Verbotene Geschichte
der Analyse des Fundes von Aiud, die seit Florin Gheorghitas Artikel 1992 kursierten (er hatte sie bereits 1983 in seinem Buch Enigme in Galaxie veröffentlicht), waren so gar nicht richtig. Weitgehend unbemerkt waren diese Ergebnisse jedoch schon vier Jahre vor Gheorghitas Artikel durch den Rumänen Günter Trendler im deutschen Raum in dem Magazin Ancient Skies (VI/1988) publiziert worden. Auch Trendler berichtete übrigens »das Fundstück in dem verkrusteten Sand erinnerte irgendwie an einen Metallfuß, der unten seitlich die Spuren von harten Schlägen aufwies« und dann »einmal abgefallen oder im Schlick steckengeblieben« ist. Eine Idee, die bis heute Bestand hat.
Zwei Analyse-Berichte von 1975 des Objektes bekam ich aus Rumänien, die den Widerspruch zeigten. Das Centrul de Cercetari si Proiectari Pentru Metale Radioactive in Bukarest und Turnu Mägurele führte diese unter Ingenieur Dr. Ioan Niederkorn, Ingenieur St. Neciu und M. Gradin durch. Folgende wichtige Fakten ergeben sich daraus zu der Legierung:
Analyse 1: Aluminium 74,17%, Kupfer 4,62%, Zink: 1,81%, Blei: 0,11%, Zinn 0,33%, Nickel 0,0024%, Wismut 0,0003%, Silber 0,0002%, Kobalt 0,0023%, Kadmium 0,11%, Zirkonium 0,20 % und Gallium in Spuren.
Analyse 2: Aluminium 92,74%, Kupfer 6,20%, Silizium 2,84%, Zink 0,95%, Blei 0,41%, Zinn 0,33%, Kadmium 0,055%, Zirkonium 0,20%, Nickel 0,002%, Wismut 0,0003%, Silber 0,0002%, Kobalt 0,002% (Titan und Kalzium sind offen).
Probe 2 hat, so ist es vermerkt, eine Fehlerquote von 10 bis 15 Prozent. Auf Probe 1 findet sich außerdem der handschriftliche Vermerk:
» W egen des Fehlens von Material konnten andere Elemente nicht bemessen (dosiert) werden, obwohl ihr Vorhandensein während der Analysen festgestellt wurde.«
Die von Gheorghita erstmals 1983 in seinem Buch veröffentlichte Analyse, die auch Einzug in sämtliche folgende Veröffentlichungen nahm, stimmt also offensichtlich nicht. Es wurde auch nur eine Probe genommen, die zweimal untersucht wurde. Hinten rechts ist an dem Objekt
die Probeentnahme von 1975 klar als Durchbohrung des 3,5 Zentimeter kleinen »Flügelchens« zu erkennen. (Woher die Daten von Gheorghita stammen, wird sich gleich klären.)
Die beiden Analyseberichte legte ich in Deutschland und Österreich zahlreichen Metallexperten vor. Ebenso hochauflösende Fotos des Objektes von Aiud, die ich von Dr. Ciongradi aus Rumänien bekommen hatte. Es galt, einen Kenner für Aluminium zu finden, der diese Analysen erklären beziehungsweise kommentieren konnte. Keiner der von mir befragten Professoren und Doktoren sah sich in der Lage, den Fund eindeutig zu bewerten. Die meisten verwiesen mich jedoch auf die 1903 gegründete Gesellschaft Hydro mit Hauptsitz in Oslo. Dort seien die bedeutendsten Aluminiumexperten überhaupt zu finden.
»Mein Mann« in Deutschland war der Ingenieur Professor Dr. Jürgen Hirsch von Hydro Aluminium Deutschland GmbH . Er traue den Analysen nur bedingt, meinte er, vermutete aber eher ein Objekt der Flugzeugindustrie. »Es fehlen auch einige wichtige Elemente«, fügte der Aluminiumexperte mir gegenüber im März 2010 hinzu. Und tatsächlich: Eisen, Magnesium und Mangan fehlen in beiden Analysen. Ein Ding der Unmöglichkeit. Konnte es sein – wie die von mir befragten Aluminium-Legierungs-Experten vermuteten -, dass die Untersuchungen nicht sorgfältig genug durchgeführt wurden? Professor Hirsch und andere boten mir gern ihre Hilfe bei einer eventuellen späteren Analyse an. Und: Die A.A.S. von Erich von Däniken wäre einer Finanzierung nicht abgeneigt. (Dafür auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön!)
Auf Einladung aus Rumänien flog ich nach Cluj-Napoca, um das Thema mit Experten vor Ort zu diskutieren. Zwischenzeitlich war aufgrund meiner Veröffentlichung in Sagenhafte Zeiten im Internet die Vermutung geäußert worden, das Objekt könnte Teil eines Baggers oder dergleichen sein. Vielleicht der Zahn einer Schaufel – äußere Ähnlichkeiten bestehen zweifellos. Aus einem Beruf, den ich früher einmal ausgeübt hatte, wusste ich jedoch, dass das nicht sein kann. Und sämtliche von mir befragten Hersteller und Lieferanten bestätigten mich in dieser Auffassung. Die Dr. Bergfeld Schmiedetechnik GmbH in Solingen, die solche Bauteile produziert, hielt es für »undenkbar«. Der weltweit operierende Ersatzteillieferant Zeppelin benötigte einen Monat, um das Objekt mit seinen Datensätzen zu vergleichen. Michael Holzhey, ein
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