Venusblut - Schreiner, J: Venusblut
Plötzlich spürte er Maeves Emotionen: Hunger, Gier, Leidenschaft – ein heftiges, animalisches Verlangen. Offen und schillernd, wie eine Wunde in ihrem Wesen, ein Riss in ihrer Seele, der einen Abgrund offenbarte, der in die Unendlichkeit reichte. Selbst als die Vampirin ihre Zähne aus seiner Halsschlagader löste, blieben ihre wilden, unkontrollierbaren Emotionen für ihn offen. Auch, als sie mit einem gekonnten Zungenschlag seine Wunde verschloss.
Maeve war entzückt, war Julius doch immer noch warm, immer noch lebendig unter ihr. Lebhafter, als bei ihren letzten Begegnungen – beinahe wieder er selbst. Sie konnte sogar spüren, wie ihr Verlangen auf ihn übergriff, ihn überrumpelte und hemmungslos werden ließ. Sie küsste ihn.
Sekunden später übernahm er die Kontrolle. Innig und fordernd – intimer als je zuvor. Er nahm ihren Mund, rücksichtslos und vollkommen, und bereits dieser eine Kuss machte ihr deutlich, dass sie ihm gehörte und immer gehören würde.
Ihre Hände wanderten über seine Brust, die sie fest und untot unter ihren Fingern spürte und deren gelockte Haare sich rau anfühlten. Sie streichelte die Rundungen seiner Schultern, grub ihre Finger fest in seine Oberarme und versicherte sich seiner Existenz. So oft war sie enttäuscht worden, hatte sich selbst getäuscht. Doch dies hier war echt, war Realität.
Julius Hände umschlossen ihre Brüste, die nur von dem dünnen Stoff ihres Hemdes geschützt wurden und massierten sie. Ein Genuss! Seine Daumen kreistenzart und nur mit leichtem Druck auf und um ihre Brustwarzen und neckten sie, bis er sie schließlich zwischen Daumen und Zeigefinger zwirbelte.
Sie stöhnte entzückt auf. Er hatte es nicht vergessen. Der Druck und der leichte Zug an ihren empfindlichen Knospen wurden stärker, lenkten sie von dem vehementen Pochen zwischen ihren Schenkeln ab und ließen sie jeden Anstand vergessen. Es war ihr egal, dass sie sich auf einer öffentlichen Straße befanden, dass die Bewohner der Häuser oder spätnächtliche Spaziergänger sie sehen konnten. Sie wollte ihn, wollte ihn jetzt! Sie griff nach seinen Händen, um sie wieder nach unten zu drücken, wieder die Kontrolle zu übernehmen und um zu bekommen, was sie begehrte.
Er war schneller. Seine Hände glitten von ihren Brüsten, und endlich konnte sie wieder einigermaßen denken. Sie mussten weg, mussten an einen anderen Ort. Gleich darauf spürte sie, wie seine feingliedrigen Hände über ihren Körper wanderten und jede einzelne Kurve und Rundung erkundeten, als ob er ihren Körper nicht kannte und kennen lernen wollte – aufs Genaueste.
Sie zitterte wollüstig unter den Berührungen, als Julius Finger leicht unter ihren Rock und zwischen ihren Schenkeln entlang glitten. Qualvoll angenehm. Obwohl Julius halb unter ihr lag, fühlte sie, wie ihr auf nicht fassbare Art und Weise die Kontrolle entglitt. Mit geschlossenen Augen, ihr Körper von Blut und Lust dermaßen erhitzt, dass er förmlich zu zerfließen schien, spürte Maeve, wie ihr Geliebter sie leicht anhob, mit sanftem Druck öffnete und einen Finger in sie hineingleiten ließ. Sie spürte sein Eindringen bis zum Abgrund ihrer Seele, ja selbst bis hinab in den tiefen Riss, in dem nun die Magie des Bundes verführerisch leuchtete.
Dann bewegte sich Julius in ihr und streichelte sie sanft. Seine forschenden Finger in ihrem Schoß fanden wie von selbst den einen Punkt in ihrem Inneren, der alle sensiblen Empfindungen ihrer Klitoris spiegelte und weiter aufbaute. Wie ein Wellenspiel zwischen zwei Felsen. Jedes Mal, wenn Julius‘ Fingerspitze über das innere Knötchen strich, baute sich die Welle in ihr höher auf, verlangte nach mehr, verlangte nach Erlösung. Doch ohne den Druck zu erhöhen, ohne auf die stumme Forderung ihrer Hüftbewegungen einzugehen, war es unmöglich.
Maeve ließ sich nach vorne gleiten, ihr Gesicht dicht an seinem, ihre Hüfte leicht gehoben, um ihm freien Zugang zu gewähren, und schmiegte sich an ihn, hielt sich an ihm fest, gegen die über ihr hereinbrechenden Wogen sinnlicher Glut. Wogen, die er mit jeder geschickten Berührung noch weiter ansteigen ließ, mit jeder Drehung seines Fingers, jeder neckenden Liebkosung.
Maeve dachte nicht mehr daran, ihm Einhalt zu gebieten oder den Ort zu wechseln. Dafür hätte er die Hände von ihr nehmen müssen. Einen Umstand,den sie niemals ertragen könnte, ohne wahnsinnig zu werden. Schließlich waren seine Finger pure Magie, dazu bestimmt, sie zu erregen und ihr
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