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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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gestorben.«
    »Pah, das ist doch alles Unsinn!« Mausefell stolzierte zu Aschenpelz und ihr dünner brauner Schwanz peitschte wild hin und her. »Wenn die Stammeskatzen ihre Grenzen nicht verteidigen können, ist das ihr Problem, nicht unseres.«
    Langschweif trottete zu ihr hinüber und berührte mit der Schwanzspitze kurz ihre Schulter. »Ich würde zu gern noch einmal zurück in die Berge gehen«, sagte er mit sehnsüchtiger Stimme. »Ich weiß, ich kann nicht sehen, wo der Stamm lebt, aber ich könnte die weite, offene Leere und den Wind in meinem Fell spüren und die aus der Ferne herbeigewehten Gerüche riechen.«
    »Ich würde auch gerne noch mal hingehen!« Birkenfalls Augen leuchteten bei der Erinnerung. »Die Große Reise war toll! Ich hatte drei gute Freunde im SchattenClan: Pilzjunges, Apfeljunges und Glockenjunges. Ich frage mich, wo sie jetzt sind.«
    »Wen interessiert das?« Beerennase schnippte mit dem Schwanz, und Löwenpfote meinte, Eifersucht in den Augen des cremefarbenen Kriegers zu sehen. »Du kannst nicht mehr mit SchattenClan-Katzen befreundet sein. Hast du vergessen, dass sie dir an der Grenze fast das Fell ausgerissen hätten?«
    Und wessen Schuld war das?, fragte Löwenpfote stumm, während Birkenfall bekümmert und mit hängendem Schwanz zu Boden schaute.
    »Und überhaupt«, fuhr Beerennase fort, »ich begreife nicht, was so toll an den Bergen sein soll. Es klingt so, als sei es dort kahl und kalt und ohne Beute.«
    »Du hast keine Ahnung«, sagte Borkenpelz mit rauer Stimme und kniff die Augen zusammen. »Du warst nicht dort.«
    Während Beerennase dem älteren Krieger unhöflich den Rücken kehrte, winkte Löwenpfote seine Wurfgefährten mit dem Schwanz außer Hörweite.
    »Das reicht!«, rief er. »Wenn Birkenfall als Junges durch die Bergen ziehen und überleben konnte, warum sollten wir Schüler nicht auch gehen? Selbst du würdest es schaffen«, fügte er an Häherpfote gewandt hinzu. »Langschweif hat es schließlich auch hingekriegt.«
    Löwenpfote sah, dass sich Häherpfotes Nackenfell sträubte, war aber zu aufgeregt, um sich darüber Gedanken zu machen, ob er seinen Bruder gekränkt haben könnte. Wenn Häherpfote jedes Mal, wenn eine Katze seine Blindheit erwähnte, so gereizt reagierte, war das sein Problem.
    »Wir müssen sofort Feuerstern suchen und ihn fragen«, miaute er. »Ehe Brombeerkralle und die anderen aufbrechen.« Er schaute sich um, ob eine der anderen Katzen auf sie achtete. Mittlerweile löste sich die Katzenschar langsam auf. Wolkenschweif rief Ampferschweif und Borkenpelz zu einer Jagdpatrouille zusammen, während die Ältesten in ihren Bau zurückkehrten. Zwei oder drei der anderen Krieger tappten zum Frischbeutehaufen und suchten sich etwas zu fressen. Vor der Kinderstube rekelten sich Minka und Millie in der Sonne und begannen, sich die Zungen zu geben, während Minkas Junge um sie herumtollten.
    »Schnell, solange unsere Mentoren nicht hersehen!«, drängte Distelpfote und deutete mit den Ohren zur Lichtung, wo sich Aschenpelz und Farnpelz unterhielten.
    Löwenpfote rannte ihr nach, als sie über die Lichtung sauste und sich durch den Dornentunnel schob. Als alle drei draußen im Wald waren, wandte sich Distelpfote an Häherpfote.
    »Du kannst am besten von uns Witterung aufnehmen. Also, welchen Weg hat Feuerstern genommen?«
    Die Geruchsspur, die der Clan-Anführer und die anderen Katzen hinterlassen hatten, verflog bereits, doch Löwenpfote konnte sie immer noch zwischen den verschiedenartigen Gerüchen des Waldes aufnehmen, vor allem den fremdartigen Geruch der Stammeskatzen.
    »Wisst ihr«, sagte er zu Distelpfote, während sie Häherpfote durch die Bäume folgten, »mir ist erst jetzt klar geworden, dass Bach mittlerweile wie eine DonnerClan-Katze riecht. Glaubt ihr, sie nehmen sie wieder auf, wenn sie zu ihren Stammesgefährten zurückkehrt?«
    Distelpfote warf ihm einen kurzen Blick zu. »Das liegt an Steinsager. Er scheint für den Stamm zu sprechen.«
    »Es klingt fast, als würde Steinsager etwas zu viel sprechen«, miaute Häherpfote. »Ich bin froh, dass Feuerstern nicht so ist.«
    Er führte sie durch den Wald, bis Löwenpfote das Plätschern der Wellen am Seeufer hörte. Hier war der Katzengeruch sehr stark. Häherpfote schlich auf eine kleine Anhöhe hinauf und schob vorsichtig die Pfote durch ein Farnbüschel. Ohne zu sprechen, winkte er seine Geschwister mit dem Schwanz herbei.
    Hinter dem Farn senkte sich der Hang hinab zu einer

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