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Verbotene Leidenschaft

Verbotene Leidenschaft

Titel: Verbotene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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Probe stellen. Uns. Und ihm zeigen, dass ich sehr wohl eigene Entscheidungen treffen kann.«
    »Und du hältst das für eine gute Entscheidung?«
    »Ich … ich hoffe es zumindest. Aber jetzt ist sie getroffen, also muss sie gut sein.«
    Mein Telefon, das immer noch unter dem Kissen liegt, läutet.
    »Vivaldis Frühling . Der Klingelton passt wie die Faust aufs Auge zu dir.«
    »So heißt das Stück? Das wusste ich nicht. Ich habe es nur genommen, weil es mir so gut gefallen hat«, sage ich, den Blick auf mein Kopfkissen geheftet.
    Tanya zieht das Telefon hervor. »Er ist es. Marc.«
    Mir ist ganz schwummrig.
    »Soll ich rangehen?«, fragt Tanya. »Ihm sagen, er soll sich zum Teufel scheren?«
    »Nein. Aber ich bin viel zu durcheinander, um mit ihm zu reden. Mach, dass die Voicemail anspringt.«
    Sie drückt ein paar Tasten.
    »Besuchst du weiterhin seinen Unterricht?«
    »Er unterrichtet mich nicht mehr. Darauf hatten wir uns schon vorher geeinigt.«
    »Gute Idee. Und wann fangen die Proben an?«
    »Morgen früh.« Mein Blick bleibt an meinem Gesicht hängen, das sich in der Fensterscheibe spiegelt. »Ich sehe grauenhaft aus.«
    »Wenn jemandem der verheulte Knautschlook steht, dann dir.«
    »Danke.« Plötzlich bin ich hundemüde und gähne.
    »Soll ich gehen?«, fragt Tanya.
    »Ich glaube, ja.«
    »Du wirkst so traurig. Ist es wirklich bloß wegen dieses einen Streits?«
    »Ja. Echt erbärmlich, was? Aber es war ein Riesenstreit.«
    »Ach, das wird schon wieder«, beruhigt sie mich und tätschelt mir den Rücken. »Du kommst schon klar. Sehen wir uns morgen?«
    »Ich hoffe, ich schaffe es zur Gesangsstunde bei Denise am Nachmittag.«
    »Okay.« Tanya steht auf. »Ich bin unten. Wenn du etwas brauchst, völlig egal, was, ruf mich an. Oder Tom.« Einen Moment lang steht sie da, als wolle sie noch etwas sagen, doch dann zieht sie eine Rolle Toffees aus der Tasche und bietet mir eines an.
    »Toffee?«
    »Danke, aber ich traue meinem Magen nicht.«
    Sie nimmt eines heraus und schiebt es sich in den Mund. »Wir sind immer für dich da, Soph. Vergiss das nicht.«
    »Das werde ich nicht.«
    Als Tanya weg ist, checke ich meine Mails. Kein Wort von Marc, aber Davina hat mir das Skript und ein paar Musik-Files geschickt. Ich soll den Text bis morgen zur Hälfte gelernt haben. Du meine Güte. Das ist nicht gerade wenig.
    Ich sollte mich wohl lieber gleich an die Arbeit machen.

❧ 42
    D ie Kälte weckt mich am nächsten Morgen. Es dauert einen Moment, bis ich merke, dass ich im Schlaf die Decke weggestrampelt habe und nur im Höschen und einem alten T-Shirt im Bett liege.
    Meine Brust fühlt sich zentnerschwer an, und mein Magen grummelt. Die Gedanken an Marc brechen bereits über mich herein, noch bevor ich die Augen aufschlage.
    Ich ziehe die Knie an und blicke auf die orangerot verfärbten Blätter hinaus. Normalerweise liebe ich frühmorgendliche Herbstspaziergänge, bei denen man das Laub so schön aufwirbeln lassen kann, aber heute habe ich Mühe, mich auch nur aufzusetzen.
    Ich schlüpfe in die Sachen, die noch vom Vorabend neben dem Bett liegen, und trinke ein Glas Wasser. Einer Tasse heiße Schokolade oder etwas Essbarem ist mein Magen vermutlich noch nicht gewachsen.
    Dann ziehe ich mein Handy unter dem Kopfkissen hervor, um zu sehen, ob Marc angerufen oder eine SMS geschickt hat. Nichts. Dafür sind etliche Anrufe einer Londoner Nummer verzeichnet.
    Scheiße.
    Davina. Tottenham Theatre. Wie spät ist es?
    Neun Uhr.
    Ich verschlafe sonst nie. Wieso muss es ausgerechnet heute passieren?
    Wann hätte ich im Theater sein sollen? Um sieben. Verdammt, verdammt, verdammt. Ich rufe die Nummer an, doch es geht niemand an den Apparat.
    Gerade als ich es noch einmal versuchen will, läutet mein Telefon.
    »Hallo?«
    »Hallo, Babe, wie geht’s?«
    Es ist Jen.
    »Nicht gut. Ich sollte seit zwei Stunden im Theater sein, aber ich habe verschlafen.« Ich reibe mir die Augen.
    »Du hast die Rolle also angenommen?«
    »Ja. Und versprochen, dass ich heute Morgen um sieben bei den Proben bin.«
    »Wieso redest du dann überhaupt noch mit mir? Sieh zu, dass du dort hinkommst. Soll ich dir ein Taxi rufen?«
    »Nein, es ist nur ein paar Straßen entfernt. Mit dem Taxi würde es länger dauern, als wenn ich zu Fuß gehe.«
    »Ich bin froh, dass du angenommen hast«, fährt Jen fort. »Zeig’s ihnen. Ihnen allen.«
    »In erster Linie muss ich es Marc zeigen.«
    Aber Marc sagt, es sei riskant. Außerdem weißt du ganz genau, dass du

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