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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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verdient hatte, hier zu sein. Und ich hatte auch nicht gemeint, dass ich ihn nicht mochte. Okay – liebte. Ich hatte nur gedacht, dass es vielleicht für ihn das Beste wäre, wenn er ...
    ... wenn er was? Mitten im gottverlassenen Nirgendwo auf mich wartete, bis es sicher war, wieder aufzutauchen? Mr Kampfpilot-Held? Oh, bitte. Das als Fehleinschätzung zu bezeichnen wäre noch milde ausgedrückt.
    „Es gab keinen grünen Tee.“
    Clint drückte mir einen Styroporbecher in die Hand, in dem ein Teebeutel schwamm. Dann setzte er sich neben mich und blies in seinen Kaffee. Wir sprachen nicht.
    „Der Arzt sagt, dass Sie jetzt zurück ins Zimmer können“, rief uns die Krankenschwester vom Empfang zu.
    „Danke!“ Ich schenkte ihr ein Lächeln, erfreut, dass wenigstens einer in meiner unmittelbaren Umgebung noch mit mir sprach.
    Eine Krankenschwester in OP-Kleidung schob Dad in seinem Bett in den Flur und blieb stehen.
    „Der Arzt wartet auf Ihren Vater.“
    Ich nickte ihr zu und gab meinem Vater einen Kuss auf die Stirn. Er hatte ungefähr eine Million Schläuche in verschiedenen Körperteilen stecken. Seine verletzte Hand wurde von einem kleinen Stoffzeit bedeckt, das ließ sie irgendwie wie einen toten kleinen Körper aussehen. Diese Analogie ließ mich erschauern. Ich schenkte ihm mein zuversichtlichstes Lächeln.
    „Wir sind gleich hier, Dad. Mach dir also keine Sorgen.“
    „Hey, Bugsy. Dieses Morphium macht mich total plemplem.“ Er hatte ein ganz entzückendes Lallen. „Ich glaube, ich habe mit der Krankenschwester geflirtet.“ Er kicherte tatsächlich.
    Ich lachte und gab ihm noch einen Kuss auf die Wange. „Jetzt weiß ich, warum du kein Morphium haben wolltest.“
    „Verdammt richtig“, sagte er. Seine zerfaserte Aufmerksamkeit fand Clint. „Pass auf unser Mädchen auf, Sohn.“
    „Jawohl, Sir.“
    „Oh, und mach dir keine Sorgen über Mama Parker“, sagte Dad. „Ich habe sie angerufen. Ihr Schwager legt bei ihrem alten Buick die Schneeketten an, dann ist sie da, bevor diese Wärter hier mich entlassen.
    „Sie wird sehr böse auf dich sein.“ Ich lachte.
    „Ich weiß.“ Er grinste benebelt.
    „Es wird Zeit, Mister Parker.“ Die Krankenschwester schob das Bett den Flur hinunter.
    „Ich liebe dich, Dad.“
    „Ich liebe dich auch, kleine Bugsy.“
    Die Türen des Fahrstuhls, der zu den Operationsräumen führte, schlössen sich leise hinter ihm. Clint folgte mir, als ich niedergeschlagen ins Wartezimmer zurückkehrte. Ich warf einen Blick auf die Uhr und war sichtlich erstaunt, dass es schon weit nach Mittag war.
    Die Krankenschwester von der Aufnahme hatte wieder hinter dem Tresen Position bezogen. „Die Ärztin sagt, dass die OP ein paar Stunden dauern kann.“
    Ich nickte ihr dankend zu.
    „Ich glaube, ich habe Hunger“, wagte ich mich bei Clint vorsichtig vor.
    „Es würde dir vermutlich guttun, etwas zu essen.“ Seine Stimme klang neutral, nicht eingeschnappt, aber auch nicht gut gelaunt.
    „Ich will kein Krankenhausessen.“ Ich verzog das Gesicht.
    Bei dieser Bemerkung wurde die Krankenschwester hellhörig. „Wenn Sie ein Auto haben, das in dem Chaos da draußen fahren kann ... das ,Arby’s’ die Straße runter hat geöffnet.“ Sie kicherte. „Beim Wetterumschwung ist eine komplette Schicht da stecken geblieben, und sie haben sich beinahe schwindelig gekocht.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Krankenschwestern mögen halt auch keine Krankenhauskost.“
    „Das klingt gut. Danke für den Tipp“, sagte Clint.
    „Sollen wir Ihnen was mitbringen?“, bot ich an.
    „Oh nein. Ich war schon da.“ Sie schob das Fenster zu, winkte uns zur Tür hinaus und wandte sich wieder ihrem sehr heißblütig aussehenden Roman zu. (Ich fragte mich, ob sie ihn mir wohl leihen würde, falls Clint sich weiterhin weigerte, mit mir zu reden.)
    Die Nachmittagsluft war kalt und der Himmel schiefergrau, aber es hatte immer noch nicht wieder angefangen zu schneien. Ich nahm Clints Hand, als wir in den Winter hinaustraten. Der Wagen parkte auf einem für Patienten der Notaufnahme reservierten Platz. Als wir einstiegen und Clint den Schlüssel drehte, heulte der Motor wie bei einem Sportwagen auf und sprang an.
    „Das ,Arby’s’ liegt an der nächsten Kreuzung gleich südlich von hier.“ Ich zeigte in die Richtung, und Clint nickte. Dann manövrierte er den Wagen vorsichtig auf die nahezu verlassene Straße, die vor dem Krankenhaus entlangführte.
    Schweigen breitete sich aus.
    „Ich habe

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