langsam ungeduldig. Bisher hatte sie alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, Hindernisse, die weitaus größer waren als diese kleine, aufdringliche Sklavin. Doch an ihr sollte die ganze Sache nicht scheitern.
    »Wie fühlst du dich, liebste Athenais?«, flötete Romelia. »Hat dein Opfer im Isistempel schon gewirkt?«
    Athenais seufzte. »Der Wille der Götter ist wirklich unberechenbar. Offenbar war mein Opfer zu gering.«
    »Keineswegs. Doch meines Wissens muss der Acker gut vorbereitet sein, soll die Saat Früchte tragen.«
    »Oh, wie meinst du das, liebste Romelia?«
    »Nun, ich meine … ach, warum gibst du deiner Sklavin nicht ein wenig Wein zu trinken? Mir scheint, sie bricht gleich zusammen.« Erschrocken drehte Athenais sich um. »Ist dir unwohl, Acme?«
    »Nein, Herrin, ich fühle mich gut.«
    »Sie schwankte aber bedenklich«, wandte Romelia ein. »Pila, reiche ihr diesen Becher Wein.« Romelia hob einen Becher empor. Pila eilte zu ihr hin, um den Becher entgegenzunehmen. Als sie vor Romelia stand, hielt diese den Becher fest. Mit der anderen Hand kippte sie einige Tropfen einer Flüssigkeit aus einer Phiole, die sie unter ihrem Gewand hervorgezogen hatte, in den Becher. Acme und auch Athenais konnten es nicht sehen, weil Pila davorstand. Pila starrte ihre Herrin an.
    »Gib es Acme«, sagte Romelia eindringlich, als Pila zögerte.
    »Ja, Herrin.« Pila nahm den Becher an sich. Gift! Das war Gift! Romelia wollte Acme umbringen. Sie musste den Becher fallen lassen! Wenn sie diese Ägypterin auch nicht leiden konnte, so widerstrebte es ihr doch, Hand an die kleine, schwarze, alterslose Frau zu legen. Andererseits hatte sie sich in letzter Zeit immer wieder, wenn sie ihr Herz sprechen ließ, selbst Schaden zugefügt. Sie blieb vor Acme stehen. Ihre Hand, die den Becher hielt, zitterte. Sie sah Acmes Blick aus ihren glühenden schwarzen Augen. Hinter sich spürte Pila Romelias Blicke wie Feuer auf ihrem Rücken.
    Odin hilf! Wenn du es für richtig hältst, lass sie den Becher leeren, wenn du es aber für besser hältst, dass sie ihn nicht trinkt, dann lass mich den Becher auf den Boden werfen. Langsam reichte Pila den Becher zu Acme. Auf halbem Weg hielt sie an und lockerte ihren Griff. Schnell packte Acme zu und nahm den Becher an sich. Langsam, die Augen auf Pila gerichtet, leerte sie ihn Zug um Zug. Pila stellte sich wieder neben die Tür und starrte auf die gegenüberliegende Wand. Das Gespräch der beiden Frauen war fast zum Stillstand gekommen. Immer wieder warf Romelia einen kurzen Blick auf Acme. Es dauerte nicht lange, dann schwankte die Bedauernswerte. Mühsam hielt sie sich
    aufrecht, bis sie

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