Verarschung
früh und oft.»
Ukea kehrte in sein Büro zurück und ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen. Seine Mastiffs spürten die Verstimmung ihres Herrchens. Sie winselten gottserbärmlich.
Mit einem Tastendruck auf sein Bürotelefon rief Ukea seine Sekretärin herein. «Anna, holen Sie mir meinen Auftragsmörder an den Apparat.»
Salamander zog ihr T-Shirt aus und wandte Bubbles den Rücken zu. Sie trug keinen BH.
«Wenn du mich in den Arsch ficken willst, Bulle, kannst du dann wenigstens ein Gleitmittel benutzen?»
«Fröken Salamander, also bitte. Nichts könnte mir fernerliegen.»
Salamander seufzte. Sie hätte erleichtert sein sollen, aber sie war es nicht. In all den Jahren schmerzvoller Erfahrung hatte sie gelernt, auf keinen Fall zuzulassen, dass der Täter seine Macht genießen konnte. Sie hatte gelernt, alles Unerträgliche komplett aus ihrem Bewusstsein auszusperren und stattdessen mit ihren Gedanken an einen weit entfernten Ort ihrer Phantasie zu reisen, wo Treiberameisen sich von den Geschlechtsorganen von Vergewaltigern, Sittenstrolchen und Kinderschändern ernährten.
Aber dieser Svenjamin Fucking Bubbles war eine Klasse für sich. Er war viel schlimmer als Mikael Fucking Blomberg. Blomberg war nur ein Arschloch, das sich für Mister Einfühlsam hielt. Bubbles dagegen war ein manipulatives Arschloch. Er versuchte ernsthaft, mit ihrem Verstand zu vögeln.
Es hatte mit den Schachspielen und gelegentlichen Matheaufgaben angefangen. Salamander wusste, dass das alles nur ein jämmerlich durchsichtiger Bullentrick war, um sie zum Reden zu bringen, aber es war seltsamerweise ziemlich wirksam gewesen. Sie hatte begonnen, sich auf ihre gemeinsamen Spiele zu freuen, und als er nach der Sache mit Jessie plötzlich nicht mehr gekommen war, hatte Salamander fast so etwas wie Bedauern gefühlt.
Tief im Innern hatte sie natürlich gewusst, dass er einer von diesen widerlichen Bullen war, die nur darauf warteten, muffige schwedische Küsse auf ihre schwarzgeschminkten Lippen zu drücken und geschmolzenes Wachs auf ihre muskulösen, jungenhaften Arschbacken tropfen zu lassen. Es war nur eine Frage der Zeit. Und bis dahin musste sie alles über SFB herausfinden. Sie hatte sich in seinen Computer gehackt, um darin massenweise ekelhafte und belastende Dokumente zu finden, riesige Mengen abstoßender Fotos und Filme, bei denen sie würgen musste. Miese Erpresserbriefe; Kontoauszüge, die eine lange Geschichte schäbiger Bestechungen und Schmiergeldzahlungen belegten; kranke E-Mails, aus denen hervorging, dass er kleine Mädchen verfolgt, Kollegen gefährdet und Prostituierte bedroht hatte; Videos, die unaussprechliche sexuelle Folter, eheliche Gewalt und Tierquälerei dokumentierten; Tausende von Fotos mit unter Drogen gesetzten und vergewaltigten Frauen und unglaublich detaillierte Pläne von seiner eigenen privaten Folterkammer im Keller, speziell eingerichtet für Quälorgien.
Blöderweise hatte sie gar nichts davon gefunden. Noch nie war ihr eine dermaßen langweilige Festplatte untergekommen. Sein Desktop hatte sie fast einschlafen lassen. Ein Ordner mit dem vielversprechenden Namen « Erhaltene Kronen » enthielt nur Dokumente von Bubbles’ Ehrenamt als Schatzmeister seiner Synagoge. Alle Spenden waren detailliert aufgelistet. Sein Girokonto war ausgeglichen. Die monatlichen Abzahlungen für das Haus waren bescheiden und wurden pünktlich geleistet. Sogar die Bücher aus der Bücherei gab er rechtzeitig zurück. Bei seinem Volvo S40 FWD war erst kürzlich das Öl gewechselt und der Reifendruck kontrolliert worden. Die Restaurantrechnungen bewiesen ein gewisses Interesse an exotischer Küche. Offenbar bestellte er gern vegetarische Gerichte und mochte holländisches Bier und belgische Schokolade. Er war Mitglied in einem Fitnessstudio, aber sie konnte keinen Hinweis darauf finden, dass er Anabolika nahm. Bei Amåzön.se hatte er neulich ein Buch mit dem Titel Historische Kriegsvorstöße bestellt, aber das stellte sich als Studie über König Gustav II. Adolfs kühnen Feldzug von 1625 während des Schwedisch-Polnischen Krieges heraus, infolge dessen Livland besetzt wurde. Er kaufte CDs von Edvard Grieg und Björk. Er trug Laufschuhe von Ecco. Das Einzige, was ein wenig aus dem Rahmen fiel, war die Fülle an Literatur über Grönland. Sogar ein Download mit einem Grönländisch-Kurs war dabei, Der Eskimo-Aleutische Dialekt in zwölf einfachen Lektionen . Aber sie konnte keine Spur von Geheimkonten bei
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