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Venusbrüstchen: Roman (German Edition)

Venusbrüstchen: Roman (German Edition)

Titel: Venusbrüstchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Detering , Silke Porath
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er halt. Ich brauch keinen Krawattenmenschen und einen, der fast tausend Kilometer weit weg wohnt und Hennen lieber mag als mich – nein Danke.
    Dafür betreue ich die Pflänzchen. Es werden Tomaten, wetten? Oder? Sie sind inzwischen gute 20 Zentimeter hoch. Weil es nachts schon frostig ist, wohnen sie jetzt auf der Fensterbank. Zwei Töpfchen sind geblieben, demnächst muss ich umtopfen. Dunja findet das nicht so schön, sie sitzt lieber alleine auf der Fensterbank. Doch auch da bleibe ich jetzt hart.
    Josefa, wenn Du mal eben aufhören könntest zu knutschen – melde Dich, und Gerda, lass Dir von den Kundinnen nicht auf der Nase rumtanzen. So geht’s ja nun gar nicht. Und schick mir die Schuhe!
    Eure Sue, endlich wieder unter den Lebenden
    P.S.: Als Tote habe ich ein Grillbesteck und ein Handtuchset gewonnen!
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Gesendet: Donnerstag, 25. Oktober, 23:01 Uhr
    Betreff: Josefa
    Gerda,
    ich wollte das gegenüber Josefa nicht ansprechen. Meinst Du, ihr ist was passiert? Ich meine, so einfach mit einem wildfremden Franzosen durchzubrennen, das wäre nicht ihr Ding. Ich hoffe doch, die Frau Wansleben hat mittlerweile Nachricht? Wenn die sogar unsere Adressen rausfindet, dann muss sie wirklich verzweifelt auf der Suche sein.
    Sag bitte, weißt Du was?
    Deine besorgte Sue
    Von: [email protected]
    An: [email protected] , [email protected]
    Gesendet: Donnerstag, 25. Oktober, 23:58 Uhr
    Betreff: Re: Josefa Hansen
    Sehr geehrte Frau Wansleben,
    leider kann ich Ihnen auch nichts sagen, was Josefa betrifft. Sie wissen ja, dass ich sie eigentlich nur kurz im Urlaub kennenlernte. Meine letzte Information war auch, dass sie in Paris ist.
    Ich hoffe sehr, dass Josefa den Termin gestern wahrgenommen hat.
    Sollten Sie etwas hören, bitte sagen Sie mir dies.
    Mit besten Grüßen
    Susanne Mayer
    Von: [email protected]
    An: [email protected] , [email protected]
    Gesendet: Freitag, 26. Oktober, 11:17 Uhr
    Betreff: Re: Josefa Hansen
    Guten Morgen Sue und guten Morgen Gerda!
    Es ist ganz komisch. Von Josefa habe ich nichts gehört. Gestern aber rief mich der umsichtige Dr. Magerkorn an. Nein, unsere Vermisste kam auch nicht zu dem vereinbarten Termin. Aber sie schickte ihm Unterlagen und einen Brief. Über den Inhalt derselben aber ließ er sich nicht aus. Er murmelte nur etwas wie: »Eigenartig. Muss alles nachgeprüft werden.« Ich wollte zwar fragen: Was denn nun und wie geht alles weiter? Ich meine, es gibt ja wegen der Buchhandlung immer wieder Fragen, und eigentlich soll sie in der ersten Januarwoche des kommenden Jahres renoviert werden. Soll ich die Handwerker wieder abbestellen, habe ich ihn gefragt. »Warten Sie noch«, gab er mir zur Antwort. Aber das bringt mich auch nicht weiter. Wissen Sie, wir haben ja zwei Lagerräume und einen wunderbar trockenen Keller (nein, nein, nicht, dass Sie denken, ich hätte Josefa dort versteckt). Nur – wir wollten den Lagerbestand reduzieren und irgendwas mit einem oder sogar den beiden Lageräumen machen. Was weiß ich, für Veranstaltungen wie Lesungen oder so. Die Frage bleibt natürlich, ob hier Leute hinkämen. Bislang haben wir so etwas eher selten gemacht. Josefa war da eigen. Aber man muss doch mit der Zeit gehen, wir sind da eh längst mehr als hinkend hinterher. Ich meine, so etwas Zubehör wie Notizbücher, toll eingebunden, all das, was andere seit Jahren im Sortiment haben, brauchen wir dringend. Der Umsatz ist nicht gerade großartig. Aber was plaudere ich hier – das interessiert Sie ja nun wirklich nicht.
    Also, zumindest wissen wir jetzt, dass Josefa lebt.
    Einen schönen Tag wünscht
    Dorothea Wansleben
    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Gesendet: Mittwoch, 26. Oktober, 12:05 Uhr
    Betreff: Venusbrüstchen und Schuhe
    Ja, Sue,
    ich habe die Mail von Frau Wansleben eben grad gelesen. Wir können nichts tun. Menschen schaut man eben doch nur vor den Kopf. Was wissen wir letztendlich von Josefa? Von tief vergrabenen Wünschen, die sie plötzlich auslebt? Und wenn es so ist – geht es uns eigentlich nichts oder nur wenig an. Aber wissen will ich das trotzdem! Ich bin neugierig!
    Nun – Du bitte bleibst jetzt in der Mittagszeit zu Hause, hast Du gehört? Du bekommst gleich Eilpost, also ein Paket. Das darfst Du nicht stehen lassen, sondern musst es sofort öffnen. Ich sage nur: Venusbrüstchen! Ich sage nicht, dass ich Deine meine. Die sitzen ja fest. Oder hast Du etwa welche aus

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