Venus und ihr Krieger
sie mit ihren Fingern, seine Hände von ihrem Hals zu lösen. Endlich ließ Claudius von ihr ab. Er riss sie vom Lager hoch, zerrte sie bäuchlings über seine Knie und hob ihren Rock über ihr blankes Hinterteil.
»Es ist ein beliebtes Spiel in den Lupanaren, die Leidenschaft durch Züchtigung anzuheizen.«
Er klatschte mit der flachen Hand kräftig auf ihr Gesäß, mit der anderen Hand hielt er sie fest. Romelia quiekte laut, was Claudius veranlasste, ihr weitere Schläge zu versetzen.
»Sag, verspürst du nicht Lust dabei?«, fragte er und setzte sein Spiel fort. Seine Schläge brannten auf Romelias Haut. Sie krallte sich im Laken fest.
»Hör auf, du tust mir weh!« jammerte sie.
»Ich habe doch erst angefangen. Bist du so verweichlicht? Dabei ist es nur meine Hand. Warte, wenn ich erst meinen Gürtel dazu nehme. Er ist aus der Haut eines Nilpferdes gefertigt. Du willst mir doch nicht den kleinen Spaß verderben?«
»Nein, oh, es macht Spaß, ja, es gefällt mir!«, wimmerte sie.
»Na also, wusste ich es doch!« Weitere Schläge klatschten auf ihre Gesäßbacken. »Ich wusste, dass wir im Bett zueinander passen. Du magst es doch, dich vergewaltigen zu lassen, du willst doch einen Stärkeren spüren, nicht wahr? Glaubst du, der Kampf in der Arena ist Spaß? Ich bin nicht umsonst der beste Gladiator in Rom!«
Mit einem Ruck warf er Romelia von seinen Knien herunter auf den Fußboden. Er sprang auf, riss sein Kurzschwert aus der Scheide und setzte die Klingenspitze an Romelias Kehle. Mit einem Fuß trat er auf ihren Körper und presste sie auf den Boden.
In Todesangst blickte sie zu ihm auf. Er stand groß und mächtig über ihr, völlig nackt und schön wie Mars, mit kaltem Gesicht und gezogenem Schwert. Sie spürte das scharfe Eisen an ihrem Hals und sie ahnte, wie ein Gegner sich fühlte, den Claudius bezwungen hatte. Was für ein Mann!
Lust, Angst und Schmerz ließen sie zittern, doch sie konnte ihre Augen nicht von ihm wenden. Und wenn es das letzte war, was sie in ihrem Leben sah, es hatte sich gelohnt.
»Ich will alles tun, was du sagst, mächtiger Claudius«, hauchte Romelia. Sein Gesicht war ernst, hart, brutal. Seine Hand zitterte keinen Augenblick und seine Muskeln spielten unter seiner Haut.
Ein verächtliches Grinsen verzog seinen Mund. »Keiner da, der den Daumen nach oben hebt?«, fragte er sarkastisch.
»Ich ergebe mich dir«, winselte Romelia.
Claudius nahm seinen Fuß von ihrem Leib und zog das Schwert zurück. Er steckte es wieder in die Scheide und warf sie achtlos auf seine Kleidung, die auf dem Boden lag.
»Also, dann pass auf, schönes Kind«, sagte er und beugte sich zu ihr herunter. Romelia hockte zusammengesunken auf dem Fußboden und nickte. »Du packst jetzt ein kleines Bündel an Kleidung zusammen, aber nur schlichte, einfache Kleider und den dunklen Mantel, den du im Tempel des Bacchus getragen hast. Du darfst nicht auffallen! In einen Beutel stopfst du Geld und Schmuck, kein Geschirr, nichts Schweres, verstanden?«
Wortlos nickte Romelia. »Dieses Bündel packst du allein, nicht deine Dienerinnen! Sie dürfen davon nichts bemerken. Du verhältst dich heute wie immer. Am Abend schickst du Drusilla schlafen. Gib ihr am besten einen Schlaftrunk wie dieser ägyptischen Sklavin. Dann schleichst du dich aus dem Anwesen. Etwa eine Meile von hier steht ein alter Olivenbaum neben einem Tempel des Vulcanus. Dieser Baum ist hohl. Dort hinein packst du dein Bündel. Dann wendest du dich nach Picentia. Etwa zwei Meilen vor der Stadt befindet sich eine Herberge, keine besonders komfortable, aber man stellt dort keine Fragen. Du quartierst dich ein und wartest auf mich!«
»Aber – aber – ich dachte – du entführst mich von hier …«
»Soll ich mich von deinen Wächtern aufspießen lassen? Ich hatte dir mehr Geisteskraft zugetraut, liebste Romelia!«
Sie senkte den Kopf, ohne sich zu rühren. Während Claudius sprach, hatte er sich angekleidet und lief nun in der kleinen Kammer auf und ab.
»Ich besorge zwei Maultiere, packe dein verstecktes Bündel darauf und entführe dich aus der Taverne. Wir schlagen uns von Picentia aus zur Via Appia durch. Wir reisen nach Brundisium, wo wir auf ein Schiff gehen. In Brundisium kannst du selbst wählen, wohin wir flüchten werden.«
Romelia hatte ihm schweigend zugehört. Es klang alles sehr vernünftig und plausibel. Die Diener würden ihre Flucht erst am nächsten Morgen bemerken, da waren sie schon auf dem Weg nach
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