Verbannte der Ewigkeit
lachsfarbenen Mondlicht lag.
Sie kamen an Quesadas Hütte vorbei, und Barrett dachte einen Augenblick daran, den Mediziner aufzuwecken, dann ließ er es sein. Was immer Hahn auch vorhatte, Barrett fühlte sich imstande, damit fertig zu werden. Noch brauchte er nicht den Verlust aller Kraft und Vitalität zu beklagen!
Latimer erwartete sie am Eingang des Hauptgebäudes. Er stand kurz vor einer Panik, sein ganzer Körper wurde von Angst und Erregung geschüttelt. Barrett hatte noch nie vorher erlebt, daß ein Mensch so zittern konnte.
Er legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. »Nun, wo ist er?«
»Er … er ist verschwunden!«
»Was soll das heißen? Wohin ist er verschwunden?«
Latimer stöhnte. Sein Gesicht war totenblaß. »Er … er kletterte auf den Amboß, dann kam das Glühen, und Hahn verschwand!«
Altmann kicherte: »Hör dir das an! Er ist verschwunden! Wohl direkt in die Zeitmaschine?«
»Das ist unmöglich«, sagte Barrett. »Mit der Maschine können wir nur Sendungen empfangen, nicht senden. Du mußt dich geirrt haben, Don!«
»Ich habe es genau gesehen!« beharrte Latimer. »Er versteckt sich sicherlich irgendwo im Gebäude«, sagte Barrett ärgerlich. »Anders kann es nicht sein. Wir schließen die Tür ab und durchsuchen das ganze Gebäude!«
»Vielleicht ist er doch verschwunden«, sagte Altmann leise. »Wenn Don es doch gesehen hat …«
Barrett ballte die Fäuste und preßte sie gegen seine pochenden Schläfen. Er sah jetzt den Fehler, den er gemacht hatte: Er hatte den Überwachungsauftrag an zwei praktisch schon verrückte Männer vergeben, und das war nicht sehr geschickt gewesen. Jeder Führer wird an den Männern gemessen, die er sich als Helfer erwählt. Er hatte Altmann und Latimer beauftragt, und die lieferten ihm genau die Informationen, die man von ihnen erwarten konnte.
»Du leidest an Halluzinationen«, sagte er kurz zu Latimer. »Ned, du gehst und weckst Quesada. Er soll sofort kommen. Du, Don, bleibst hier am Eingang stehen, und wenn Hahn auftauchen sollte, schreist du so laut du kannst. Ich werde das Gebäude durchsuchen.«
»Warte«, sagte Latimer und ergriff Barrett am Arm. Er schien Mühe zu haben, sich unter Kontrolle halten. »Jim, erinnerst du dich, als ich dich fragte, ob du mich für verrückt hältst? Du sagtest, daß du mir vertraust.«
»Und?«
»Bitte, vertraue mir auch jetzt. Ich schwöre dir, daß ich keine Halluzinationen habe. Ich sah Hahn verschwinden. Ich kann es nicht erklären, aber ich bin noch normal genug, um zu wissen, was ich sehe.«
Barrett wollte erst aufbrausen, beherrschte sich dann aber. Mit leiser Stimme sagte er: »Schon gut, Don. Vielleicht hast du recht. Jetzt bleib bitte an der Tür stehen, ich werde das Gebäude kurz überprüfen.«
Barett betrat das Gebäude und begann natürlich mit dem Raum, in dem der Hammer stand. Alles schien in Ordnung zu sein, nichts deutete auf eine Zeitreise hin. In diesem Raum gab es auch keine Nischen oder Ecken, wo Hahn sich verstecken konnte, und nachdem Barrett den Raum sorgfältig untersucht hatte, ging er den Korridor hinunter und sah in den Untersuchungsraum, die Küche, den Aufenthaltsraum. Er untersuchte jedes denkbare Versteck, aber überall: nichts. Nirgends war etwas von Hahn zu sehen.
Natürlich gab es immer noch Stellen, wo Hahn sich versteckt halten konnte; Barrett hatte zum Beispiel nicht in den Kühlschrank in der Küche gesehen. Vielleicht saß er zitternd auf einem Haufen gefrorener Trilobiten, vielleicht war er unter den Gegenständen im Aufenthaltsraum. Vielleicht hatte er sich bei den Medikamenten versteckt.
Barrett bezweifelte allerdings, daß er sich überhaupt hier im Haus aufhielt. Vermutlich war er irgendwo unten am Wasser und machte einen Mondscheinspaziergang. Höchstwahrscheinlich handelte es sich bei dem Alarm um einen intensiven Traum Latimers, weiter nichts. Da er und Altmann den Auftrag hatten, Hahn zu überwachen, hatten sie sich in ihrer Phantasie so hochgeschaukelt, daß sie schließlich selbst an die Geschichte glaubten.
Barrett hatte seine Runde beendet und stand wieder vor dem Haupteingang. Latimer hielt dort Wache, zu ihm hatte sich der verschlafene Doc Quesada gesellt, dessen Gesicht immer noch Spuren des Kampfes mit Valdosto zeigte. Altmann, blaß und nervös, wartete draußen vor der Tür.
»Was ist denn los?« fragte Quesada.
»Ich weiß es auch nicht genau«, sagte Barrett. »Don und Ned wollen Hahn gesehen haben, wie er in dieses Gebäude
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