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Verbotene Leidenschaft

Verbotene Leidenschaft

Titel: Verbotene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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bin weit davon entfernt, nennenswerte Fortschritte zu machen. Im Gegenteil. Ab und zu habe ich das Gefühl, dass ich immer schlechter werde. Die Hälfte der Zeit fürchte ich mich davor, meinen Text sprechen zu müssen, weil ich nicht ständig von Davina korrigiert und zusammengestaucht werden will.
    Sie hackt pausenlos auf mir herum, bei jeder Gelegenheit.
    Stehen Sie gerade, Sophia. Zeigen Sie mehr Profil. Mehr Charisma. Herrgott noch mal, kriegen Sie denn nicht einmal das hin? Sie sind so eine Amateurin, eigentlich sollten Sie mich noch dafür bezahlen, dass ich hier sitze und Ihnen zusehe.
    Das Allerschlimmste ist, dass sie recht hat. Zumindest teilweise. Okay, sie macht sich nicht die Mühe, ihre Meinung ein wenig hübscher zu verpacken, aber das heißt nicht, dass nicht ein Körnchen Wahrheit in ihrer Kritik steckt.
    Leo mag kein Marc Blackwell sein, doch er ist definitiv ein guter Schauspieler. Selbstsicher. Souverän. Erfahren. Neben ihm stehe ich wie ein kleines Mädchen da, und das kann jeder auf den ersten Blick sehen. Und je schärfer Davina mich kritisiert, umso kleiner und armseliger fühle ich mich, und umso mehr Fehler unterlaufen mir.

❧ 60
    A n einem besonders schlimmen Morgen beschimpft Davina mich als »komplette Zeit- und Energieverschwendung«. Mit einem Mal ist meine Schmerzgrenze erreicht. Ich bin müde und am Boden zerstört.
    Während der Mittagspause trete ich zu ihr.
    »Können wir reden, Davina?«
    Sie sitzt, einen Kugelschreiber gegen ihre rot geschminkten Lippen gelegt, auf ihrem Stuhl und liest ein Skript.
    »Worüber?« Heute trägt sie eine Brille mit rotem Gestell, die ihr beim Lesen auf die Nasenspitze gerutscht ist.
    »Ich weiß, dass ich nicht Ihre Wunschbesetzung bin.«
    »Das können Sie laut sagen.«
    »Aber ich bemühe mich.«
    Davina lässt den Stift sinken und mustert mich lange und durchdringend.
    »Sie bemühen sich. Na, das ist doch schön. Wie auf der Highschool«, erklärt sie und klatscht sarkastisch. »Solange Sie sich bemühen , Ihr Bestes zu geben, spielt es vermutlich keine Rolle, dass Sie das Stück ruinieren.«
    »Ich will nichts ruinieren. Bitte. Sagen Sie mir, was ich besser machen kann.«
    »Seien Sie einfach besser«, erklärt sie ganz langsam, als wäre ich eine begriffsstutzige Fünfjährige, ehe sie sich wieder ihrem Skript zuwendet. »Sammeln Sie bis morgen fünf Jahre Erfahrung. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen. Ich habe Wichtigeres zu tun, als den Babysitter für Sie zu spielen.«
    Ich schlucke. »Danke für Ihre Zeit.« Ich fliehe aus dem Theater. Erst nachdem ich den halben Campus durchquert habe, wird mir bewusst, wo ich bin. Tränen laufen mir übers Gesicht.
    Ich drehe mich um. Ich kann nicht dorthin zurückgehen. Ich kann einfach nicht. Zumindest nicht sofort. Es muss etwas passieren, sonst breche ich zusammen.
    Ich gehe weiter, quer über den Parkplatz und in das angrenzende Wäldchen. Der graue Asphalt weicht Kies und schließlich weichem Waldboden. Vertrocknete Blätter rascheln unter meinen Sohlen. Die Luft ist frisch und kühl, aber heute kann mich nicht einmal die Stille besänftigen. Ich stehe da, sauge tief die kalte Luft in meine Lunge ein, spüre jedoch nichts als die Aussichtslosigkeit meiner Situation.
    Ich bin geliefert, ganz gleich, was ich tue. Es ist viel zu spät, um jetzt noch das Handtuch zu werfen. Ein Ersatz könnte nie im Leben rechtzeitig zur Premiere alles lernen. Aber wenn ich mich weiter ständig von Davina zur Schnecke machen lasse, breche ich irgendwann zusammen. Mein Selbstwertgefühl ist im Keller. Ein kleiner Schubs noch, und alles fällt in sich zusammen wie ein Kartenhaus.
    Ich lasse mich gegen einen Baumstamm sinken und schluchze haltlos. Gerade als ich glaube, keine Tränen mehr zu haben, höre ich ein Knacken.
    Ich wirble herum. Meine Augen sind rot und verquollen.
    Marc steht nur wenige Meter hinter mir und sieht mich mit weit aufgerissenen Augen an. Zwischen seinen Fingern klemmt eine Zigarette.
    Es ist sinnlos wegzulaufen, außerdem habe ich sowieso längst keine Kraft mehr.
    »Sophia? Ist alles in Ordnung?« Er trägt ein schwarzes T-Shirt und eine schwarze Hose, und wie üblich scheint ihm die Kälte nicht das Geringste auszumachen. Er bückt sich, um seine Zigarette auszudrücken, und tritt ein bisschen Erde über den Stummel.
    »Du rauchst wieder?«
    »Ich habe eine gesunde Droge durch eine ungesunde Droge ersetzt.«
    »Ich dachte, du wolltest dich von mir fernhalten.«
    »Das versuche

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