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Verborgen im Niemandsland

Verborgen im Niemandsland

Titel: Verborgen im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihm, der eine auf seiner linken und der andere auf der rechten Seite. Die drei Berittenen sicherten die Flanken.
    Cleo sprang auf ihren Wagen und trieb den Schecken an, um nahe genug hinter den vorrückenden Rotröcken zu bleiben und einen guten Blick auf das zu haben, was sich gleich abspielen würde.
    Es ging über eine weitere flache Hügelgruppe, dann lag das Gebäude vor ihnen. Danesfield zügelte sein Pferd auf dem offenen Gelände, als sie bis auf gute zweihundertfünfzig Yards herangekommen waren. Auf sein Handzeichen hin blieben auch die Soldaten stehen, die sich zu beiden Seiten von ihm in einem flachen Bogen aufgefächert hatten. Ihre Gewehre richteten sich auf das Haus.
    »Cox! Geben Sie einen Schuss ab!«, befahl Danesfield, der nicht daran dachte, seine Pistole abzufeuern, die er in der Rechten hielt. Er hätte sich dann mit dem lästigen Nachladen aufhalten müssen. Und wer weiß, welche Reaktion der Warnschuss auf die Leute hatte, die sich in dem Haus versteckt hielten.
    »Ja, Sir!«, brüllte der Soldat, presste den Gewehrkolben gegen seine Schulter, zielte in die Luft und zog den Hahn durch.
    Der krachende Schuss rollte wie Donner über das Buschland und scheuchte einen Vogelschwarm aus einem Gebüsch. Wild flatternd stieg er auf, gewann schnell an Höhe, wo er sich formierte und gen Osten entschwand.
    »Soldaten des Königs!... Alle herauskommen, mit den Händen über dem Kopf!... Wer sich widersetzt, wird niedergeschossen!«, brüllte Danesfield nun, während der Soldat Cox hastig den Ladestock herauszog, um eine frische Pulverkartusche in den Lauf zu rammen. Die neue Kugel hielt er schon im Mund bereit.
    Nun doch gespannt, wartete Cleo, was jetzt passieren würde. Eine Abwechslung nach der Öde und Ereignislosigkeit der tagelangen Strapazen war dies allemal.
    Auf der Vorderfront tat sich erst einmal nichts, anders jedoch auf der Rückseite. Fast zur selben Zeit, als Cox den Warnschuss abgefeuert hatte, sah Corporal Haines, wie die breite Brettertür jenes seitlichen Anbaus aufschwang, bei dem es sich um einen Stall handeln musste. Und ein Mann auf einem Apfelschimmel erschien. Er rammte seinem Tier die Sporen brutal in die Flanken, um es fast aus dem Stand heraus zum Galopp zu zwingen.
    »Halt!«, brüllte Jethro Haines und brachte sein Pferd in Gang. »Wer flüchtet, wird erschossen!«
    Joshua Parker reagierte nicht auf die Warnung, sondern riss sein Pferd herum und jagte in die Richtung, wo er keine Soldaten aus dem Busch auftauchen sah. Zufällig hatte er einen der vorderen Schlagläden öffnen wollen, als er die Rotröcke über die Hügel im Norden kommen gesehen hatte. Wäre er nur mit Murtamoo allein gewesen, hätte er nicht an Flucht gedacht und versucht, sich herauszureden. Aber mit Henry im Haus wollte er das Risiko nicht eingehen. Wahrscheinlich wurde der Mann gesucht. Auch zweifelte er nicht daran, dass der Bursche alles ausplaudern würde, was er über ihn und seine Verbindung zu den Buschbanditen wusste, und dann war ihm Norfolk Island oder gar der Galgen so gut wie sicher.
    »Jackson! Finley!... Ihm nach!«, schrie Jethro Haines. »Holt ihn vom Pferd!... Holt ihn euch!... Tot oder lebendig ... Wenn er euch entwischt, bekommt ihr es mit Danesfield zu tun!... Die anderen mir nach!«
    Jackson und Finley trieben fluchend ihre Pferde an und jagten dem Flüchtenden hinterher. Jackson feuerte sein Gewehr zuerst ab. Sein Schuss verfehlte den Reiter. Doch Finley traf. Seine Kugel schlug unter dem Schulterblatt in den Rücken des Mannes ein und schleuderte ihn aus dem Sattel. Joshua Parker war schon tot, bevor er auf der Erde aufprallte, sich überschlug und dann leblos im Sand liegen blieb.
    Zur selben Zeit gab Danesfield seinen Soldaten den Befehl, das Haus zu stürmen. Augenblicke später stießen sie die Tür auf, stürzten unter lautem Gebrüll, das mehr der Kontrolle ihrer eigenen Angst als der Abschreckung diente, in die Handelsstation - und stießen dort auf das junge Halbblut, das völlig verängstigt in einer Ecke kauerte, und auf Henry Blake. Er hatte sich aus der Hängematte gewälzt und stützte sich mit zittrigen Beinen an der Wand ab, nicht weniger von Angst und Schrecken erfüllt als Murtamoo.
    Danesfield wartete vor der Handelsstation, bis seine Männer das Gebäude gründlich durchsucht hatten. »Bringt sie heraus!«, befahl er, als einer der Soldaten meldete, dass sie im Haus nur auf ein Aboriginehalbblut und einen entkräfteten Mann gestoßen waren.
    Unter Stiefeltritten

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