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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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einen sehnsüchtigen Blick auf seinen sich entfernenden Körper. Breite Schultern, schmale Hüfte, knackiger Hintern, lange, starke Beine.
    Er schaute über seine Schulter zurück und ertappte mich beim Gucken.
    „Wolltest du noch was, Shannon-Mädchen?“, fragte er mit einem Lächeln in der Stimme.
    „Nein, ich hab nur, äh, grad nachgedacht“, stotterte ich. Ich spürte, wie ich rot wurde, und drehte mich weg. Sein Lachen rollte den Flur entlang.
    „Das ist ein verdammt gut aussehender Mann.“ Die Krankenschwester seufzte.
    „Yeah“, murmelte ich und saugte wieder am Strohhalm. Und, nein, ich dachte nicht darüber nach, an etwas anderem zu saugen. Ehrlich nicht. Wirklich.
    Zumindest redete ich mir das ein.
    Noch bevor ich zu Ende gegrummelt hatte, war Clint schon wieder da. Er bezirzte die Krankenschwester, bis sie uns die Durchwahl der Station gab, und zog mich dann vom Stuhl hoch, auf dem ich saß. Bevor mir kalt werden konnte, hatte er mich auch schon auf dem Beifahrersitz des Wagens verstaut und fuhr los.
    „In welcher Richtung liegt das nächste Hotel?“, fragte er, während er die Heizung einstellte.
    „Ich nehme an, du hast keine Ahnung, was mit meiner Wohnung passiert ist, oder?“ Falls Rhiannon sie nicht verkauft hatte oder wieder eingezogen war oder was auch immer, könnten wir da übernachten. Ich hatte draußen einen Schlüssel versteckt, daher sollte es kein Problem sein, in die Wohnung zu kommen. Meine schwermütigen Gedanken sagten mir, dass es am besten wäre, die Nacht an einem vertrauten Ort zu verbringen.
    „Oh, das war eines der ersten Dinge, um die sich ihr Ölmagnat gekümmert hat.“ Er schaute mich entschuldigend an. „Wenn ich mich recht erinnere, hat er sie ziemlich schnell verkauft bekommen.“
    „Diese Schlange“, zischte ich. Aber es passte. Warum sollte sie in meiner süßen, aber bescheidenen Hütte bleiben, wenn sie die Weltherrschaft innehatte und sich um die Ausübung verschiedenster Arten des Bösen kümmern musste, während ihr Millionär ihr aus der Hand fraß. „Dann fahr nach Norden, Richtung Elm Street. Direkt vor der Auffahrt auf den Highway sollte es ein paar Hotels geben.“
    Clint nickte, und der Wagen schlingerte auf die überfrorene Straße. Ich blieb stumm und ließ ihn sich auf die kurze Strecke konzentrieren. Wieder waren die Straßen vollkommen verlassen. Es war beinahe dunkel, und die Straßenlaternen warfen seltsame, geisterhafte Lichtinseln auf den Boden.
    „Nuklearer Winter“, flüsterte ich.
    „Was?“
    „Das erinnert mich an eine Szene aus ,Der Tag danach’, diese Miniserie aus den Achtzigern über die Folgen eines Atomkriegs.“
    „Ich erinnere mich auch. Verdammt düster.“ Er streckte eine Hand aus und tätschelte mein Knie. „Alles okay mit dir?“
    Ich schüttelte mich. „Ich schätze, ich bin einfach nur müde.“
    „Brauchst du noch ein ,Arby’s’?“ Er lächelte mich an.
    „Vielleicht später.“ Ich erwiderte das Lächeln und versuchte, die traurige Stimmung zu ignorieren, die mich gerade überfiel. „Ich glaube, im Moment brauche ich einfach nur ein bisschen Schlaf.“
    „Da kann ich dir behilflich sein.“ Er zeigte auf das vor uns liegende Gebäude. „Sieht so aus, als wenn es ein ,Canterbury Inn’ und ein ,Luxury Inn’ gibt. Welches ist dir lieber?“
    Ich musterte die beiden Hotels, die direkt nebeneinander standen. „Scheint so, als wenn wir das ,Luxury Inn’ nehmen müssten.“ Vor dem „Canterbury Inn“ leuchtete ein Neonzeichen mit der Aufschrift „Alle Zimmer belegt“.
    „Dann also das ,Luxury’.“ Clint schaltete runter, und der Wagen erklomm die Anhöhe vor dem kleinen Hotel. „Verdammt, dieser Parkplatz sieht auch voll belegt aus. Warte hier, ich gehe mal gucken, ob irgendwo noch was frei ist.“
    Viel zu schnell kam er wieder zurück. „Alles voll. Fällt dir noch was ein?“
    „Wenn ich mich recht erinnere, haben sie nicht weit von hier gerade erst ein ,Best Western’ eröffnet. Lass es uns da noch mal versuchen.“ Ehrlich gesagt erinnerte ich mich an das „Best Western“, weil es direkt hinter einem kleinen Spirituosengeschäft errichtet worden war, dem „BA Wine and Spirits“. Ich bin während der Bauzeit oft da vorbeigekommen. Mit einem nostalgischen Seufzer erinnerte ich mich daran, was für einen Spaß es gemacht hat, durch die gut sortierte Weinabteilung zu streifen auf der Suche nach einem neuen, verführerischen Roten, vor allem an Zehn-Prozent-Rabatt-Dienstagen.
    „Warum

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