Verboten Sinnlich!
Was, zum Teufel, hatte ihn da geritten? Die Situation könnte jetzt für ihn eine völlig andere sein. Er hatte sie damit verletzt und verwirrt, aber sie hatte sein Spiel tapfer mitgespielt. Für seinen Geschmack sogar zu gut. Und jetzt hatte er Angst. Sein Verstand sagte ihm, dass seine Reaktion völlig irrational war, wenn man bedachte, dass bisher noch nicht einmal ansatzweise etwas zwischen ihnen gewesen war. Es war zum Haare raufen und er fühlte sich plötzlich wie ein Stück Scheiße.
Matt hatte was in Ordnung zu bringen und das würde er so schnell als möglich erledigen. Morgen früh musste er sie während dem Einkaufsbummel zur Seite nehmen und mit ihr reden. Sich entschuldigen. Vor ihm lachte Tammy über was, das Wes gesagt hatte. Matts Magen spielte schon wieder verrückt und er schmeckte bittere Galle. Die einzige Entschuldigung zu seinen Gunsten war die Tatsache, dass Priest ihn unter Garantie von dem Fall abziehen würde, wenn er erfuhr, dass Tammy und er eine gemeinsame Vergangenheit hatten. Und es wäre dem Staatsanwalt dabei völlig egal, wie oft Matt betonte, dass die Beziehung, die sie hatten, rein freundschaftlich und nur platonisch gewesen war. Priest würde Matts Objektivität und seine Fähigkeit, rational zu handeln, anzweifeln. Matt lachte bitter. Welcher vernünftige Mann würde ihm schon abkaufen, dass er mit Tammy nicht intim gewesen war? Er betete darum, dass Nick ihm glaubte, denn sonst konnte auch Nick ihn ganz schnell aus dem Spiel nehmen. Auf dem Parkplatz vor dem Gebäude der Staatsanwaltschaft steuerten Manuel, Tammy und Wes dessen Wagen an, den er auf der rechten Parkplatzhälfte geparkt hatte. Matt ging geradeaus weiter, wo Nick ihren SUV geparkt hatte. Dort lehnte er sich an das Fahrzeug und wartete auf Nick, der nur zehn Sekunden nach ihm aus dem Gebäude kam. Er bekam keine Chance mehr, Tammy zu beobachten, denn Nick war mit wenigen Schritten bereits bei ihm, schloss den Wagen auf und hievte sich auf den Fahrersitz. Kaum saß Matt im Wagen, legte Nick los. „Also, dann schieß mal los, woher kennst du sie?“. War ja klar, dass Nick sofort zur Sache kam. Nein, er würde ohne Erklärungen hier nicht mehr rauskommen. „Sie ist … sie war … die Frau meines besten Freundes Joe.“ Nick, der Matts Geschichte nur vage kannte, schnaubte ungläubig. Zwar kannte er nicht alle Details, aber trotzdem genug, um zu wissen, dass der Grund für Matts Absturz damals der Tod seines besten Freundes war. Mit einem Seitenblick auf Matt kam ihm plötzlich die Erkenntnis noch eine weitere Erkenntnis. „Dein Problem war nicht nur Joes Tod, stimmtś? Dein Problem war, nein, ist seine Frau.“ Ergeben schloss Matt die Augen und seufzte leise, aber er nickte. „Du liebst sie“, stellte Nick fest, der seinen Freund während dieser Feststellung aufmerksam musterte. Verdammter Nick. Seine Spürnase konnte einfach keine Ruhe geben. „Musst du nicht fahren?“, antwortete Matt dumpf. „Ja verdammt“. Matt seufzte ergeben. „Ich liebe sie. Ich liebe sie schon immer, schon seit ich sie kenne, aber …“ Unfähig seinen Satz zu beenden richtete er seinen Blick in die Ferne. „Du konntest sie nicht haben“, beendete Nick für ihn den Satz. Als Matt mit geschlossenen Augen verzweifelt nickte, legte Nick seinem Kumpel die Hand auf die Schulter. „Tja Mann, wir können nicht ohne sie leben, sie lassen uns einfach nicht los.“ „Ich habś echt versucht und ich hatte es fast geschafft, dachte ich jedenfalls. Ich war über sie hinweg. Oh Mann, ich bin geliefert. Ich bin ein toter Mann.“ Nick lachte trocken auf. „Da hast Du wohl recht“, bejahte er und startete den Wagen. Plötzlich, einer Eingebung folgend bat Matt „Setz mich bitte im Hotel ab.“ „Bist du dir ganz sicher?“ fragte ihn Nick zweifelnd, doch Matt nickte nur stumm. Er musste diese Angelegenheit mit Tammy heute Abend noch klären, sonst würde er auf der Stelle durchdrehen.
Außerdem brauchte er seinen Schlaf, um morgen topfit und wachsam zu sein, und in seinem momentanen Zustand wäre das unmöglich. „Dir ist klar, dass ich dich eigentlich von dem Fall abziehen müsste, oder?“ Nicks Frage traf Matt wie einen Faustschlag. „Du dürftest an dieser Operation gar nicht teilnehmen.“ „Ich weiß.“
Matt seufzte gequält. „Aber solltest du mich abziehen, mache ich eigenständig weiter.“ „War ja klar.“ Nick grummelte vor sich hin und lachte dann auf. „Würde ich auch nicht anders machen.“ Damit war der Fall
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