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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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immer gut“, versicherte Clint.
    „Gut. Und, Hunde, ab mit euch!“ Er klopfte mehrmals laut auf den leeren Eimer in seiner Hand. „Geht raus, und vertretet euch die Beine. Hier drinnen seid ihr uns nur im Weg.“
    Wir alle taten wie befohlen.
    Der Stall war erfüllt von den geselligen Geräuschen von Menschen, die ihrer Arbeit nachgingen und mit den Pferden sprachen, vom Miauen der streunenden Katzen, die sich jetzt, wo die Hunde draußen waren, hereintrauten. Die Stuten waren hübsche Quarter-Horses, alle gut gebaut und gutmütig. Die beiden Jährlinge mit ihren staksigen Beinen und den großen Köpfen erinnerten mich an fünfzehnjährige Jungen (nur ohne die Pickel und das dümmliche Lächeln). Ich öffnete die Tür zu einer der Boxen und überprüfte den noch halb gefüllten Wassereimer. Da sah ich, dass das rechte Vorderbein des Hengstfohlens mit einer Binde umwickelt war.
    „Wow“, sagte ich und tastete es vorsichtig ab. „Das Bein fühlt sich gut an, Dad“, rief ich. „Es ist überhaupt nicht warm.“
    „Ja, er macht sich gut.“ Der Kopf meines Vaters erschien über der brusthohen Tür zur Stallgasse. „Du kannst mir heute Abend helfen, seinen Verband zu wechseln.“
    Ich hatte gerade genickt, als ich ein seltsames Geräusch hörte. Eine bizarre Mischung aus Heulen und Jaulen. Es klang panisch und wie nichts, das ich jemals von einem Hund gehört hatte.
    „Was, zum Teufel ...?“ Dad machte sich auf den Weg zur Tür.
    „Clint!“, rief ich, aber er hatte es bereits gehört. Er ließ den Heuballen fallen, den er gerade in den Händen hielt, und kam auf mich zu. Wir waren nur einen Schritt hinter Dad, als er an der Tür ankam.
    Seltsamerweise hatte der Wind sich vollkommen gelegt, während wir im Stall gearbeitet hatten, aber der Schneefall war stärker geworden. Dicke Flocken verdunkelten den Himmel und ließen nur einen dünnen Schleier Morgenlicht durch. Als ich mich umsah, wurde ich an Colorado erinnert, an das Wochenende, an dem ich während eines Schneesturms in einer zauberhaften Hütte in Manateau Springs eingeschneit gewesen war.
    Wir standen da und versuchten, die Richtung herauszufinden, aus der das Geräusch kam.
    „Die beiden neuen Hunde sind vielleicht irgendwo im Schnee stecken geblieben und wissen nicht, wie sie wieder rauskommen sollen.
    Dad stieß einen durchdringenden Pfiff aus, der die Luft durchschnitt.
    „Fawn! Murphy! Hierher, ihr zwei!“ Er pfiff noch einmal.
    Plötzlich schoss eine Meute Hunde um die östliche Ecke des Stalles. Sie liefen zitternd und jaulend zu Dad und konnten sich gar nicht dicht genug an ihn drücken.
    „Was ist los mit euch Flohgesichtern?“, fragte er zärtlich, während er ihre Köpfe streichelte und ihre Ohren kraulte.
    „Dad, die Hunde sind total verängstigt“, sagte ich. Dann fügte ich hinzu: „Und zwei von ihnen fehlen.“
    „Diese beiden Gauner. Hab ich mir schon gedacht – sind bestimmt im Schnee versunken. Es klingt so, als käme das Heulen von da drüben beim Teich. Ich geh rüber und befreie ihre kleinen Hintern aus dem Schlamassel, in den sie sich gebracht haben.“
    Dad wollte schon losgehen, da hielt Clint ihn auf.
    „Warten Sie.“ Bei seinem Tonfall richteten sich die Haare in meinem Nacken auf. „Da draußen ist irgendwas.“
    „Drück dich deutlicher aus, Sohn“, befahl Dad.
    Anstatt ihm zu antworten, schaute Clint zu mir. „Fühlst du es?“
    In dem Moment, als er das sagte, merkte ich, dass ich es tatsächlich fühlte. Clints Stimme war nicht der Grund, weswegen meine Haare sich aufgerichtet hatten.
    „Ja, ich fühle es.“ Ich hatte Schwierigkeiten zu sprechen, weil mein Mund mit einem Mal wie ausgetrocknet war.
    „Ist das die Kreatur?“, wollte Dad wissen.
    „Ja, es fühlt sich an wie Nuada“, bestätigte ich.
    Das panische Gejaule wurde lauter. Jetzt war die Richtung auch klar. Es kam von der Weide direkt östlich des Stalls. Dort befand sich ein großer Teich, der ausreichend Trinkwasser für die Pferde bot und viele Fische für die Nachbarn, die Lust hatten, eine Angel auszuwerfen.
    „Das verdammte Ding tut meinen Hunden irgendwas an, und das macht mich wütend. Shannon, das Gewehr ist in der Sattelkammer, wo es immer ist. Und es ist geladen, also sei vorsichtig.“
    „Wir bleiben zusammen“, hörte ich Clint zu meinem Vater sagen „Dann sorgst du besser dafür, dass Shannon in Sicherheit ist“, erwiderte er kurz angebunden.
    „Sir“, entgegnete Clint. „Shannon verfügt über mehr Kraft als das

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