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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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versuchst du es mit Rikar?«
    Angela zuckte mit den Schultern. »Die ganze Sache macht mir immer noch Angst, aber … ja, ich denke schon.«
    »Geh es langsam an. Nimm dir Zeit, Ange, aber lass nicht zu, dass die Angst dich kontrolliert. Rikar ist ein geduldiger Typ. Er wird warten, bis du dir sicher bist.«
    Sie warf die Karte nach ihm und traf ihn mitten auf die Stirn. Als er fluchte, sagte sie: »Also was jetzt … erst verwandelst du dich in einen Halbdrachen, und dann findest du plötzlich deine Berufung als Lebensberater?«
    Er rieb sich die Stirn. Verdammt, hatte er nicht schon genug blaue Flecke? »Klugscheißerin.«
    »Das weißt du doch.« Sie lachte und schenkte ihm ein breites Grinsen. Mann, wie hatte er sie vermisst! »Also, willst du jetzt weiter hier rumhängen, oder …?«
    Mac hob eine Braue und wartete auf die Pointe. Angela liebte Alternativen. Und es gefiel ihm, wenn sie damit aufwartete. Die Tatsache, dass ihre Optionen sie beinahe immer in Schwierigkeiten brachten – und näher an die Wahrheit –, ließ die Sache nur noch spannender werden. Ungefähr wie die Bonusrunde in einer Gameshow.
    »Kommst du mit?« Sie rutschte zur Bettkante.
    Er folgte ihr und rief währenddessen ein Paar Lucky Sevens herbei. Als die Jeans sich um seine Hüften und Beine legte, fragte er: »Wohin gehen wir?«
    »Wir überfallen Rikar«, sagte sie so nonchalant, als hätte sie gerade eine Runde Café Latte vorgeschlagen und nicht, einem Drachen in den Schwanz zu kneifen. »Er verbirgt irgendetwas vor mir. Ich will wissen, was es ist.«
    Seine Lippen zuckten. »Weißt du, wo er ist?«
    »Keine Ahnung.«
    »Hmm … Schnitzeljagd.«
    »Ein X markiert den Schatz.« Angela sprang auf den Boden. Sie schlüpfte in ein Paar Flip-Flops und ging Richtung Tür.
    Mac ließ seine Stiefel Stiefel sein und folgte ihr barfuß. Wunderbar. Angela roch Blut im Wasser, und er konnte die Show kaum erwarten. Rikar war so verdammt tot, wenn sie ihn fand. Und er Glücklicher hätte einen Sitz in der ersten Reihe, wenn es passierte.
    Mac lächelte. Gott schütze sie. Es war wie in alten Zeiten.
    Rikar stand in Sloans Computerlabor vor der Reihe von Wandmonitoren und fragte sich, wo zur Hölle er anfangen sollte. Das Com-Center war hochkompliziert – die verdammte NASA auf Steroiden. Nichts außer großen Bildschirmen und Festplatten, Techie-Town von vorne bis hinten. Ein Ort, an den er nicht gehörte.
    Und an dem er auch nicht sein wollte.
    Der ganze IT -Kram hatte ihn noch nie interessiert. Informationen im Cyberspace zu jagen, erforderte Geduld. Eine Art der Geduld, die er nicht hatte. Gut, dass Sloan mehr als genug davon besaß, während er die Schattenseite der menschlichen Netzwerke durchforstete, Informationen ausgrub und ein Auge auf die Aktivitäten ihrer Gegner hatte. Verdammt gut. Sein Kumpel hatte echt Talent, was das anging. Zu dumm, dass sich diese Begabung nicht auch auf das Gebiet der Inneneinrichtung erstreckte.
    Rikar warf einen Blick auf den ramponierten Schreibtisch, der sich unter den an der Wand montierten Bildschirmen von Wand zu Wand zog und schnitt eine Grimasse. Mann, was für eine Farce. Das Ding musste mindestens drei Milliarden Jahre alt sein. Okay, es war riesig und sah stabil aus, was den Anforderungen unter normalen Umständen Genüge getan hätte … wenn es das Einzige gewesen wäre, was einem hier Sehstörungen verursachte. Aber direkt davor stand noch etwas viel Schlimmeres, das den Augenkrebsfaktor besiegelte.
    Ein potthässlicher Stuhl.
    Mit seiner hohen, geschwungenen Lehne, dem rissigen Leder, dem abgewetzten Sitz und den aufgeplatzten Nähten sah das Teil aus wie etwas, das dringend Bekanntschaft mit der Innenseite eines Müllcontainers machen sollte. Und das schnell, denn … Scheiße. Das Ding war lila – wie in Barney und seine Freunde .
    Er schüttelte den Kopf. Sloan brauchte dringend mal ein Upgrade … einen anderen Ort, auf den er seinen Hintern pflanzen konnte, während er jede Nacht versuchte, dem Strom der Informationen zu folgen. Aber ihr hauseigenes Computergenie war eben ein bisschen seltsam. Der Krieger war so sentimental, dass es an Dummheit grenzte und warf nie etwas weg.
    Vor allem nicht seine Lieblingsstücke.
    Rikar ging um die lilafarbene Monstrosität herum, stützte eine Hand auf den Schreibtisch, beugte sich vor und griff nach der Maus. Das System erwachte, das wirbelnde Muster auf den Monitoren blinkte einen Moment lang blau auf, bevor …
    »Fuck«, murmelte er.

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