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Verarschung

Verarschung

Titel: Verarschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Arffssen
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gesagt?»
    «Ich rede nicht mit Bullen.»
    «Du wärst einfach da sitzen geblieben und hättest dich für zwei Morde verurteilen lassen, die du nie begangen hast?»
    Sie zuckte die Achseln. «Es gibt Schlimmeres als den Knast. Ich habe meinen Computer und meinen Pizzaservice und meine Twinkies. Was gibt es Schöneres für ein Mädchen?»
    «Und das Mädchen mit dem Stör-Tattoo. Hast du irgendeine Ahnung, wer dich da reinlegen will?»
    «Vielleicht.»
    «Und?»
    «Und nichts. Du hast es immer noch nicht kapiert. Ich rede nicht mit Bullen. Nicht mal mit denen, die ich ficke.»
    Bubbles seufzte. «Weißt du, Fröken … ich meine, Lizzy, die Sache ist die, dass ich Informationen habe, zu denen nicht mal du Zugang hast.»
    «Gute Arbeit, Bulle.»
    «Es hat aber nichts mit dem Arssen-Mord oder mit dem Mädchen mit dem Stör-Tattoo zu tun. Ich glaube, dass du kurz vor deiner Festnahme im Mordfall an einer schwangeren Renkuh recherchiert hast, deren Leiche in der Innenstadt gefunden wurde.»
    Salamander wandte sich zu Bubbles um. «Stimmt. Hast du jemanden festgenommen?»
    «Nein, aber es gibt einen Verdächtigen. Einen, der dich sehr interessieren dürfte.»
    Salamander runzelte die Stirn. «Und wer könnte das sein?»
    «Lizzy, wir müssen uns gegenseitig helfen.»
    «Ich brauche keine Hilfe. Von niemandem.»
    «Wie du willst.» Bubbles packte sein Schachspiel und das MENSA-Rätselbuch ein. An der Zellentür drehte er sich noch einmal um und sah Salamander an. Sie war immer noch nackt, lag zusammengerollt auf der Seite und sah fern. Vielleicht kann man das Tattoo korrigieren, sodass der Tyrannosaurus seinen Schwanz nicht mehr hinter sich herzieht. Sie tat ihm leid. Warum, wusste er nicht, aber es war so.
    «Es ist der eineiige Zwilling deines Halbbruders. Der, den du an die Scheune getackert hast.»
    Salamanders Augen weiteten sich. Dann sagte sie: «Ich rede nicht mit Bullen. Nie. Aber frag deinen Freund Blomberg nach dem Mädchen mit dem Stör-Tattoo. Vielleicht kann er dir was dazu sagen.»

Zehn
    Lördag, 12. Februari – Måndag, 14. Februari
32 % aller Wirtschaftsnobelpreisträger sind wegen Sexualverbrechen verurteilt worden, im Gegensatz zu nur 21 % der Literaturnobelpreisträger, 18 % der Friedensnobelpreisträger und 12 % der Physiknobelpreisträger.
Hampus Thorkill, Hundert Jahre Gewinner: Der Nobelpreis 1901 – 2001 (Stockholm: Fogwhorn & Klov, 2005)
     
    Blomberg betrat erneut den rechteckigen Hauptlesesaal des UKEA-Unternehmensarchivs. Lautlos näherte sich ihm eine Archivarin. Sie trug ihr Haar streng hochgesteckt, aber es war nicht dieselbe wie die, die ihm letztes Mal geholfen hatte. Auf ihrem Namensschild stand «Humida Chiklett».
    «Was ist denn mit Ihrer Kollegin mit den verschiedenfarbigen Augen?»
    «Sie weilt leider nicht mehr unter uns», sagte die neue Archivarin. «Nicht jeder ist dem Druck in diesem Job gewachsen.»
    Blomberg schaute sich in dem völlig leeren Lesesaal um. Genau wie bei seinem letzten Besuch hatten sich vier weitere Archivare in den Ecken postiert und beobachteten sie genau. Aber auch sie waren neu hier.
    «Wären Sie bitte so freundlich, mir die Akte einer ehemaligen Mitarbeiterin zu bringen? Ihr Name ist Chamelea Salamander.»
    Kaum hatte er den Namen ausgesprochen, begannen alle Archivare gleichzeitig heftig zu husten.
    «Sie müssen erst ein Formular ausfüllen», sagte Fräulein Chiklett, als sie wieder zu Atem gekommen war.
    Blomberg füllte das Formular sorgfältig aus und unterschrieb die Geheimhaltungsvereinbarung am unteren Rand.
    «Wie lautet der Name?»
    «Chamelea Salamander.»
    Schon wieder dieses Husten.
    «Ich kann das nicht lesen.» Die Archivarin zerriss das Papier in vier Teile. «Bitte versuchen Sie es nochmal. Aber lesbar.»
    Blomberg schrieb in Grundschul-Druckbuchstaben CHAMELEA SALAMANDER.
    Die Archivarin untersuchte die Buchstaben sorgfältig, seufzte und verschwand zwischen den Regalen. Zwei Stunden später kam sie mit einer riesigen Akte wieder. Darin befand sich ein Häufchen Asche. Blomberg berührte sie mit dem Finger. Noch warm.
    «Gibt es irgendetwas über Salamander, das nicht gerade eingeäschert wurde?», fragte Blomberg.
    «Ich kann mal nachsehen.» Die Archivarin verschwand zwischen den Regalen und kam nach einer Stunde wieder.
    «Ich fürchte, das war alles, was wir zu dem betreffenden Namen haben.»
    «Verstehe.»
    Blomberg gab der Archivarin das Häufchen Asche zurück. Dabei berührten sich ihre Hände. Ein leises Stöhnen entrang sich

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