Verboten Sinnlich!
übermächtig. Während die Männer abwarteten, bis sie weiter sprach, sammelte sie sich kurz und holte tief Luft.
„Manuel hielt Jessie im Arm und hat gleichzeitig durch einen kleinen Türschlitz diesen Kerl beobachtet. Er ist der Einzige von uns, der diesen Typ aus der Nähe gesehen hat.“ Tammy versank wieder in ihren Gedanken. Nick setzte vorsichtig an.
„Tammy, stimmen Sie mir zu, wenn ich sage, dass Juan Puertes ein äußerst gefährlicher Mann ist?“ „Natürlich“, Tammy nickte zustimmend. Nick räusperte sich, bevor er sein Vorhaben ausführte. „Manuel und Sie wurden Augenzeuge eines Dreifachmordes. Dadurch schweben Sie und der Junge in großer Gefahr, das ist Ihnen auch bewusst, oder?“ Sie nickte und schaute ihn aus riesigen Augen fragend an. Beruhigend fuhr Nick fort, „Tammy, wir können Sie und Manuel schützen.“ Als Tammy ihm ein schüchternes Lächeln schenkte, blickte er ihr ernst in die Augen.
„Wir können Sie schützen, indem Sie untertauchen. Sie verstehen sicher, dass es nicht möglich sein wird, fünf weitere Personen in Schutzhaft zu nehmen.“ Ihr Blick, den sie jetzt unverwandt auf ihn gerichtet hatte, war so hilflos, dass Nick tief aufseufzte. Er hatte jetzt zwar die Katze aus dem Sack gelassen, fühlte sich allerdings überhaupt nicht erleichtert, sondern kam sich wie ein Schuft vor. Ihre Augen setzten ihm eindeutig mehr zu, als er das erwartet hatte.
Dann, ganz plötzlich setzte Tammy sich kerzengerade hin und spannte ihren Körper an. Nick wappnete sich innerlich gegen ihren Widerstand. „Ich wusste, dass Sie so argumentieren würden“ Tammy nagelte ihn mit ihren Augen fest. „In Ihrer Gleichung gibt es leider einen Fehler, Mr. Cellino“, sagte sie und lächelte ihn kühl an. „Sie selbst haben mir gerade eben klargemacht, wie gefährlich diese Kerle sind. Was glauben Sie passiert, wenn unsere Namen durchsickern?“ Sie holte tief Luft, „ Und wen glauben Sie, werden sich die Typen zuerst schnappen, wenn sie an Manuel und mich nicht rankommen?“ Tammy atmete tief durch und warf dann in die Stille des Raumes, „Mal ehrlich, würde einer von Ihnen seine Kinder ungeschützt zurücklassen und sich selbst von einem halben Dutzend Profis bewachen lassen?“ Matt musste lächeln. Das war seine Tammy und sie hatte, verdammt noch mal Recht. Keiner der Männer sagte was, also sprach sie einfach weiter. „Nein?“ Tammy lächelte süß und meinte dann kühl, „Das dachte ich mir meine Herren. Dann sind wir uns ja einig.“ Jetzt stand sie auf, energisch das Kinn vorgereckt, bereit den Kampf mit ihnen aufzunehmen. „Ich werde die Kinder und Becky auf keinen Fall allein und völlig ohne Schutz zurücklassen.“ Matt gratulierte ihr innerlich zu diesem grandiosen Auftritt und sah aus den Augenwinkeln, dass Nick Tammy jetzt eindringlich musterte. Er war sicher, dass Nick genau das Gleiche dachte, wie er auch, nämlich, dass sie mit ihrer Einschätzung ziemlich genau den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. „Ich hoffe, dass ich in dieser Angelegenheit ihre Unterstützung habe, denn wenn nicht, werde ich selbst für den nötigen Schutz sorgen“, seufzte sie. „Wie wollen Sie das anstellen?“ Priest schnauzte Tammy wütend an, aber sie wich keinen Millimeter von ihrem Kurs ab. Matt gefiel der Ton des Staatsanwaltes überhaupt nicht und das zeigte sich jetzt deutlich auf seinem Gesicht. Sollte dieser Kerl sie noch einmal so angehen, würde Matt Probleme kriegen, da war er sich ganz sicher. Aber vorher wäre Priest in Nöten, das war sonnenklar. „Ich werde mich an eine Personenschutzfirma wenden und einen Schutzauftrag erteilen.“ Lustig, dachte Matt, genau dass planten sie hier gerade. Tammy sah Priest auffordernd an, der sich jetzt die wenigen Haare raufte. Dann schüttelte er langsam und bedauernd den Kopf. Bevor er auch nur ansatzweise dazu kam, etwas zu sagen sprudelte es aus ihr heraus. “Celine, Jonas und Jessie sind Geschwister und leben seit knapp vier Jahren mit mir und seit zwei Jahren mit Becky zusammen. Letztes Jahr sind Manuel und Sage bei uns eingezogen und wir haben es endlich geschafft, so etwas wie eine Familie zu werden. Becky und ich haben das absolute Vertrauen dieser Kinder, wir sind quasi ihre Mütter.“ Tammys Stimme überschlug sich jetzt fast.
Keiner der Männer im Raum sagte irgendwas. „Sie können nicht nur Manuel und mich beschützen. Sie müssen dies für unsere ganze Familie tun.“ Jetzt schloss sie die Augen und seufzte. „Und - Sie
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