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Verbotene Leidenschaft

Verbotene Leidenschaft

Titel: Verbotene Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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gefälligst ausnahmsweise einmal an ihn und nicht immer nur an dich. Verstanden? Er möchte dich und Samuel gern sehen. Wenn du also nichts Wichtigeres zu tun hast, schwing dich in ein Taxi und komm her. Und zwar auf der Stelle.«
    Ein leises Wimmern dringt durch die Leitung. »Gut. Ja, okay, ich bin schon unterwegs«, sagt sie kleinlaut.
    Wenig später steht Genoveva vor mir und fällt mir schluchzend um den Hals.
    Als Dad wach ist, bläue ich ihr ein, ihn nicht mit irgendwelchen häuslichen Bagatellen zu belästigen, was sie zu meiner Verblüffung auch nicht tut. Stattdessen fragt sie ihn nach den Details des Unfalls und erkundigt sich, wie es ihm geht, ohne nur ein einziges Mal zu jammern, wie sie mit dem Schlamassel allein zurechtkommen soll.
    Marc weicht währenddessen nicht von meiner Seite. Er sagt zwar nicht viel, doch er ist da. Wie ein Fels in der Brandung. Er spielt mit Sam, marschiert mit ihm auf dem Krankenhausgelände herum und kauft ihm eine Tüte Gummibärchen. Es ist so süß, die beiden zu beobachten. Unwillkürlich muss ich daran denken, wie schön es wäre, ihn mit unserem eigenen Baby spielen zu sehen.
    Nein, Sophia, hör auf zu träumen.
    Um fünf macht Genoveva sich auf den Weg, um Samuel zu füttern, während ich noch einmal zu Dad gehe. Er wirkt schon wesentlich frischer als am Morgen, und die Ärzte haben angedeutet, dass sie ihn möglicherweise morgen schon entlassen werden.
    »Du solltest jetzt auch nach Hause gehen, mein Schatz«, sagt er. »Du bist doch völlig erschöpft. Alles wird gut. Ruh dich ein bisschen aus. Ich würde dich ja in die Stadt fahren, aber …« Er macht eine Geste in Richtung des Bettes, und wir brechen in Gelächter aus. »Ist dein Freund immer noch da?«
    »Ja. Aber er ist nicht mein Freund. Nicht mehr.«
    »Schade.«
    »Ich weiß.«
    »Trotzdem, Schatz. Fahr nach Hause. Ich schlafe noch ein Weilchen. Du kannst mich ja anrufen, die Schwester hat es erlaubt. Ruh dich aus.«
    Ich reibe mir die Augen und stelle fest, dass ich tatsächlich völlig geschafft bin.
    »Okay.« Ich drücke ihm einen Kuss auf die Stirn. »Wir sehen uns ganz bald wieder, okay?«

❧ 88
    A ls ich in den Warteraum zurückkehre, füttert Marc den Getränkeautomaten mit Münzen. Fünf beigefarbene Plastikbecher stehen aufgereiht auf einem Beistelltisch.
    Ich sehe zu, wie ein weiterer Becher aus dem Spender fällt und sich zischend mit heißem Wasser füllt.
    »Für wen ist der ganze Kaffee?«, frage ich.
    »Für die Mitarbeiter«, antwortet Marc und wirft die nächste Pfundmünze in den Schlitz. »Ich dachte, sie könnten auch etwas Heißes zu trinken vertragen.«
    »Wie nett von dir.« Ich lächle müde. »Dad sagt, ich soll nach Hause gehen und mich ein bisschen ausruhen.«
    Marc wendet sich mir zu. »Das ist eine ausgezeichnete Idee. Ich rufe Keith an.«
    »Danke.«
    Der Anflug eines Lächelns erscheint auf seinem Gesicht. »Ich bin froh, dass du mir in diesem Punkt nicht widersprichst.«
    »Dafür bringe ich im Moment nicht die Energie auf.«
    Als wir zum Wagen gehen, hat Regen eingesetzt.
    »Wenn du mich brauchst, bleibe ich bei dir. Du musst jetzt nicht allein sein«, sagt Marc.
    Regentropfen landen auf meiner Nase und Stirn. »Wirklich? Du bleibst bei mir?«
    »Solange Leo nichts dagegen einzuwenden hat.«
    Ich schüttle den Kopf. »Wir sind bloß Freunde.«
    Marc lächelt. »Steig ein, bevor du noch pitschnass wirst, Sophia.«

❧ 89
    E in Gefühl von Wärme, Sicherheit und schmerzlicher Vertrautheit durchströmt mich, als ich auf den Rücksitz gleite. Was wir in diesem Wagen schon alles erlebt haben, Marc und ich.
    Marc klopft gegen die Trennscheibe, die unverzüglich aufgleitet.
    »Nach Hause, Keith«, weist Marc ihn an.
    »Zu dir nach Hause?«, frage ich und reibe mir die Arme, um die Kälte zu vertreiben.
    »Dort kann ich mich besser um dich kümmern.«
    »Okay.«
    »Immer noch zu müde, um mir zu widersprechen?«
    Ich nicke.
    »Das muss ich mir merken.«
    Die Fahrt verläuft schweigend. Ich starre blicklos aus dem Fenster, unendlich erleichtert, dass Dad über den Berg ist, gleichzeitig verleiht meine Gefühlsachterbahn in Verbindung mit dem Schlafmangel der Situation etwas Irreales, so als würde ich träumen; vor allem, dass ich neben Marc im Wagen sitze.
    Irgendwann schlafe ich ein, und als ich wieder zu mir komme, trägt Marc mich die breite Treppe nach oben und legt mich behutsam auf sein Bett.
    »Schon eine ganze Weile her, dass ich zuletzt hier war«, murmle ich, während

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