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Verbotene Leidenschaft

Verbotene Leidenschaft

Titel: Verbotene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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Sternen am Nachthimmel hinauf und bete voller Inbrunst, dass mein Dad wieder gesund wird.
    Ich habe keine Ahnung, wie, aber es gelingt mir, ein paar Stunden an Marcs Schulter zu dösen. Als ich wieder aufwache, erscheinen die grauen Schatten der Dämmerung am Horizont.
    Ich wende mich Marc zu, der kerzengerade auf seinem Stuhl sitzt und mich anblickt. Falls er müde sein sollte, sieht man es ihm zumindest nicht an.
    »Sophia. Du bist wach.«
    »Hast du überhaupt nicht geschlafen?«, krächze ich – meine Stimme ist ganz heiser von all den Tränen, die ich vergossen habe.
    Er schüttelt den Kopf. »Ich komme ganz gut ohne Schlaf aus. Aber ich bin froh, dass du dich etwas ausruhen konntest. Es gibt gute Neuigkeiten.«
    »Was?« Ich rapple mich auf, ohne Marc loszulassen.
    »Dein Vater hat es geschafft. Das CT hat ein Blutgerinnsel gezeigt, das inzwischen entfernt werden konnte. Er kommt wieder auf die Beine.«
    Ich springe auf. »O Gott, er wird wieder gesund? Ehrlich? Ist er wach?«
    Marc lächelt. »Anscheinend spricht er sogar schon wieder ein bisschen. Du kannst zu ihm.«

❧ 86
    D ad sitzt, von vier Kissen gestützt, in seinem Bett und scheint bester Dinge zu sein – zumindest für jemanden, der dem Tod gerade noch einmal von der Schippe gesprungen ist. Mir war von vornherein klar, dass ich völlig zusammenbrechen würde, sobald ich ihn sehen darf, und genau das passiert auch.
    »O Dad«, schluchze ich und stürze an seine Seite.
    »Hallo, mein Schatz.« Seine Stimme klingt noch ein bisschen müde, aber trotzdem eindeutig nach meinem Dad, was meine Tränen nur noch heftiger fließen lässt.
    Ich nehme seine Hände. »Wie fühlst du dich?«
    »Als hätte mich ein Auto überfahren«, antwortet er lächelnd. Als er sich aufsetzt, rutscht die Decke ein Stück nach unten, sodass ich die riesigen Hämatome an seiner Schulter sehen kann.
    »Selbst jetzt reißt du noch Witze«, tadele ich ihn und versuche, sein Lächeln zu erwidern. »Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Und tue es immer noch.«
    »Das brauchst du nicht, Herzblatt. Nicht um mich. Mir geht’s gut. Absolut wunderbar. Aber ich muss mich unbedingt bei deinem Freund bedanken. Ist er zufällig hier?«
    »Marc?« Ich drehe mich zur Tür um. »Ja, er sitzt im Warteraum.«
    »Du musst ihm sagen, dass ich es ohne ihn wahrscheinlich nicht geschafft hätte. Ohne dieses Gerät …«
    »Gerät?«
    »Er hat dem Krankenhaus ein CT-Gerät gestiftet. Hat er dir das etwa nicht erzählt? Ohne dieses Gerät, das noch dazu ganz kurzfristig hergeschafft werden konnte, hätte die Sache auch anders ausgehen können.«
    Ich schüttle den Kopf. »Nein, das hat er mir nicht erzählt.«
    »Großzügig und bescheiden. Von der Sorte gibt es nicht all- zu viele Männer.« Dad muss husten und verzieht schmerzerfüllt das Gesicht.
    »Hey.« Ich drücke seine Hand. »Du musst dich jetzt ausruhen.«
    »Wahrscheinlich sollte ich eine Weile schlafen. Damit die Verletzungen abheilen können. Du hast doch nichts dagegen, oder?«
    »Absolut nicht.« Ich lächle ihn an. »Schlaf ruhig. Ich versuche inzwischen, Genoveva zu erreichen, um ihr zu sagen, dass es dir gut geht.«
    »Ist sie gar nicht hier?« Sein Lächeln verblasst. »Was ist mit Sam?«
    »Noch nicht, aber bestimmt sind sie unterwegs. Jetzt schlaf dich erst mal aus.«

❧ 87
    M arc fängt mich auf dem Korridor ab. »Danke«, sage ich. »Für alles. Ohne dich …«
    »Es gibt keinen Grund, sich zu bedanken«, unterbricht er mich.
    »Ich bin so erleichtert«, fahre ich fort, eine Hand auf die Brust gepresst. »Allein schon, ihn bei Bewusstsein zu sehen, ihn reden zu hören … o Gott.« Ich ziehe mein Handy hervor. »Ich muss unbedingt nach draußen und Genoveva anrufen.«
    Marc folgt mir hinaus auf den Parkplatz.
    Der Fairness halber muss ich zugeben, dass Genoveva gleich beim ersten Läuten abhebt.
    »Er hat es geschafft«, platze ich ohne Begrüßung heraus. »Ich habe gerade mit ihm geredet. Es geht ihm gut. Sie haben gesagt, er wird wieder vollständig gesund.«
    »Und wann kommt er nach Hause?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Ich halte das nicht aus«, schreit sie. »Ich bin ganz allein hier mit Samuel.«
    Ich habe keine Ahnung, ob es am Schlafmangel oder den traumatischen Erlebnissen der vergangenen Stunden liegt, jedenfalls spüre ich, wie mir der Geduldsfaden reißt.
    »Genoveva«, erwidere ich mit mühsam beherrschter Stimme. »Mein Vater liegt im Krankenhaus. Er hätte ohne Weiteres sterben können. Also denk

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