Verbotene Begierde (German Edition)
zuckte zusammen, als sich Laurens weiche Hand auf ihre Schulter legte.
»Ich gehe«, flüsterte sie an ihrem Ohr und gab ihr mit einem bedeutungsvollen Wimpernschlag zu verstehen, dass sie nicht ohne Begleitung abzog. Ihre Eroberung hing mit einem hundeähnlichen Blick an ihr.
Vanessa war zwar nicht neidisch auf den bevorstehenden One-Night-Stand ihrer Freundin, doch der Gedanke an die heißen Spielchen, die die beiden in der Nacht treiben würden, ließ sie innerlich erbeben.
»Viel Spaß«, flüsterte sie zurück und verabschiedete Lauren mit einem Kuss.
»Das will ich auch«, raunte frech die tiefe Stimme neben ihr. »Lass uns gehen und dasselbe machen wie sie …« Er nickte ihnen hinterher.
Wow, das war offen. Sie überfuhr eine Gänsehaut. Sollte sie?
Rob schien ihre Gedanken zu lesen, er ließ spielerisch eine Strähne ihres Haars durch seine Finger gleiten und beugte sich zu ihr.
»Gib es zu, du willst es auch.«
Langsam schob sie sich von ihrem Barhocker, stellte sich vor Rob und schaute zu ihm hinauf, den Kopf gehörig in den Nacken gelegt. »Und wenn nicht?«
Sein Lächeln verbreiterte sich, nahm einen leicht dominanten Touch an, aber es wirkte nicht überheblich, sondern sinnlich und spannend. »Gehen wir zu dir«, gab er zurück.
Sie chauffierte ihn in ihrem Golf zu ihrer Wohnung. Innerlich grinste sie darüber, wie er sich zusammenfaltete, um auf dem Beifahrersitz Platz zu finden. Die Luft zwischen ihnen kribbelte wie elektrisch aufgeladen. Vanessa war froh, dass ihre Vermieter diesmal bereits Mitte September, zwei Wochen früher als in den anderen Jahren, die Stadt verlassen hatten und wieder nach Mallorca geflogen waren. Sie hatte sturmfreie Bude.
Rob nahm seinen Arm von der Rückenlehne. Während der Fahrt hatte er sie im Nacken gestreichelt. Sie vermisste augenblicklich seine Berührung.
Als sie in ihrer Wohnung standen, zog er sie sanft an sich, bis sie seine Brust berührte. Vanessa schluckte ein Stöhnen hinunter.
»Vertraust du mir?«
Sie pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Eine unbekannte Art der Erregung durchfuhr sie.
»Ja.« Warum sagte sie das so einfach?
»Willst du eine aufregende Erfahrung machen oder möchtest du Blümchensex?«
Noch bevor sie die Frage herausbrachte, was er damit meinte, legte er einen Finger auf ihre Lippen.
»Nicht fragen.« Seine Stimme kratzte vor unterdrückter Lust.
»Kein Blümchensex.« Sie musste wahnsinnig geworden sein. Fände man sie irgendwann tot in ihrer Wohnung, würde in ihrem Nachruf stehen, dass sie selbst schuld an ihrem Ableben war. Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Trotz der eindringlichen Stimme in ihrem Kopf war Vanessa überzeugt, dass er ihr nicht wehtun und nichts gegen ihren Willen tun würde.
Er zog mit dem Finger die Kontur ihres Mundes nach und hinterließ eine glühende Spur.
*
Die Rücklichter des Taxis verschwanden im Dunkel. Sofort realisierte Lauren, das etwas nicht in Ordnung war.
Zwei Gestalten schälten sich aus dem Schatten neben der Haustür. Ihre Eroberung aus der Disco stellte sich halb hinter Lauren. Was für eine Lusche. Sie ging einige Schritte voran. Nur keine Angst zeigen.
Der Bewegungsmelder schaltete das Licht ein. Lauren schwankte. Sie erkannte einen blonden und einen braunen Haarschopf. Abrupt blieb sie stehen. Ihr Begleiter prallte nicht einmal gegen ihren Rücken bei der unerwarteten Bewegung.
»Alec … Dylan …« Sie flog den Männern entgegen.
Alec empfing sie mit ausgebreiteten Armen und hob sie in die Waagerechte, Dylan schob seine Hände mit unter sie. In einem glückseligen Taumel drehten sie sich mit ihr im Kreis, erfüllten sie mit einer Hitze, die sie zu verglühen drohte.
»Wartet …« Sie wandte sich nach Chris um, als die beiden sie endlich wieder auf ihre Füße gleiten ließen.
Er war verschwunden.
»Was macht ihr Rumtreiber hier?«
Alecs Lippen pressten sich auf ihren Mund, Dylans Zunge fuhr ihr über den Nacken und bereits im Aufzug blitzte eine halb entblößte Brust aus ihrer Bluse hervor. Sie wollte nicht denken, nicht mehr wissen, was die Männer unerwartet hierher getrieben hatte, sie wollte sie lieben, umarmen, küssen, berühren, streicheln.
»Wir mussten dich sehen.« Alecs Stimme klang wie eine Verheißung.
Im Schlafzimmer angekommen waren sie alle drei nackt, sanken auf ihr Bett, das erst bedrohlich knarrte, dann wie eine Nussschale auf hoher See schaukelte und Sekunden später krachend zusammenbrach.
»Scheiße …« Dylan
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