Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Venus und ihr Krieger

Venus und ihr Krieger

Titel: Venus und ihr Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
Vom Netzwerk:
ihrem Körper, durchdrangen jeden Winkel und jeden Zipfel. Der Schrei, der sich in ihrem Bauch sammelte und durch ihre Kehle brach, hallte hinaus in den nachtblauen Himmel.
    Unzählige Sterne funkelten am Firmament. Das Universum schien ganz nahe. Claudius strich sanft mit der Hand über Pilas Gesicht. Zwischen seinen Fingern spürte er Feuchtigkeit.
    »Du weinst?«, fragte er erschrocken.
    »Ja«, hauchte sie. »Vor lauter Glück.«
    Es war in der Morgenstunde, als Athenais mit Acme zu Romelia eilte. Drusilla wollte die Besucherin abwehren, doch Romelia bat sie, einzutreten.
    Athenais blickte voll Mitleid auf Romelia herab. Diese lag bleich wie ihre weißen Laken auf dem Bett dahingestreckt. Ihre Hände hingen kraftlos herunter und ihr Blick irrte zwischen der bemalten Decke ihres Gemachs und Athenais hin und her.
    »Ich bin untröstlich, weil ich dir nicht helfen kann, liebste Freundin«, klagte Athenais und tätschelte Romelias kalte Hand. »Aber alle Medizin weist du ja zurück. Dabei hat mir meine Sklavin Acme einige Pülverchen zusammengestellt, die dir bestimmt helfen würden.«
    »Lass mich mit diesem Zeug in Ruhe! Mein Körper ist schon genug vergiftet. Es muss nur alles herausgeschwemmt werden. Ich habe mich viele Male übergeben, es ist nichts mehr in mir, was mir noch schaden könnte.«
    Athenais verzog das Gesicht. »Aber du musst wieder zu Kräften kommen. Dir fehlt ein kräftiges Mahl aus Weizen und Fleisch und …«
    »Uaahh, hör auf! Mein Magen stößt mich unsanft von innen. Erzähle mir lieber etwas Erfreuliches! Lenke mich von meinem Unwohlsein ab!«
    »Oh, da gibt es etwas, das ich dir noch nicht erzählt habe«, sprudelte Athenais heraus und senkte die Stimme. »Ein ägyptischer Arzt hat mich untersucht, weil ich meinem Gatten keine Kinder schenken kann. Doch stell dir vor, er hat festgestellt, dass ich völlig gesund bin.«
    »Nein! Wie das?«
    Athenais kicherte. »Ganz im Gegenteil. Der Acker scheint gut vorbereitet. Du hattest völlig Recht. Die lieblichen Stunden mit deinem hübschen Gast haben mir wirklich zum Guten gereicht.«
    »Siehst du! Und erst hast du dich geziert und lieber den Göttern vertraut.«
    »Ganz sicher haben die Götter auch dazu beigetragen. Mein Körper ist nun bereit, ein Kind zu empfangen.«
    »Doch warum hast du dann bis jetzt noch keines bekommen?«, fragte Romelia, schon wieder ganz die alte.
    »Weil es an Diodoros liegt! Sein Körpersaft taugt nichts, sagt der Arzt.«
    »Also doch«, murmelte Romelia. »Wusste ich es doch.«
    »Was sagst du?«
    »Ach nichts, liebste Freundin. Natürlich habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, warum es denn nicht klappen will mit einem Erben für Diodoros. Ich glaube, dass es an seiner seltsamen Beziehung zu Nikandros liegt.«
    »Das verstehe ich nicht. Was hat Nikandros damit zu tun?«
    »Na, was wohl? Die Götter haben es so eingerichtet, dass ein Mann sich mit einer Frau vereinigen muss. Alles andere ist nicht nach dem Willen der Götter. Und ungesund obendrein. Dass er seine Säfte immer nur vor Nikandros verströmt, hat ihn krank gemacht. Sein Körpersaft ist ranzig geworden.«
    »Ist das wirklich wahr?«, staunte Athenais. »Aber viele Männer haben doch Knaben zur Erziehung.«
    »Erziehung? Dass ich nicht lache! Die griechischen Männer wissen nur nicht mit einer Frau umzugehen, deshalb nehmen sie sich Knaben. Oder hat dein Gatte dir einmal so beigewohnt wie es Claudius getan hat?«
    Athenais’ Blick verklärte sich. »Claudius? Oh nein, so wie Claudius ist er nicht. Wenn er so wie Claudius wäre …«
    »… hätte er schon längst seinen Erben. Doch wie soll es nun weitergehen?«
    »Ganz einfach. In Pompeji wohnt ein Onkel meines Gatten mit seiner Familie. Er besitzt einen Sohn namens Solonios. Solonios ist noch jung und …«, Athenais kicherte wieder, »… er sieht wirklich gut aus. Fast so männlich wie Claudius.«
    »Und der soll …?«
    Athenais nickte heftig. »Ja. Diodoros hat ihn in unser Haus gebracht und mir vorgestellt. Er gehört ja zu Diodoros’ Familie. Er wird die Kinder zeugen, die Diodoros dann als seine eigenen anerkennen wird.«
    Romelia blickte Athenais sprachlos an. Sitten hatten diese Griechen!
    »Willst du damit sagen, dass du mit Claudius nicht mehr nächtigen willst?«
    Athenais ergriff Romelias Hand. »Ich bin dir sehr dankbar für deine uneigennützige Hilfe, liebste Romelia. Und du hast mir tatsächlich geholfen. Ich werde mich nun mit Freuden dem Vetter meines Gatten hingeben, bis die

Weitere Kostenlose Bücher