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Venusblut - Schreiner, J: Venusblut

Venusblut - Schreiner, J: Venusblut

Titel: Venusblut - Schreiner, J: Venusblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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Melanie und Xylos.
    Sie und die zahllosen Frauen, die immer noch in den Perlenanhängern der magischen Ketten auf ihre Befreiung warteten, waren der einzige Grund, aus dem Hasdrubal gewillt war, Maeve eine Chance zu geben, die sie nicht verdient hatte.
    Er seufzte. »Du weißt, dass es überall auf dieser Welt Felsenwohnungen gibt? Aus allen möglichen Epochen?«
    Auf Anhieb fielen ihm Jordanien und die Türkei ein, etliche Orte in Nordamerika.
    »Es ist alles, was ich noch weiß«, beharrte Maeve und schüttelte ihre Haare. Ein Äquivalent zu der kindlichen Geste in ihrem Traum.
    »Maeve ist ein irischer Name«, gab Hasdrubal zu bedenken.
    »In Irland gibt es keine Felsenwohnungen.«
    »Dein Name ist aber ein Anhaltspunkt, die Felsen nicht«, widersprach der Karthager. »Felsen gibt es zu viele, den Namen hauptsächlich in Irland.«
    »Eben, hauptsächlich!« Maeve funkelte ihn wütend an. »Und Namen kann man ändern.«
    Hasdrubal lächelte, zum ersten Mal mehr gereizt als müde, und traf eine Entscheidung.

5
    Zum ersten Mal sah Joel Magnus Tochter wirklich. Ein Anblick, der ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Sprache verschlug. Ihr Körper, den er zuvor schlank und knabenhaft unter sich gespürt hatte, zeichnete sich deutlich unter ihrem engen Satinnachthemd ab. Die silberne Farbe des Stoffes, die das Licht einfing und vorteilhaft reflektierte, schmeichelte ihrer Blässe und unterstrich ihre Kurven ebenso wie die gekonnt platzierte schwarze Spitze.
    Joel konnte spüren, wie sein Körper auf den Anblick reagierte und nur mühsam gelang es ihm, weiterhin seine stoische Ruhe ausstrahlen, obwohl alles in ihm danach verlangte, das junge Ding zurück aufs Bett zu werfen und mit ihr Dinge anzustellen, von denen er seit Jahrhunderten nicht einmal mehr träumte.
    Er glaubte schon, Edwards Lachen zu hören, während er ihm von diesem Vorfall erzählte – falls er es ihm jemals erzählen würde.
    Kontrolliert von seinem eigenen Körper und einer Leidenschaft, die er nur mit Mühe niederkämpfen konnte, lenkte Joel seinen Blick auf ihre Füße und verfluchte sie im Stillen dafür, dass ihre Nägel rot lackiert waren. Blutrot – nicht dieses Möchtegern-Blutrot. Echtes geronnenes Blut.
    Judith bemerkte das Starren, erinnerte sich an seinen Blick, faszinierter Ekel, mit dem er ihre Reaktion auf sein Blut verfolgt hatte, und sah ebenfalls auf ihre Füße. Nichts besonderes, nur Füße. Als sie hochsah, konnte sie das kurze Wechselspiel in dem Gesicht des Vampirs erkennen: Faszination, Wut und Abscheu, dann hatte er sich wieder unter Kontrolle.
    »Zieh dir etwas über«, befahl er knurrend, bevor er den Blickkontakt abbrach und angespannt auf ihr Bett sah. »Zieh dich überhaupt an.« Die Geste, mit der er auf den dünnen Hauch eines Nachthemdes zeigte, machte ihr deutlich, was er von dem Kleidungsstück und von ihr hielt.
    Die Tatsache, dass seine Reaktion sie ärgerte, ärgerte sie gleich noch viel mehr,als wenn er einfach über ihren Zustand hinweggegangen wäre. Wahrscheinlich sah sie vom nächtlichen Schlaf zerrupft aus, ungeschminkt und zerknautscht. Etwas, was sie umso mehr störte, da er wie ein junger Gott wirkte. Ein sehr finsterer Gott an einem besonders schlechten Tag mit besonders mieser Laune, aber nichtsdestoweniger gutaussehend und anziehend. Doch der Befehlston in seiner Stimme gab ihr den Rest. Ihre ohnehin schon angespannten Nerven verspannten sich noch mehr – und ihr Gehirn schaltete ihr Verhalten auf stur. Eine Abwehrreaktion auf Situationen, die sie nicht kontrollieren konnte, unvernünftig, aufbrausend und impulsiv – so wie ihr Vater sie immer beschrieb. Aber sie konnte nicht anders.
    Mit herausforderndem Blick und kampflustig vorgeschobenem Kinn drehte sie sich von dem Vampir weg, kehrte ihm den Rücken zu, ging zum Schrank und öffnete ihn.
    Joel drehte sich um. Normalerweise hätte er all seine Sinne in Alarmbereitschaft geschaltet, weil er jemanden den Rücken zukehrte. Aber seine Sinne waren bereits alarmiert, seit er das Zimmer betreten hatte. Sogar einige Sinne, von deren Existenz er bislang nichts geahnt hatte.
    Judith war dankbar, als sich der Vampir – ganz Gentleman – umdrehte und ihr so gestattete, sich umzuziehen. Offenbar war ihm selbst ihr bloßer Anblick zuwider.
    Sie starrte in ihren Kleiderschrank, doch statt ihre Kleidung wahrzunehmen, ruhte ihr Blick auf dem Innenspiegel des Schrankes, in dem sie sich sehen konnte – den Vampir zu ihrer Überraschung auch.
    »Ist es zu viel

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