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Verbotene Gefuehle

Verbotene Gefuehle

Titel: Verbotene Gefuehle
Autoren: Doris Loesel
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Selbstverteidigung anbelangt.
Kay dagegen?
Einmal davon abgesehen, dass er, gefühlstechnisch betrachtet, wahrscheinlich gar nicht in der Lage wäre, mich ohne schlechtes Gewissen anzugreifen und auf die Matte zu schmeißen, ist es auch für meinen inneren Frieden besser.
Kays traurige Stimmung reicht für uns beide.
Ja, genau!
Irgendwie fühle ich nämlich, was er durchmacht. Oder ich bilde es mir nur ein. Keine Ahnung! Schließlich und endlich geht es mir doch genauso wie ihm.
Ja, das wird’s sein. Immerhin hat keine meiner Untersuchungen in irgendeiner Art und Weise einen Hinweis darauf erbracht, dass ich empathisch sein könnte. Genau genommen, fühle ich weder bei Vic und Renee, noch bei Phil, Selena oder den anderen Mitglieder unserer Truppe, die mir hin und wieder über den Weg laufen, irgendetwas. Nur bei Kay ist das so.
Ich weiß sogar, wann er anwesend ist und wann er auf einem Einsatz ist.
Gedanken sollte ich mir eigentlich keine machen müssen, denn Kays Fähigkeiten beschränken sich im Moment ja noch auf Traumwandern und Empathie, die, wie Phil mir erzählt hat, inzwischen auch bei Personen funktioniert, zu denen Kay keine wie auch immer geartete Verbindung hat. Daher sollten seine Aufträge ja nicht wirklich gefährlich sein, nicht wahr?
Trotzdem bin ich unruhig und angespannt, solange Kay weg ist. Sobald er zurück im Hauptquartier ist, beruhigen sich meine Nerven wieder. Was auch an der leisen Stimme liegt, die ich mir einbilde zu hören.
Ich bin wieder da, Kleines! Mir geht’s gut!
Ja, Einbildung ist auch eine Art Bildung. In diesem ganz speziellen Fall jedenfalls.
Die Idee, Phil von meinen Gefühlen zu berichten, verwerfe ich dennoch. Zu sehr ist die Gruppe im Augenblick damit beschäftigt, meinen Vater endlich zu überführen.
Deshalb bin ich auch immer total mit den Nerven runter, wenn Renee mal wieder Phils Platz als Gärtner in der Villa Pattson einnimmt.
Okay! Ich bin erst seit ein paar Wochen Mitglied in diesem Verein und kann sicherlich nicht mitreden, wie gefährlich die Einsätze sind … und was deren Inhalt überhaupt ist.
Daher verkneife ich mir jeglichen Kommentar hierzu. Es steht mir nicht zu, die Organisation zu kritisieren. Sie wissen schließlich, was sie tun … oder?
Dennoch kann ich durchaus entscheiden, wie gefährlich mein Vater ist.
Oh, selbstverständlich hat er mich niemals verletzt, physisch zumindest nicht. Und wenn er wirklich den Drang hierzu verspürt hätte, wären es seine Gorillas gewesen, die sich die Hände an mir schmutzig gemacht hätten.
Was die psychische Grausamkeit anbetrifft, steht auf einem anderen Blatt.
Erst jetzt, nachdem ich einige mehr oder weniger unbeschwerte Wochen das normale Leben eines Menschen kennenlernen durfte, weiß ich, was dieses Monster mir angetan hat, indem es mich jahrelang eingesperrt hat.
    Phil hat mir Unterlagen der KSP zur Verfügung gestellt, in denen ich nachlesen kann, mit welchen übernatürlichen Fähigkeiten die Jungs, außer ihrem Gehirn-Andock-Dingsbums, sonst noch gesegnet sind.
Jeden Abend, wenn ich total ausgepowert auf meinem Bett liege, vertiefe ich mich in diese Lektüre. Wenn ich es richtig verstehe, haben Renee und Vic bereits latente Fähigkeiten darin, Dinge zu bewegen. Telekinese nennt man das.
Ich bin beeindruckt.
Außerdem sind sie sozusagen durch ein inneres Band miteinander verbunden und können telepathisch miteinander kommunizieren. Okay, das ist mir schon bekannt.
Allerdings lässt es mich sofort wieder an Kays Stimme in meinem Kopf denken.
Nicht jetzt! Am meisten aber freue ich mich täglich auf die drei Stunden „Allgemeinbildung“.
Dieses Unterrichtsfach beinhaltet nämlich das Ansehen von Nachrichtensendungen und … tataaa … TV-Shows, Soaps und Videofilmen, die ein Teenager nach der landläufigen Meinung unbedingt gesehen haben muss.
Ob dies wirklich ein zwingend notwendiger Teil meiner Ausbildung ist, wage ich heftig zu bezweifeln. Vielmehr denke ich, dass mir auf diese Art und Weise Gelegenheit gegeben wird, meine verlorene Jugend irgendwie nachzuholen.
Nicht, dass ich mich über die Art und Weise, wie das gehandhabt wird, beschweren wollte. Gott bewahre!
Ab und zu leistet mir Selena hierbei Gesellschaft und nicht selten heulen wir uns bei Vampire diaries die Augen aus dem Kopf.
Selena ist in diesen Wochen eine wirklich gute Freundin für mich geworden, was nicht nur daran liegt, dass sie neben mir die einzige weibliche Person hier ist.
Und doch vermisse ich Rheena unendlich.
Ich habe mich
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