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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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zurückbekam. Etwas, das er hochhalten und dabei sagen konnte: »Siehst du, was für ein anständiger Kerl ich bin?« Wenn er den Cop jetzt im Stich ließ, würde sie ihn abschießen, ohne ihm auch nur eine Chance zu geben. Und daran wollte er nicht einmal denken, geschweige denn es wirklich erleben.
    Er erreichte Dock Nummer vier, ignorierte das Schwanken und sprang auf den Landungssteg. Mit einem dumpfen Geräusch schlugen seine Stiefel auf dem Holz auf. Einen Augenblick später blieb er neben der Chris-Craft stehen. »MacCord!«
    Seine Stimme hallte über das Wasser, wurde von den Schiffsrümpfen zurückgeworfen. Nichts. Keine Antwort, nur das Ächzen der Seile und das leise Knarren der Planken.
    »Ich schau mich mal drinnen um.« Bastian packte die Reling und sprang durch die geöffnete Segeltuchtür auf das Boot. »Du suchst hinten.«
    »Arschloch«, knurrte Rikar. Er hatte den Kürzeren gezogen.
    Er wollte dem Heck nicht zu nahe kommen. Ohne Zweifel gab es da hinten eine Schwimmplattform. Eine, die er betreten musste, dem Wasser ganz nahe kommen, um …
    Rikar sog scharf die Luft ein. Verdammte Hölle. Was zum Teufel glaubte MacCord, dass er da tat?
    Mehr im Wasser als im Trockenen hing der Mann an seinem Boot: mit geschlossenen Augen, die Hände um die Teakholzkante geklammert, lag er mit der Wange auf der Plattform. Na toll. Die Aktion lief langsam vollkommen aus dem Ruder. Aber was sollte man von einem Wasserdrachen auch anderes erwarten, als dass er abtauchte. Ins Wasser.
    Rikar biss die Zähne zusammen und sprang. Er landete auf der Plattform, und der Fluch blieb ihm in der Kehle stecken, als seine Füße über das nasse Holz rutschten. Schwankend griff er nach der Metallleiter, die am Heck angebracht war. Er erreichte sie mit den Fingerspitzen und hielt sich gerade noch fest, kurz bevor er kopfüber in die Fluten gestürzt wäre.
    Gut so. Sonst hätte die Chris-Craft statt in unruhigem, blauem Wasser inmitten einer Eislaufbahn gelegen.
    Mit aller Kraft hielt er die Leiter umklammert, ging in die Hocke und legte MacCord eine Hand auf den Hinterkopf. Der große Mann zuckte zusammen und stöhnte auf, als Rikar sich mit seiner Lebenskraft verband. Ein Film aus eisiger Energie überzog seine Handfläche und sagte ihm, wie viel Zeit sie noch hatten. Himmel, der Cop stand kurz vor der Verwandlung. So kurz, dass sie ihn sofort hier wegbringen … und schnell eine Frau für ihn finden mussten.
    »Bas!«
    Wie ein Geist erschien Bastian an der Reling. »Hast du ihn?«
    »Ja, und wir müssen uns beeilen.«
    MacCord bewegte sich. Er hob den Kopf und durchbohrte ihn mit leuchtend aquamarinblauen Augen. »Verpisst … euch.«
    Trotz der Eile grinste Rikar. Er konnte nicht anders. Was für ein Typ … spielte sich auf, obwohl er so schwach war, wie ein Säugling. »Lass gut sein, Kumpel. Wir sind hier, um dir zu helfen.«
    Der Cop schüttelte den Kopf und versuchte, die Hand zu bewegen.
    Rikar ignorierte ihn, ließ die Leiter los und packte ihn unter den Achseln. Mit einem Fauchen fuhr der Polizist zurück und wehrte sich gegen Rikars Bemühungen, ihn auf das Boot zu ziehen. Wasser spritzte auf, durchnässte alles und tränkte die Luft mit dem Geruch nach Salz, was in Rikar den Wunsch weckte, etwas umzubringen. Als erstes MacCord. Stattdessen dachte er an Angela und rief sich in Erinnerung, wie wichtig dieser Mann für sie war.
    Bastian sprang vom Boot auf den Pier. Als Rikar den Cop über die Schwimmplattform zerrte, ging er in die Hocke und wartete auf die Übergabe.
    »N-nein. Verpisst euch, v-verdammt noch mal.« MacCord hing noch immer halb im Wasser und wehrte sich, strampelte mit den Beinen und ließ die Wellen hoch schlagen, er zitterte so stark, dass seine Zähne klapperten. »Das Wasser … ich b-brauche es.«
    »Wir beschaffen dir jede Menge Wasser«, murmelte Rikar in der Hoffnung, ihn zu beruhigen. Die Verwandlung war kein Zuckerschlecken. Die Schmerzen waren die Hölle, und es gab keine Garantie. Manche Männer überstanden sie nicht, selbst wenn sie wussten, was auf sie zukam. Aber MacCord hatte keine Ahnung, was es umso gefährlicher machte, ihm durch den Prozess zu helfen. »Ich besorge dir alles, was du brauchst, okay? Aber jetzt müssen wir hier weg.«
    Am Ende der Plattform wuchtete Rikar den schweren Körper hoch und reichte ihn an Bastian weiter. » Ven … du fliegst voran .«
    Klauen kratzten über Stahl, als Venom sich in die Luft schwang. »Wohin geht’s? Mysts Loft?«
    »Ihre Wohnung ist am

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