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Verborgen im Niemandsland

Verborgen im Niemandsland

Titel: Verborgen im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
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gefährlichen Hindernisses vorgehen sollten, um mit all dem Vieh und den schweren Wagen an das andere Ufer zu gelangen. Der Tag war wolkenverhangen und so grau wie ihre Stimmung und zu allem Übel begann es jetzt auch noch zu regnen.
    »Warum folgen wir nicht dem Muddy River, bis wir auf eine Furt stoßen, die uns den Übergang leichter macht«, schlug Douglas Brown vor. »Und um Zeit zu sparen, können wir doch Reiter ausschicken, die sowohl flussaufwärts wie flussabwärts nach einer seichten Stelle Ausschau halten.«
    Vielen schien der Vorschlag zu gefallen, aber Andrew hielt wenig davon. »Ich glaube nicht daran, dass wir eine Furt finden, egal in welcher Richtung wir auch danach suchen, Douglas. Wir hatten in den letzten Tagen ungewöhnlich viel Niederschlag, und wir alle wissen, dass sich die Regenwolken besonders an den Bergzügen der Blue Mountains ausregnen und jeden Fluss, der aus den Bergen kommt, in den folgenden Tagen nur noch mehr anschwellen lassen«, wandte er ein. »Deshalb wird in absehbarer Zeit nicht damit zu rechnen sein, dass der Wasserstand sinkt.«
    »Im Gegenteil«, pflichtete ihm Terence Rigby bei. »Das Wasser wird noch weiter steigen, wenn der Regen anhält. Und dann wird es vielleicht noch schwieriger, den Fluss zu überqueren.«
    »Und hier für längere Zeit ein Lager aufzuschlagen und darauf zu warten, dass der Wasserstand sinkt, können wir uns nicht leisten«, warf Silas Mortlock ein. »Das könnte Wochen dauern!«
    »Kurzum, es bleibt nichts anderes übrig, als ein Floß zu bauen, das tragfähig genug ist, um auch mit den schweren Fuhrwerken über den Fluss zu setzen«, folgerte Stuart Fitzroy sachlich. »Und ich denke mal, dass sich das ohne große Probleme bewerkstelligen lässt. Bäume gibt es hier in der näheren Umgebung ja genug.«
    »Ein Floß für den ganzen Treck?«, fragte die junge Emily McGregor ungläubig.
    Alles lachte über die naive Bemerkung des sommersprossigen und blond gelockten Mädchens, das sich vom ersten Tag an der besonderen Aufmerksamkeit des jungen Stanley Watling erfreute.
    »Nein, so etwas wie eine Arche Noah wird es nicht werden«, sagte Stuart Fitzroy mit einem nachsichtigen Schmunzeln. »Das Floß muss nur groß und tragfähig genug sein, damit es zumindest einen schweren Wagen sicher über den Fluss bringen kann.«
    Abby glaubte dem Mädchen förmlich vom Gesicht ablesen zu können, dass es im Geiste rechnete, wie viele Überquerungen nötig waren, um den Treck mit Wagen, Mensch und Vieh an das andere Ufer zu bringen.
    Und schon im nächsten Moment sagte Emily so ungläubig wie bei ihrer ersten Bemerkung: »Aber das bedeutet ja, dass... dass wir allein schon dreiundzwanzig Mal übersetzen müssen, nur um die Wagen hinüberzubringen! Und dann kommen noch die Pferde und Ochsen und das andere Vieh!«
    Stuart Fitzroy nickte. »Ja, ich schätze, dass wir etwa fünfunddreißig bis vierzig Mal über den Fluss müssen - und zwar jeweils in beide Richtungen.«
    Ein Aufstöhnen ging durch die Versammlung, als sich die Siedler bewusst wurden, welch eine zeitaufwändige und sicherlich auch kraftzehrende Aufgabe vor ihnen lag. Eine Aufgabe, die zweifellos nicht an einem einzigen Tag zu schaffen sein würde.
    »Ja, eine nicht ganz leichte Hürde, die wir da zu bewältigen haben«, bemerkte Andrew trocken und erntete ob dieser offensichtlichen Untertreibung Gelächter.
    »Aber wie willst du verhindern, dass das Floß von der starken Strömung weit flussabwärts getrieben wird, bevor es das andere Ufer erreicht, Stuart?«, wollte Megan mit ratloser Miene wissen.
    »Wir brauchen ein Führungsseil, das wir über den Fluss spannen und mit dem Floß verbinden!«, warf Silas Mortlock ein, bevor der Zimmermann ihr antworten konnte. »So hast du es dir doch bestimmt vorgestellt, nicht wahr, Stuart?«
    Dieser nickte. »In der Tat - und dafür brauchen wir zwei kräftige und gute Schwimmer, die sich zutrauen, das Seil hinüberzubringen. Denn einer allein wird bei der Breite des Flusses kaum genug Kraft haben, um am anderen Ufer ein dickes Führungsseil aus dem Wasser zu ziehen - auch dann nicht, wenn er erst mit einer dünneren Leine hinüberschwimmt, an dessen Ende wir dann, wenn er drüben angekommen ist, das Seil knoten. Wie sieht es mit dir aus, Silas?«
    Der kahlköpfige Hüne hob abwehrend die Hände. »Ausgeschlossen! Ich würde sogar in jedem Dorftümpel wie ein Stein untergehen. Hast du schon mal von einem Seemann gehört, der ein guter Schwimmer gewesen wäre? Ich

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