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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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ihn zwischen den Fingern und starrte auf die graue Spitze. »Wir können ihn brauchen, Mann. Ivar ist es egal, wer aus welchem Grund für ihn kämpft, also stockt er seine Reihen schneller auf als wir. Forge auf unserer Seite wäre ein beträchtlicher Gewinn für die Nightfury.«
    »Bastian wird das nicht gefallen.«
    »Bas denkt schon darüber nach, Kumpel … versprochen.«
    Rikar lehnte sich zurück und starrte auf den eingefrorenen Bildschirm. Den Blick fest auf seine Gefährtin gerichtet, musterte er Angelas Gesicht, während seine Gedanken heißliefen, einen Plan nach dem nächsten durchgingen und wieder verwarfen. Forge für sie zu gewinnen, würde einige Mühe kosten. Wirkliche Raffinesse und Teamarbeit … hundertprozentige Akzeptanz des ganzen Nightfury-Clans.
    Leichter gesagt als getan.
    Sein Clan war eine eingeschworene Truppe. Gern unter sich. Misstrauisch gegenüber Fremden. Sie beschützten einander. Einen so starken Krieger wie Forge in ihre Mitte zu holen, würde das Gleichgewicht gefährden, wenn Rikar es nicht richtig anstellte. Die Variablen kontrollierte. Das Ergebnis manipulierte. Rikars Blick verengte sich, als ihm eine zündende Idee kam und Form annahm. Vielleicht könnte man ihn mit Mac zusammenbringen. Dann hätte Forge jemanden, den er unterrichten und beschützen konnte, während er sich in die Gruppe einfügte.
    Also … eine zweigleisige Attacke. Forge dazu bringen, sich ihnen anzuschließen und ihm dann etwas zu tun geben.
    Könnte klappen. Vielleicht war das die Antwort. Nur die Zeit würde es zeigen. Aber immer der Reihe nach. Bevor es losging, musste er die anderen ins Boot holen.
    Er sah hinüber zu Sloan. »Besprechung in fünfzehn Minuten?«
    Mit einem Seufzen stand sein Kumpel auf. »Ich treibe Venom und Wick zusammen. Du holst Bas.«
    »Mist«, murmelte Rikar.
    Seinen besten Freund aus dem Bett und von seiner Gefährtin wegzuholen, war ungefähr so angenehm, wie mit dem Gesicht voran in eine Faust zu rennen. Guten Morgen, Gehirnerschütterung. Allerdings war Sloans Job auch nicht viel einfacher. Venom und Wick aus der Videospielzentrale loszueisen, war so schwierig wie Zähne zu ziehen … mit einem Löffel. Während man rückwärts flog.
    Rikar schnitt eine Grimasse. Fantastisch. Der Tag war offiziell im Eimer. Und Himmel, Angela hatte ihn noch nicht mal aufgespürt.

21
    Das Flip-Flop ihrer Schlappen hallte durch den stillen Flur. Angela zog den Reißverschluss ihres Kapuzenpullovers bis unters Kinn zu. Nicht, dass sie jemals fror. Ihr inneres Thermometer lag immer ein Stück über normal. Deshalb waren in ihrem Apartment auch alle Heizungen abgedreht. Sie hatte es gerne kalt, und das Bedürfnis, sich zuzuknöpfen, begründete sich in ihrem Selbstvertrauen.
    Beziehungsweise dem Mangel daran.
    Heilige Hölle. Sich so nackt zu fühlen, war doch nicht normal. Oder?
    Angela wusste es nicht. Konnte sich nicht erklären, warum sie das Gefühl hatte, als würde sie jeden Moment zu Tode erschrecken. Ihre Reaktion ergab keinen Sinn. Vor allem, da Mac hinter ihr herlief und ihr Rückendeckung gab, als sie an einer Kreuzung des breiten Flurs stehen blieb. Vielleicht war es diese absolute Stille. Das gruselige Echo von, na ja … nichts. Keine Bewegung. Keine anderen Stimmen. Nur das Klopfen ihres Herzens und das leise Geräusch von Macs nackten Füßen hinter ihr.
    Das jagte ihr am meisten Angst ein. Ihr Partner machte nie ein Geräusch. Niemals. Er war die personifizierte Stille, wenn er sich bewegte. Die Tatsache, dass sie ihn hörte, war also kein gutes Zeichen. Wo zur Hölle steckten denn alle?
    Okay, alle wollte sie gar nicht finden. Ihr Ziel war Rikar. Zu dumm, dass er sich dazu entschlossen hatte, heute den Unsichtbaren zu spielen. Verfluchter Kerl. Egal, wo sie nach ihm suchte – in der Klinik, dem Computerraum, dem Fitnessstudio … in dem es, gottverdammt, eine Ecke gab, in der eine Ausrüstung zum Schärfen von Drachenklauen stand … nichts.
    »Gehen wir den ganzen Tag spazieren?«, fragte Mac. »Oder hast du ein bestimmtes Ziel im Sinn?«
    Sie sah über die Schulter und warf Mac einen Blick zu. Ein wacher Geist war eben neugierig. Sie war es auch, aber vor einer halben Minute hatte sie sein Energiesignal verloren. »Warte mal kurz. Ich muss meinen Rikar-Radar neu ausrichten.«
    »Rikar-Radar? Himmel«, murmelte er und sah gleichzeitig fasziniert und alarmiert aus. »Du kannst ihn im Ernst fühlen ?«
    »Ja, aber es ist eher eine Art Vibration … als wäre ich auf seine

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