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Verboten Sinnlich!

Verboten Sinnlich!

Titel: Verboten Sinnlich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leocardia Sommer
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Brust ab. Tapfer kam sie Wes entgegen und ergriff dann seine Hand. Matt, der die ganze Zeit die Luft angehalten hatte, stieß diese jetzt heftig aus. Tammy krabbelte vom Rücksitz. Ihre Beine, die sich in der Decke verhedderten, wollten ihr scheinbar nicht so richtig gehorchen.
    „Ich heb dich jetzt hoch und setz dich hier rein. Ist das okay?“ Wes deutete auf den Rollstuhl und ließ sie dabei keinen Augenblick aus den Augen. Als sie ihm zunickte, lächelte er wieder und hob sie hoch. Matt stieg aus und umrundete das Fahrzeug. Er stellte sich hinter den Rolli, bereit, sofort einzugreifen, sollte es nötig werden. Ihm war klar, wieso Wes sich helfend angeboten hatte. Tammy durfte nicht den Fehler machen und sich verschließen. Also gab Wes ihr das Gefühl, ihm vertrauen zu können. Sehr clever. Wes setzte sie so vorsichtig in den Rolli, als hätte er noch nie in seinem Leben etwas anderes getan. Dann nahm er eine zweite Decke und legte sie über Tammy, so dass von ihr außer ihrem Kopf nichts mehr zu sehen war. „Okay, wir können.“ Wortlos schob Matt den Rollstuhl in Richtung Notaufnahme. „Tammy?“ Der Aufschrei hallte einmal quer durch den Flur. „Tammy!“ Becky stürzte sich auf ihre Freundin und wollte sie gerade umarmen, als Matt sie abfing. Er war blitzschnell zwischen Becky und den Rollstuhl gesprungen und hatte Becky dann an sich gezogen um sie daran zu hindern, sich auf ihre Freundin zu stürzen. „Lass mich los.“ Becky fauchte Matt wild an. „Du musst vorsichtig sein, sie hat starke Schmerzen und wir wissen nichts über ihre inneren Verletzungen.“ Matts mahnende Worte ließen Becky erschrocken innehalten. Sie riss die Augen auf und schlug sich die Hand vor den Mund. Matt ließ Becky vorsichtig los, bereit, wieder einzugreifen. Aber Becky schaute Tammy nur besorgt an. „Oh, entschuldige bitte Tam, ich bin so nur so glücklich, dass sie dich zurückgebracht haben.“ Dann, noch bevor Wes überhaupt reagieren konnte, hing sie schon an ihm und umarmte ihn stürmisch. Wes verdrehte die Augen, schien es aber trotzdem zu genießen. Lachend schob er Becky von sich weg und zog die Augenbrauen hoch. „Was würde wohl Sid dazu sagen, wenn du hier an fremden Männerhälsen hängst“, tadelte er sie lachend. „Sid würde dazu sagen, dass er froh ist, dass diese Kerle Tammy an einem Stück zurückgeholt haben“, ertönte Sids schwache Stimme vom anderen Ende des Ganges. Alle Köpfe ruckten hoch und sahen Sid, der in einem Krankenhausbett lag, das am Ende des Flures stand. Sid, der die Szene beobachtet hatte, grinste sie breit an. „Wir waren gerade auf dem Weg zurück zu seinem Zimmer“, erklärte Becky. „Er war beim Röntgen und ich habe mich bereit erklärt, ihn zurück zu fahren. Sid hatte Riesenglück“, berichtete sie mit Tränen in den Augen. Matts Erleichterung war grenzenlos. Tammy begann wieder, leise zu weinen und vergrub ihr Gesicht in der rauen Decke. Sie zitterte und schluchzte erneut. Matts Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Sie so zu sehen, ging ihm mehr unter die Haut, als er verkraften konnte. Wie gerne hätte er ihr das alles erspart, hätte es selbst übernommen und von ihr ferngehalten. Aber das ging jetzt nicht mehr. Nichts davon ließ sich ungeschehen und nichts rückgängig machen. Er ging neben dem Rollstuhl in die Knie und streichelte sachte ihre Wange und ihren schmutzigen, verwuschelten Haarschopf. „Ich wollte nie, dass jemand ein Leid geschieht“, schluchzte sie.
    „Ich wollte nicht, dass Sid beinahe sterben musste.“ „Das weiß Sid, meine Süße, das weiß er.“ Matt blickte auf und sah zu Sid hinüber, der Tammy jetzt besorgt musterte. Becky ging rüber zu ihm und Matt schob den Rolli hinterher und näher zu Sids Bett. Dann, ganz vorsichtig richtete sich Sid leicht auf. „Vergiss das mal ganz schnell wieder, Tammy.“ Sachte strich er ihr einige Strähnchen aus dem Gesicht. Tammy blickte Sid jetzt an. „Du kannst nix dafür, dass ich nicht vorsichtig genug war. Du bist nicht verantwortlich für das, was andere Menschen tun, Tammy.“ Sie schniefte und nickte ganz leicht und dann lächelte sie Sid an.
    Als er zurück lächelte, musste Matt schwer schlucken ob der Tiefe dieser Geste.
    „Schluss jetzt“, befahl er mit heißerer Stimme. „Tammy wird jetzt erst Mal untersucht und du“, sagte er an Sid gewandt, „bleibst im Bett und ruhst dich aus, damit das klar ist.“ Alle lachten. „Geht klar Boss“, „Jawohl Sir“ und ein
    „Gehts noch?“

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