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Verbotene Leidenschaft

Verbotene Leidenschaft

Titel: Verbotene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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geht es jetzt nicht. Und wenn er mir tatsächlich helfen soll, muss ich stark sein.
    »Ist das ein Ja?«
    »Natürlich ist das ein Ja. Wir treffen uns heute im Theater. Um neun.«

❧ 62
    G litzerndes Eis knirscht unter den Sohlen meiner Ugg-Boots, als ich an diesem Abend auf das Theater zugehe. Es ist kalt, aber ich genieße die Frische der Luft. Seit meiner Begegnung mit Marc am Vormittag spielt mein Verstand völlig verrückt, und Kälte ist normalerweise ein hervorragendes Mittel, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
    Ich trage schwarze Leggins und einen leuchtend roten Pullover – ein Versuch, möglichst lässig und cool zu wirken, als wäre dieses Treffen keine große Sache.
    Entschlossen marschiere ich über den Campus. Nicht nachdenken. Nicht gefühlsduselig werden. Es ist nur eine ganz normale Nachhilfestunde. Ich hatte doch auch schon früher Unterricht bei Marc …
    Nein, aufhören.
    Die Türen des Theaters ragen vor mir auf, dunkler und größer denn je.
    Ich spüre, wie sich meine Schritte verlangsamen. Dann bleibe ich stehen. Ich bin nicht sicher, ob ich es schaffe. Mein Herz hämmert, und ich schlucke gegen meinen Würgereiz an.
    Eilig wende ich mich ab und höre den Kies unter meinen Sohlen knirschen.
    Hinter mir öffnet sich die Tür mit einem Knarren.
    »Sophia.«
    Ich erstarre, als Marcs Stimme bis in mein Innerstes dringt.
    »Wo gehst du hin?« Die Tiefe seiner Stimme lässt meinen Körper vibrieren.
    »Ich habe kalte Füße bekommen«, gestehe ich, ohne mich umzudrehen. Über mir hängt ein silbriger Mond, den ich anstarre, bis meine Augen zu brennen beginnen.
    Wieder höre ich den Kies knirschen und spüre, wie er hinter mich tritt.
    »Komm rein.« Sein Atem streift meinen Nacken. Und, o Gott, diese Stimme. Er muss doch wissen, welche Wirkung sie auf mich hat. Wie sie mein Herz flattern lässt und meine Knie in Pudding verwandelt.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich es schaffe«, gebe ich zu.
    Ich höre seine Atemzüge, flach und angespannt. Meine Nackenhärchen richten sich auf. Ich schließe die Augen und atme ein. Ich kann ihn riechen. Diesen frischen, sauberen Geruch, der meine Sinne verrücktspielen lässt.
    »Du bist stark genug«, sagt er mit fester Stimme. Er ist im Lehrermodus.
    »Das glaube ich nicht.« Ich schüttle den Kopf, während mir die Tränen kommen.
    »Doch, das bist du. Dreh dich um.«
    »Marc …«
    »Ich sagte, dreh dich um.«
    Ich schlucke und gehorche. Meine Augen sind feucht und gerötet. Ich blicke geradewegs auf seine markante Kinnlinie.
    »Es gibt etwas, das du unbedingt willst.«
    Ich lausche, den Blick fest auf sein Kinn und seine Schultern geheftet. Er trägt ein schwarzes, bis obenhin zugeknöpftes Hemd, aber keine Krawatte.
    »Etwas, das ich unbedingt will?«, wiederhole ich.
    »Ja. Du willst stärker sein. Eine überzeugendere Schauspielerin werden.«
    »Das stimmt, aber …«
    »Deshalb wirst du genau das heute Abend lernen. Sieh mich an.« Er schnippt mit den Fingern direkt vor meinen Augen. Unwillkürlich hebe ich den Blick.
    Er blickt mich mit gerunzelter Stirn an. Ernst. »Du schaffst das, Sophia.«
    »Ich …«
    »Doch.« Sein Tonfall lässt keinen Widerspruch zu. »Du kannst. Komm jetzt rein, bevor du dir hier draußen noch den Tod holst. Los. Schluss jetzt mit dem Unsinn.«
    Ich schließe kurz die Augen. Er hat recht. Es wäre erbärmlich, einfach wieder zu gehen. »Gut. Okay.«

❧ 63
    N ach dir.« Marc hält mir die Tür auf.
    »Danke.« Ich gehe an ihm vorbei, ohne ihn anzusehen. Die Lichter sind gedimmt, sodass der Raum in intime Halbschatten getaucht ist. Ich gehe zur Bühne und erklimme die Treppe.
    Hinter mir fällt die Tür knarzend ins Schloss. Das Geräusch hallt im leeren Theater wider, und ich höre Marcs Schritte auf dem staubigen Fußboden.
    Ich drehe mich um und sehe Marc mit in die Hüften gestemmten Händen im Gang stehen.
    »Und? Sie konnten es wohl kaum erwarten, auf die Bühne zu kommen, Miss Rose.«
    Selbst im schwach erleuchteten Theaterraum kann ich seine Attraktivität nicht leugnen. Er bewegt sich mit der eleganten Mühelosigkeit einer Raubkatze. Am liebsten würde ich mit den Fingern durch sein dichtes Haar streichen, ihn spüren, überall.
    Nein!
    Ich muss mich zusammenreißen.
    »Eigentlich nicht«, gestehe ich. »Ich wollte … ich wollte wohl auf die Bühne treten, bevor ich es mir anders überlegen kann.«
    »Mir fällt es auch schwer«, sagt er. Inzwischen ist er näher getreten, sodass sein Gesicht in das weiße

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