Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verbotene Gefuehle

Verbotene Gefuehle

Titel: Verbotene Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Loesel
Vom Netzwerk:
erwähnt, dass ich Mathe hasse??? Um das Ganze noch auf die Spitze zu treiben, fühle ich Eifersucht in mir aufsteigen.
Denn während Renee und Vic einander schon siebzehn Jahre lang haben, hatte ich in all dieser Zeit niemanden. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Das sind weniger als 0% (um bei meinen Berechnungen zu bleiben).
Sei nicht ungerecht, Kim! Es ist schließlich nicht ihre Schuld. Der Gedanke beruhigt mich etwas, aber ich bin noch immer stinksauer auf …
„Kim?“
Ich habe nicht mal bemerkt, dass Kay auch hier ist. Denn er ist es, der leise meinen Namen sagt und jeden weiteren Gedanken an Mathematik aus meinem Kopf vertreibt.
Um genau zu sein, nicht nur den Gedanken an Mathematik. Ehrlich gesagt, kann ich nicht mal mehr geradeaus denken.
Obwohl ich erpicht darauf bin, meine Brüder kennen zu lernen (die ich noch immer anstarre) und einen möglichst bleibenden ersten Eindruck bei ihnen zu hinterlassen, macht mein Körper mir einen Strich durch die Rechnung.
Jede einzelne meiner ungefähr fünfzig Billionen verräterischer Zellen sehnt sich mit aller Macht nach ihm … Kay.
Bevor ich diesem sehnsüchtigen Verlangen nachgebe, schaffe ich es, mein Gehirn einzuschalten.
Nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung, fahre ich herum … und mein Gehirn schaltet sich wieder aus.
Mein Zorn erreicht in dem Moment ungeahnte Höhen, als das Ziel meiner grenzenlosen Wut – bilde ich mir zumindest ein - in mein Blickfeld gerät.
Doch dieses Gefühl verpufft wirkungslos, je länger ich Kay anstarre. Und das tue ich – ob ich nun will, oder nicht.
Kay steht vor mir und sieht so gnadenlos heiß aus wie immer. Auch wenn er noch schlanker geworden ist.
Ob es ihm genau so schlecht geht wie mir?
Natürlich tut es das, blöde Kuh. Und du bist schuld daran! Gegen meinen Willen sauge ich jeden Zentimeter dieses atemberaubend heißen Exemplars eines Jungen in mir auf.
Er trägt Jeans, die in dieser unnachahmlich sexy Art auf seinen schmalen Hüften sitzen, dazu ein schwarzes T-Shirt, das seine Muskeln und den flachen Bauch mehr als nur erahnen lassen.
Mein Magen plumpst augenblicklich in meine Kniekehle und meinen Herzschlag kann ich in meinen Zehen spüren.
Guter Gott – für diesen Jungen braucht man einen Waffenschein.
Kein Wunder, dass ich ihn nicht haben darf – ich besitze keinen.
Kay streckt eine Hände vorsichtig in meine Richtung aus.
Diese wundervollen Hände, die so zärtlich sein können …
Schluss jetzt!
Ich halte das nicht mehr aus. Ich muss was sagen … irgendetwas!
„Wie konntest du nur?“, krächze ich, da mein Herz sich inzwischen entschlossen hat, von meinen Füßen in meine Kehle zu wandern und dort meine Stimmbänder zu blockieren.
Ich weiß, das alles hatten wir bereits. Aber ich stehe sowas von neben mir, dass ich es einfach noch einmal laut aussprechen muss.
Als ob das etwas ändern würde.
Kay senkt den Kopf.
„Lass mich dir bitte erklären …“
„Nein!“, fauche ich. „Spar dir deine Worte!“
Spar dir diese Worte!
Hilflos fuchtele ich mit meinen Händen und deute auf die Zwillinge, die mit großen Augen zwischen Kay und mir hin und her blicken.
„Willst du mir etwa weismachen, dir wäre die Ähnlichkeit zwischen ihnen und mir nicht aufgefallen?“
Schuldbewusstsein – dein Name ist Kay!
„Natürlich nicht“, gibt Kay leise zu, „das hatten wir doch alles schon Kim, aber …“
„Aber?“
„Als ich diesen Gedanken richtig zu fassen bekam …“
Er verstummt, sagt kein Wort mehr und ich weiß nicht, was ich fühle.
Zorn? Angst? Mitleid?
Mein Unterbewusstsein entscheidet sich für Allerweltsschmerz.
„Verdammt, Kay, rede endlich!“
Kay räuspert sich, doch wirklich viel bringt es nicht. Seine Stimme ist kaum mehr als ein Hauch, als er weiterspricht.
„Als ich mich mit diesem Gedanken auseinandersetzte, war es bereits zu spät.“
Renee und Vic bewundern angelegentlich ihre Füße, während Kay mir fest in die Augen sieht.
„Zu spät?“, krächze ich, „Wofür? Warum?“
Erneut räuspert sich Kay, dann strafft er seine Schultern.
„Weil ich zu diesem Zeitpunkt längst in dich verliebt war.“
Sein Geständnis macht mich sprachlos.
Meine grenzenlose Wut wird verdrängt durch die innigen Gefühle, die ich für Kay empfinde.
Natürlich sind sie immer noch da.
Wie könnten sie auch nicht?
Ich habe mich lediglich bemüht, sie in den Hintergrund zu schieben – was mir leidlich gelungen ist – bis eben.
Na klar, belüg dich nur weiter!
Noch immer sieht Kay mich

Weitere Kostenlose Bücher