Venusblut - Schreiner, J: Venusblut
und staunte über die Sehnsucht in seinem Blick.
»Gib mir deine Hand.«
Als sie seinen Worten Folge leistete, nahm er ihre Hand und führte sie an seinen harten Schaft. Auch ohne Aufforderung wusste sie, was er wollte. Dieses Mal sollte sie die Initiative übernehmen, die letzte Entscheidung. Ihre Beine weiter spreizend, dirigierte sie seinen Schwanz an ihren Eingang und hob ihre Hüfte Zentimeter für Zentimeter, bis er sie tief ausfüllte. Als sie ihre Hand fortnehmen wollte, hielt er sie an Ort und Stelle fest. Sie ließ zu, dass seine Finger zwischen ihre glitten und sie so auch dort spüren konnte, wie sein Schwanz noch tiefer in sie glitt. Hinein und hinaus. Das Fühlen ihrer Verbundenheit war beinahe das Erotischste, was sie je erlebt hatte, und wurde nur noch getoppt von seinem leisen Geständnis.
»Ich liebe dich, Judith! Ich weiß nicht, wann und wie es geschehen ist, aber ich liebe dich.«
Er zog sie hoch, rearrangierte seine Beine und zog Judith noch mehr auf seinen Schoss. Erst dann schenkte er ihr ein kleines Lächeln, weil ihm aufging, dass er seine Gedanken laut ausgesprochen hatte. »Ich hatte nicht vor, mich jemals wieder zu verlieben, aber jetzt ist es zu spät!«
»Das klingt schon wieder als täte es dir Leid.« Judith bog ihren Körper weiter nach hinten, um Joel tiefer in sich zu spüren und den Takt zu übernehmen. Trotzdem gelang es ihr, ihrer Stimme einen gespielt beleidigten Ton zu geben.
Die Antwort war nur ein Knurren Joels’, bevor er wieder die Kontrolle übernehmen und ihren Ritt stoppen wollte.
Judith stemmte sich gegen ihn und begegnete jedem seiner tiefen Stöße mit ihrer Hüfte. Jedes Hinein ließ ihren Körper beinahe zerspringen, jedes Hinaus ein Gefühl eines schmerzhaften Verlustes zurück. Sie krallte sich in Joels Rücken, versuchte, ihn in sich zu halten, noch tiefer und fester aufzunehmen, ihn sich einzuverleiben und das Gefühl des Eins-Werden zu behalten.
Doch es war vergänglich, flutete in Versprechungen durch ihren Körper, ließ ihre Muskeln krampfen und schickte Kaskaden von verzückenden Schaudern durch ihre Adern. Vergänglichkeit und Sterblichkeit verschwanden aus ihrem Körper, vermischten sich mit der Ewigkeit und als die Lust zwischen ihnen schließlich explodierte, sie beide überrollte und für Sekunden an die Gestade der Göttlichkeit katapultierte, hörte sie nicht nur ihren eigenen Schrei, sondern auch den seinen.
30
Es war die erste Nacht seit Langem, in der sie nicht von Julius geträumt hatte, nicht von Verrat, Liebe, Sex oder Verdammnis. Stattdessen hatten sich ihre Gedanken und Träume um Hasdrubal gedreht, um seine Liebe und seinen Verrat. Eine Tatsache, die ihr jedwede Ruhe und Logik geraubt hatte. Und jedwede Zuversicht in Hinsicht auf ihre Urteilsfähigkeit.
»Bist du soweit?«
Die Vampirkönigin zuckte zusammen, als Hasdrubals Stimme sie aus ihren Gedanken riss. Seine Anwesenheit hatte sie in den Stunden nach ihrem Kuss versucht zu verdrängen, doch er hatte sich nicht weit genug entfernt und sich durch seine bloße Existenz immer wieder in ihre Träume gestohlen.
»Spielt es eine Rolle?« Maeve stand auf und streckte sich, um ihren Körper, der sich noch immer kalt und steif anfühlte, zu lockern.
Hasdrubal kommentierte ihre Bewegungen mit einem Grinsen, das dem von Julius ähnlich war, ohne ihm zu gleichen. Herausfordernd. Schließlich reichte er ihr in einer parodierend galanten Geste seinen Arm.
»Ich habe mir erlaubt, mich ein wenig umzusehen«, meinte er, als Maeve sich tatsächlich nicht provozieren ließ, sondern sich bei ihm einhakte.
»Dort entlang!«
Zu seiner Überraschung ging Maeve nach seiner Aufforderung ohne weitere Angaben in die Richtung, in der Hasdrubal nach dem Biss eine Entdeckung gemacht hatte.
»Du weißt es?«
»Nein!« Maeve schüttelte den Kopf, während sie von einer Felsenwohnung in die andere kletterte. »Und ja!« Von oben sah sie zu, wie Hasdrubal ihr folgte. Erst dann übernahm sie wieder die Führung. Wie eine Schlafwandlerin folgte die Vampirin einem Weg, den sie als Kind oft gegangen war, überquerte etlicheÜbergänge und nach zahllosen Biegungen verharrte sie schließlich reglos im Eingang zu einer der Wohnungen.
Ihre Mutter sah ihr entgegen.
31
»Das kann nicht funktionieren!«, behauptete Joel mit einer Sicherheit, die sich auf Jahrhunderte der Erfahrung stützte und sich durch jede seiner Adern zog, seine Zellen einschloss und durch sein Blut vibrierte.
»Tut es aber!«
Joel
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