Verboten Sinnlich!
die ganze Bande abzuholen. Jetzt mussten sie nur noch ihre alten Fahrzeuge loswerden. Nick und Matt hatten nach einem Blick auf die Karte beschlossen, die Fahrzeuge auf dem Parkplatz des Days Inn Diners an der Interstate 215
abzustellen und dann Priest über die Geschehnisse zu informieren. Knapp 20
Minuten später wählte Nick die Nummer des Oberstaatsanwaltes Priest. „Hallo Jonathan“, begrüßte er diesen. Der Oberstaatsanwalt tobte. „Wo zum Teufel steckt ihr?“, schnauzte Priest Nick an. „Wir versuchen seit Stunden, euch zu erreichen.
Was ist mit euren Handys los? Was ist überhaupt bei euch los, verdammt noch mal?“ „Wir hatten ein kleines Bombenproblem“, erwiderte Nick, „und du hast ne undichte Stelle.“ Als er Priests ungläubiges Keuchen hörte, knurrte er leise.
Dann berichtete er dem Oberstaatsanwalt in allen Einzelheiten die Geschehnisse.
Dieser begann heftig zu fluchen. „So ein verdammter Mist. So was darf einfach nicht passieren. Was habt ihr jetzt vor?“ „Wir haben uns bereits zwei neue Fahrzeuge organisiert“, antwortete Nick, „natürlich ohne GPS. Dir ist klar, dass wir niemanden unseren neuen Aufenthaltsort bekannt geben werden, oder?“ „Ja, das kann ich gut verstehen, würde ich auch nicht anders machen“, schnaubte Priest ins Telefon, „Wir müssen herausfinden, wer die Ratte ist.“ Nick erklärte Priest, wo er die Autos mit den Sprengkörpern samt Handys abholen konnte. Schließlich informierte Nick den Oberstaatsanwalt noch über die Anrufmodalitäten. „Wir werden dich alle zwei Tage kontaktieren.“ Murrend und alles andere als glücklich willigte Priest schließlich in den neuen Plan ein. „Wie erreiche ich euch, wenn es was Neues oder Dringendes zu besprechen gibt?“ Nick überlegte kurz. „Ruf Melanie Sinclair, meine Assistentin an. Sie wird Mailkontakt mit uns halten. Und bevor ich es vergesse. Wir haben gerade 33.000 Dollar ausgegeben, du kennst ja unsere Kontonummer.“ Nicks leises Lachen brachte Priest zum Überkochen. „Du elender M….“ Den Rest bekam Nick nicht mehr mit, er hatte schon aufgelegt.
16
San Diego
Keine 10 Minuten später klingelte es in der San Marino Avenue. Nach dreimaligen Klingeln wurde abgehoben: „Was gibt’s Neues von unseren Zeugen?“, kam es schroff aus der Leitung. „Ich habe eben erfahren, dass unser Plan mit den Autobomben nicht geklappt hat“, wurde leise erwidert. „Das haben mir diese Idioten bereits berichtet“ knurrte es wütend. „Einer der Hurensöhne hat die Sprengsätze gefunden. Wenn man nicht alles selber macht…“ Nach einer kurzen Pause, giftete der Mann weiter. „Erzähl mir was Neues, Bruder. Die Männer sind jetzt gewarnt.
Sie wissen, dass es irgendwo ein Leck gibt und werden noch vorsichtiger sein und ihre ursprünglichen Pläne ändern.“ „Ja, das hab ich auch gehört. Sie haben die Fahrzeuge gewechselt, werden nicht nach Great Falls fahren, aber ich konnte noch nicht mehr in Erfahrung bringen. Meine Quelle weiß leider auch nicht mehr.“ Das Schweigen am anderen Ende war ohrenbetäubend. Nach einer gefühlten Ewigkeit grollte es in der Leitung. „Wie bitte?“, kam es so drohend zurück, dass der Anrufer erschrocken aufkeuchte. „Es gibt keine GPS-Ortung mehr und ihre Handys haben sie auch getauscht“, stieß er keuchend hervor. „Du wirst mir brauchbare Informationen besorgen, ist das klar? Das ist es, wofür ich dich brauche, also erledige deinen Job, bevor es jemand anderes tut und du überflüssig wirst.“ „Ja, geht klar“, winselte er, aber es war bereits aufgelegt worden. Vor Angst zitternd legte er das Telefon zur Seite und schlug sich die Hände vors Gesicht.
Schon, als sie noch Kinder waren, hatte er Angst vor seinem Bruder gehabt. Schon immer. Er ahnte, dass diese Geschichte böse für ihn enden konnte und würde alles dafür tun, dass es nicht passierte. Seine Quelle musste einfach mehr Informationen beschaffen. Wenn er doch nur wüsste, wie er das anstellen sollte?
Vielleicht war es an der Zeit, andere Mittel einzusetzen.
17
North Rock Springs, Wyoming, später Abend
Die letzten 190 Meilen hatten sie ohne Zwischenstopps zurückgelegt und waren endlich in North Rock Springs angekommen. Mittlerweile war es dunkel und als sie in den Country Hills Drive einbogen, war von der Straße und den umliegenden Häusern nicht sehr viel zu erkennen. Die Straßenbeleuchtung ließ zu wünschen übrig, allerdings konnten sie anhand der Hausnummer auf dem Briefkasten die
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