Verboten Sinnlich!
steinigen Boden liegen sah, rutschte ihm das Herz zwei Etagen tiefer. So viel Blut. Fahrig tastete er nach Ices Puls. Und da war er. Schwach zwar, aber vorhanden. Okay. Ice lebte, aber es sah nicht gut aus. Mit wenigen geübten Handgriffen fand er Ices Verletzung und legte ihm einen Druckverband an. „Hab ihn, Ghost. Sieht schlecht aus.“ Während er Ghost informierte, legte Shot eine Infusion. Ice war grau im Gesicht und sah mehr tot als lebendig aus. „Ice muss sofort ins Krankenhaus, sonst stirbt er uns weg.“ „Wir kriegen Besuch.“ Ghosts gedämpfte Stimme ließ Shot den Kopf heben. In der Ferne sah er das Licht von Scheinwerfern auf und ab hüpfen. In der Dämmerung allerdings war die Entfernung nicht genau zu bestimmen. Auf jeden Fall sollten sie hier sofort verschwinden.
„Scheiße. Ghost, wir müssen abhauen! Sofort“ Shot legte sich den Schlauch von Ices Infusion um den Hals, schulterte sein Gewehr und hiefte sich Ice auf die andere Schulter. Obwohl er ein gutes Stück kleiner und auch leichter war als Ice bemerkte er das Gewicht seines Kumpels kaum. Shot wusste nur, sie mussten sofort hier weg. Also stapfte er in Richtung Jeep. „Ich krieg Dancer nicht frei, verdammte Scheiße.“ Ghosts gekeuchter Fluch verhieß nichts Gutes. Dancer durfte nicht zurück bleiben. Eines ihrer obersten Gebote lautete - Keiner bleibt zurück! Joe neutrale Tarnkleidung würde zwar keinerlei Hinweise auf seine Herkunft und Zugehörigkeit beim Militär geben, allerdings war Deniz nicht dumm.
Er würde es wissen. „Keine Chance Mann. Wir müssen los“, herrschte Shot Ghost an. „Wir können es nicht ändern. Schwing Deinen Hintern in den Jeep.“ „Verzeih mir, Mann“, flüsterte Ghost. Er nahm Joes Erkennungsmarke, bekreuzigte sich und rannte los.
6
Dezember 2005, Militärkrankenhaus Ramstein
Ganz langsam kam Matt zu sich. Zurück aus einem Zustand tiefer Bewusstlosigkeit.
Zurück aus dem schwarzen Nichts, das ihn wie schwarzer Samt umhüllt hatte.
Traumlos. Schmerzlos.
Die Geräusche um ihn herum waren gedämpft. Es hörte sich an, als sei sein Kopf in Watte gepackt. Ein gleichmäßiges Piepen war zu hören, gefolgt von einem Zischen, das im vage bekannt vorkam. Er roch Desinfektionsmittel. Diese Eindrücke machten ihm bewusst, dass er sich in einem Krankenhaus befand. Langsam öffnete er die Augen und versuchte seinen Blick zu fokussieren, was ihm allerdings nicht gleich gelang. Heftig blinzelnd drehte er seinen Kopf nach rechts, was ihm eine schön rotierende Karussellfahrt einbrachte. Widerwillig blinzelte er den Drehwurm weg und fokussierte die große Panoramascheibe, die den Blick auf eine schöne Winterlandschaft freigab. Matt blickte hinaus auf eine große Parkanlage. Er schätzte, dass er sich im Gebäude auf der dritten oder vierten Etage befand. Es schneite kräftig und der Wind zerrte an den schneebedeckten, majestätisch wirkenden Bäumen. Die weiße Schneedecke ließ die Landschaft im Dämmerlicht unwirklich, fast gespenstisch aussehen. Dem Licht nach zu urteilen vermutete er, dass es später Nachmittag war. Matt versuchte, sich aufzurichten. Keine Chance, denn alles drehte sich. Also ließ er sich stöhnend zurücksinken und leckte sich frustriert über die trockenen Lippen. Was zum Teufel…? Urplötzlich traf in die Erinnerung wie ein Vorschlaghammer. Joe. Am Boden. Getroffen. Regungslos. Matt keuchte auf. Er hatte versucht, zu seinem Freund zu gelangen, aber der feindliche Hubschrauber war direkt zwischen ihm und Joe abgestürzt und hatte ihm den Weg abgeschnitten. Die Macht seines Flashback hätte ihn umgehauen, wenn er nicht bereits gelegen hätte. Laut aufkeuchend hob Matt die Bettdecke an um aufzustehen, als er bemerkte, dass er lediglich mit einem dünnen, babyblauen Krankenhaushemdchen bekleidet war. Darunter war er nackt. Sein rechter Oberschenkel war mit einem dicken Verband umwickelt und aus seinem Penis ragte ein Schlauch, der in einem Beutel neben seinem Bett hängend endete. Au Backe. Das durfte doch nicht wahr sein. Sie hatten ihm einen Katheder gesetzt, bähh!! Den würde er jetzt sofort loswerden, wenn nötig, würde er selbst dafür sorgen. Auf seiner Brust befanden sich einige Elektroden, die seine Vitalwerte über das Messgerät auf einem kleinen Monitor schräg über seinem Bett wiedergaben. Eine Pulsklemme zierte seinen linken Zeigefinger und aus dem Handrücken seiner rechten Hand ragte ein Zugang, über den er gerade eine Infusion bekam. Angewidert schüttelte Matt
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