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Verarschung

Verarschung

Titel: Verarschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Arffssen
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ihrer pechschwarzen Augen auf Blomberg.
    «Kannst du das beweisen?»
    «Ich brauche meinen Computer.»
    Blomberg dachte nach. «Ich sehe mal, was sich machen lässt.»
    «Und, Blomski: Eine Packung Twinkies könnte auch nicht schaden.»
    Als Blomberg auf dem Weg aus dem Gefängnis war, fiel ihm eine Wärterin auf, die seine Wampe musterte. Sie hieß Mirka Määttä. Määttä war einen halben Kopf größer als Blomberg. Ein Paar perfekte Brüste bohrte kleine Löcher in ihr hautenges, gelbblaues Polizei-Tanktop. Bevor sie zur Polizei gegangen war, hatte Määttä als jetsettendes Supermodel gearbeitet, doch dann war ihr klargeworden, dass sie sich stärker für das Wohl der schwedischen Gesellschaft einsetzen wollte.
    «Ich vermute, du wirst gleich sagen, dass ich dich wahnsinnig geil mache», sagte er und entblößte grinsend sein zurückweichendes Zahnfleisch.
    Die Wärterin stopfte ihm ihren Polizeiuniform-Tanga in den Mund. Dann packte sie ihn an der Krawatte und zog ihn in eine Zelle für Spezialverhöre.
     
    Salamanders acht Tonnen schweren Tera-10-Großrechner in ihre enge Zelle zu schmuggeln war komplizierter, als Blomberg gedacht hatte. Glücklicherweise hatte Blomberg immer noch einen Kontaktmann bei Posten AB, seit er einen Artikel über Erpressung, Gruppenvergewaltigung und Geldwäsche im schwedischen Overnight-Kurier-Geschäft geschrieben hatte. Dem Kontaktmann, einem Esten mit einem lettischen Großonkel, gelang es, sich einen Lastwagen von der Königlich Schwedischen Post «auszuleihen». Er verpackte den Großrechner in dreißig Viking-Kühlschrankkisten. Salamander behauptete, sie bräuchte die Kühlschränke für ihre Twinkies. Seit ihrer Verhaftung war sie in einen Hungerstreik getreten und hatte sich ausschließlich von Salamipizza mit extra viel Käse ernährt. Irgendwann hatte Kommissar Bubbles nachgegeben und ihr eine Lieferung von 2000 Packungen Twinkies gestattet. Trotzdem wurde ein Wachmann misstrauisch, als der Laster von der Königlich Schwedischen Post mit den dreißig «Kühlschränken» ankam.
    «Seit wann müssen Twinkies im Kühlschrank aufbewahrt werden?», fragte die Wache.
    Dem Esten brach der kalte Schweiß aus, aber er fing sich sehr schnell wieder. «Die Kühlschränke sind nicht dazu da, um die Twinkies zu kühlen», erklärte er. «Die Gefangene befürchtet, dass sich Mäuse über die Twinkies hermachen, wenn sie nur in Pappkartons herumstehen.»
    Der Wachmann musterte ihn kritisch, dann winkte er ihn durch.
    Eine verlässliche Stromquelle für den Tera-10 bereitzustellen war ein weiteres Problem. Die eine Sicherheitssteckdose in Salamanders Zelle reichte bei weitem nicht aus. Wie Blomberg erfuhr, hatte Vattenfall vor kurzem etwa drei Meilen von dem Gefängnis entfernt einen 90-Megawatt-Windpark errichtet. Mit der Hilfe seines estnischen Freundes schaffte er es, ein paar Starkstromleitungen von dem Windpark in Salamanders Zelle zu legen. Der Anschluss verursachte einen teilweisen Stromausfall im westlichen Svealand, aber Blomberg nutzte seinen Blog, um ungewöhnlich windstilles Wetter dafür verantwortlich zu machen.
    Nachdem der Computer zusammengebaut und angeschlossen war, besuchte Blomberg Salamander wieder in ihrer Zelle.
    «Checken wir erst mal dieses Video», sagte Salamander.
    Die Polizei hatte die Datei in ihrem Cray-X2-«Black Widow»-Supercomputer abgelegt, der für die extrem hochsensiblen Beweismittel reserviert war. Die Dateien waren mit einer SonicWALL-E-Class-NSA-7500-Firewall geschützt, und das war die sicherste auf der Welt.
    Salamander brauchte zwanzig Sekunden, um sich in den Polizeicomputer zu hacken.
    «Wie zum Teufel machst du das?», fragte Blomberg.
    «Ich habe das System und die Sicherheitsprotokolle entwickelt.»
    «Ach so.»
    Blomberg schlürfte Kaffee, und Salamander kaute Twinkies, während sie sich das Video ansahen.
    «Das bist du, Lizzy.»
    «Falsch.» Sie kniff ihre Augen zusammen wie eine wütende Giftschlange. «Schau genau hin, Kalle Fucking Blomwitz.»
    «–berg.»
    Konzentriert betrachtete er die Filmbilder. Die Angreiferin sah bis hin zu ihrem pechschwarzen Lippenstift ganz genauso aus wie Lizzy.
    «Das T-Shirt, Kalle, achte auf das T-Shirt.»
    Er achtete auf das T-Shirt. Es war schwarz. Auf der Vorderseite zeigte ein Aufdruck Tweety, der eine M16 abfeuerte. Mach dich bereit zu sterben, beschissene Miezekatze!
    «Na und?»
    «Bist du blind oder was? Das T-Shirt gehört mir nicht! Ich hasse gelbe Kanarienvögel, verdammt!»
    Also ist

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