Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verbotene Gefuehle

Verbotene Gefuehle

Titel: Verbotene Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Loesel
Vom Netzwerk:
meiner Gehirnwindungen.
… egal, was auch immer es sein wird … Allerdings bin ich nicht mehr fit genug, diesen Gedanken weiter zu verfolgen. Die Müdigkeit übermannt mich und ich begebe mich vertrauensvoll in Morpheus Arme.

17)

    M ein Herz rutscht unaufhaltsam Richtung Fußboden.
Ich kann nicht wirklich beschreiben, welche Gefühle in mir toben, als ich Renee und Vic gegenüberstehe.
Den beiden Jungs scheint es ähnlich zu gehen, wenn ich den Ausdruck auf ihren Gesichtern richtig deute.
Sie sind groß, nicht so groß wie Kay, aber deutlich größer als ich.
Was nicht unbedingt ein Kunststück ist. Sie sind schlank, haben dunkle wuschelige, halblange Haare und ähneln einander wie ein Ei dem anderen.
Stopp! Nicht ganz.
Während einer von den beiden blau-grüne Augen hat, hat der andere …
„Meine Augen“, stammele ich und meine Hände zittern unkontrolliert.
Und nicht nur das. In beiden Gesichtern beobachte ich Anzeichen dessen, was ich jeden Morgen im Spiegel sehe.
Dichte dunkle Wimpern.
Viel zu dicht und zu lang für einen Jungen.
Der wirklich bemerkenswert perfekte Schwung der Oberlippe.
Wie bei mir! Ich weiß nicht, ob ich es lustig, niedlich oder schrecklich finden soll, dass wir auch noch Klamotten in der selben Farbe tragen: Jeans und T-Shirts … kobaltblaue T-Shirts.
Niemand sagt etwas. Aber das ist auch nicht nötig.
Wer nicht vollkommen verblödet oder zumindest eine Sehschwäche aufweist, kann sehen, dass die beiden Jungs Zwillinge sind … und ich ihre Schwester.
Jetzt wird mir klar, was Selenas fragender Blick zu bedeuten hatte, den sie Kay zuwarf, als wir uns zum ersten Mal begegneten. Auch, was ihr Gespräch mit Kay betrifft, das die beiden geführt haben, als sie mich bewusstlos wähnten.
Logisch, hätte ich Renee oder Vic gegenüber gestanden, damals am ersten Tag auf Castillian High, wäre nicht nur mir die Ähnlichkeit aufgefallen.
Auch Mrs. McMillan hätte es erkannt.
Und uns wäre nicht ein einziger Tag der Vorbereitung geblieben.
Oh Gott, möglicherweise hätte ich sogar einen tödlichen Unfall gehabt.
Phil wusste natürlich, was ihn erwartete, und reagierte bei unserem ersten Treffen deswegen nicht im Mindesten erstaunt.
Aber warum hat er mich nicht vorbereitet auf das hier?
Und Kay?
Meine Verwirrung wird von grenzenloser Wut abgelöst.
Kay ist mit Renee und Vic aufgewachsen. Er weiß, wie die beiden aussehen. Ihm muss die Ähnlichkeit zwischen den Zwillingen und mir doch auch aufgefallen sein.
Ganz plötzlich schießt mir etwas durch den Kopf.
„ Deine … Augen … ähm, du hast … Augen …“
Er hat es verdammt nochmal in genau diesem Moment gewusst … oder wenigstens geahnt.
Und wenn Renee und Vic meine Brüder sind, wie hoch ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass Kay und ich nicht verwandt sind?
Da ist nix mehr mit Fifty Fifty!
Wenn drei von vier Personen, die auf solch unglaubliche Art entstanden sind, miteinander verwandt sind, wie hoch ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass die vierte Person nicht ebenso Mitglied dieser kleinen Familie ist?
Ich vermute mal irgendwas um die 25%.
Oder weniger? Möglicherweise muss ich ja noch die Quadratwurzel aus der Summe einer Konstanten ziehen und das hieraus resultierende Ergebnis anschließend durch vier teilen.
Mathe war nie eines meiner Lieblingsfächer …
und ich habe eindeutig einen an der Waffel!
Wie auch immer. Es ist viel zu wenig … und doch genug für mein wehes Herz, um weiterhin zu hoffen.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt!
Lieber Gott, hilf mir!
Ich spüre kaum meine Fingernägel, die sich in meine Handballen bohren.
„Kim?“
Wie durch Watte dringt eine Stimme an mein Ohr. Ich schenke ihr keine Beachtung, da ich im Geiste noch immer mathematische Gleichungen anstelle.
Renee und Vic stehen noch immer fassungslos da.
Oh, ich kann durchaus verstehen, was ihnen gerade durch den Kopf geht.
Sie haben ein Schwesterchen, was sie gewusst haben. Aber dass dieser Familienzuwachs ihnen so sehr ähnelt, erschreckt sie vermutlich genau so sehr, wie mich.
Auch wenn Kay oder Selena oder Phil oder wer auch immer von all den Menschen, denen ich hier bereits über den Weg gelaufen bin, ihnen das schon gesagt haben sollte, konnte nichts sie auf dieses erste Aufeinandertreffen vorbereiten.
Irrationale Gefühle überschwemmen mich, denn wieder einmal, stehe ich alleine auf meiner Seite, während Renee und Vic ihre Verwirrung miteinander teilen können.
Macht sozusagen 50% meiner eigenen Verwirrung aus.
Oh Mann! Hatte ich schon

Weitere Kostenlose Bücher