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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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Scheiße war? Eine totale, verdammte Farce. Er kannte Angela besser als jeder andere. Verstand sie auf eine Art und Weise, wie sie sich nicht einmal selbst verstand. Kannte ihre Ängste, ihre Vorlieben, wohin sie sich zurückzog, wenn sie alleine sein wollte.
    Und was hatten sein Boss und das idiotische Ärzteteam getan? Ihn hier angekettet … mit einem Bodyguard vor der Tür.
    Mac schnaubte. Als würde ihn das aufhalten.
    Er schluckte ein Stöhnen hinunter, schwang die Beine über die Bettkante und setzte sich auf. Der Raum stellte sich auf den Kopf. Sein Magen hob sich, beruhigte sich aber, als sein Gehirn sich wieder einschaltete. Dem Himmel sei Dank. Ja, der Schmerz war noch da – hämmerte gegen seine Schläfen, ließ seine Muskeln krampfen –, aber wenigstens konnte er sich bewegen. War einsatz- und kampfbereit, schließlich konnte er nicht bleiben. Hier, wo sich niemand auch nur im Geringsten für Ange interessierte. Für die Tatsache, dass sie irgendwo dort draußen war: alleine, ohne ihre Glock zur Unterstützung.
    Sollten die Ärzte doch zur Hölle fahren mit ihren Tests und CT-Scans. Hier herauszukommen hatte oberste Priorität. Nicht seine Gesundheit. Und nicht diese Idioten, die erwarteten, dass er sich selbst am wichtigsten war.
    Wenn er nur seine Stiefel finden könnte.
    Er war so damit beschäftigt, unter das Bett zu spähen, dass ihm das quietschende Geräusch der Krankenschwesterschuhe entging. Kreischend glitt Metall über Metall, und er zuckte zusammen, als der Vorhang um sein Bett zur Seite gezogen wurde. Das Quietschen der Gummisohlen erstarb. »Detective MacCord … was glauben Sie, dass Sie da tun?«
    Verdammt, da war sie wieder. Das war wirklich das Letzte, was er brauchte. Schwester Wie-auch-Immer war eine aalglatte Angestellte. Eine Lügnerin mit großen blauen Augen und ohne jedweden Skrupel. »Natürlich steht es Ihnen jederzeit frei zu gehen, Detective«, sagte sie. »Nur noch ein paar Tests …«
    Na, klar. Sie blökte im Chor mit den anderen und verarschte ihn. Beweisstück Nummer Eins? Conan – das Genie mit dem Sicherheitsfirma-Aufnäher auf dem Hemd –, der ihn durch die offene Tür beäugte.
    Die Krankenschwester zögerte eine Sekunde, dann trat sie in seinen kleinen Privatbereich. Er beobachtete sie aus dem Augenwinkel, sah sie nicht direkt an, behielt sie aber im Blick. »Haben Sie mich gehört?«
    »Laut und deutlich.«
    »Und?«
    Oh prima, da waren sie. Er streckte die Hand aus und zerrte die schwarzen Militärstiefel unter dem Bett hervor. Seine Tat sagte mehr als tausend Worte, und während sie aufseufzte, schlüpfte er unter einiger Anstrengung in die Stiefel.
    »Sie können noch nicht gehen. Wir sind noch nicht durch mit den Tests.« Ihre Stimme klang hart und abgehackt, wie die eines Befehlshabers im Feuergefecht. »Gehen Sie zurück ins Bett.«
    Welch Ironie. In jeder anderen Nacht wäre er auf den Partyzug aufgesprungen: hätte sie hart rangenommen, vor Lust zum Schreien gebracht und dafür gesorgt, dass sie um mehr flehte. Aber nicht heute Nacht. Er hatte keine Zeit für Spielchen. Er wollte nur eines: hier raus.
    Ein Schweißtropfen löste sich von seiner Nasenspitze und fiel mit einem leisen Platschen zu Boden. Er holte tief Luft, stieß sich vom Bett ab und stand auf. Seine Beine protestierten eine Sekunde lang, seine Oberschenkelmuskeln zuckten, dann fand er sein Gleichgewicht. Der Schwindel – die Schwäche und die Übelkeit – waren schlimm, aber das war noch das Geringste. Andere Dinge setzten ihm ebenfalls zu. Zum Beispiel die Neonlichter über seinem Kopf. Das grelle Licht schmerzte in seinen Augen und brachte seine Schläfen zum Pochen. Und seine Haut? War viel zu empfindlich, als hätte man ihn mit einem Sandstrahler behandelt, während er durch das Schlummerland driftete.
    Er ließ die Schultern kreisen und zuckte zusammen. Die kratzige Jeans und das Baumwoll-T-Shirt, das er heute Morgen übergezogen hatte, fühlten sich unangenehm an. »Wo ist meine Jacke?«
    »Detective MacCord, es geht Ihnen nicht gut«, sagte Schwester Nervtötend, mittlerweile klang ihre Stimme nicht länger stählern sondern schmeichelnd. Guter Plan. Nicht, dass der Melodiewechsel Erfolg hatte. Er würde gehen, ob sie wollte oder nicht. »Bitte … wir brauchen nur noch ein paar …«
    Er fuhr zu ihr herum und nagelte sie mit der ganzen Macht seines Blickes fest.
    Sie blinzelte, dann schnappte sie nach Luft. »Oh mein Gott. Ihre Augen. Sie … sie …«
    Mac zog die Brauen

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