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Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte

Titel: Verbotene Früchte - Spindler, E: Verbotene Früchte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Geschäft.
    „Wer war das?“
    Santos blickte über die Schulter auf die nackte Glory, die auf dem Bett ausgestreckt lag, halb vom zerknüllten Laken bedeckt. Sie lächelte, und sein Körper regte sich. Sie war atemberaubend schön, und mit ihr zu schlafen war unbeschreiblich. Diese letzten Wochen waren wie ein sexueller Rausch gewesen.
    Er unterdrückte sein Verlangen und dachte an Chop und seine Informationen. „Hättest du Lust auf eine Spritztour?“
    „Sicher. Wohin geht’s?“
    „Ins French Quarter, zu einem alten Freund.“
    Sie sah ihn forschend an, als spüre sie, dass etwas nicht ganz in Ordnung war. „Ein alter Freund?“ wiederholte sie, setzte sich und schob das zerzauste Haar aus dem Gesicht. „Was für ein Freund?“
    Er beugte sich hinüber, küsste sie innig und zog sich widerwillig zurück. „Im Auto erzähle ich dir mehr.“
    „Ich kenne ein Lokal an der Burgundy, da gibt’s Killer-Margaritas.“
    Er lachte: „Kalt und on the rocks?“
    „Beides. Dazu tolle Chips und Salsa.“
    „Du hast es erfasst.“ Er küsste sie wieder. „Wir müssen uns beeilen.“
    Glory nickte. Sie duschten schnell und zogen sich an, ohne unnötige Worte zu verlieren. Das mochte er besonders an ihr, wie sie die Beschränkungen ihrer Zeit akzeptierte und nicht jeden Moment mit unnötigem Gerede füllte.
    Andererseits gab es ihm sehr zu denken, dass das Schweigen nie unbehaglich war. Wenn sie nichts mehr füreinander empfänden, müsste eigentlich gespannte Langeweile zwischen ihnen herrschen, doch das tat es nie.
    Zwanzig Minuten später fuhren sie in seinem Wagen ins Quarter.
    „Also, wer ist dieser alte Freund, zu dem du willst?“
    „Ein Schleimbeutel, den ich aus meiner Zeit bei der Sitte kenne.“ Santos streifte sie mit einem Seitenblick. „Er heißt Chop Robichaux.“
    „Chop Robichaux“, wiederholte sie. „Der Name ist mir bekannt.“
    Santos lachte freudlos. „Das wundert mich nicht. Vor etwa sechs Jahren zierte sein Name jede Titelstory der Stadt. Erinnerst du dich an den Polizeiskandal, den die Presse die French Quarter Vier nannte?“
    „Ja, aber nur vage.“
    „Dann werde ich deinem Gedächtnis ein wenig nachhelfen. Vier Polizisten der Sitte wurden angeklagt und schließlich verurteilt, Bestechungsgelder genommen zu haben, damit sie die Aktivitäten eines Clubs am Rande des Quarters übersehen. Es handelte sich um eine Art Sexshop. Aber da ging es nicht um das übliche gesetzlose Zeug für Touristen, sondern um wirklich harte Sachen. Minderjährige Kinder waren darin verwickelt, meistens Ausreißer von zu Hause. Der Laden hieß Chop Shop, genannt nach seinem Besitzer.“
    „Minderjährige Kinder!“ empörte sich Glory. „Das ist widerwärtig … das ist krank.“
    „So empfanden es alle, als die Geschichte aufflog. Und natürlich machte es alles noch schlimmer, dass ein paar von New Orleans’ Polizisten Geld nahmen, um wegzusehen. Das war auch meine Meinung, und deshalb hängte ich sie alle hin.“
    „Was heißt das?“
    „Ich war damals bei der Sitte und bekam mit, dass einige meiner Kollegen sich bezahlen ließen. Ich ging zu Chop, um einen Deal auszuhandeln. Dann wandte ich mich an ,Internal Affairs‘, die Abteilung für innere Angelegenheiten.“
    „Das hat dich vermutlich bei deinen Kollegen nicht sehr populär gemacht.“
    „Gelinde gesagt. Glücklicherweise bekam ich kurz darauf meine Versetzung ins Morddezernat.“ Santos bog in die Bourbon Street ein. „Internal Affairs war weit mehr an den dreckigen Cops interessiert als an Chop. Er wurde Kronzeuge und erhielt dafür Immunität.“
    „Er wurde für seine Vergehen nicht eingebuchtet?“ Glory war schockiert.
    „So funktioniert das, Baby. Das ist die Standardvorgehensweise. Natürlich haben sie ihm den Laden geschlossen. Aber er eröffnete in einem anderen Block. Diesmal ist er angeblich sauber. Aber ich sage dir, Leute wie Chop Robichaux halten sich weder an Regeln noch an Gesetze. Doch das ist nicht mehr meine Abteilung.“
    „Und das war’s dann? Ende der Geschichte?“
    „Nicht ganz.“ Er hielt im Parkverbot, gegenüber von Chops Lokal. „Einer der vier behauptete, ich sei in die Sache verwickelt gewesen. Ich hätte herausgefunden, dass Internal Affairs herumschnüffelte, und hätte die anderen angeschwärzt, um meinen Hals zu retten. Offenbar hatte die innere Abteilung wirklich schon mit Nachforschungen begonnen. Also wurde auch ich überprüft, sie konnten aber nichts finden.“
    „Die haben dem

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