Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verbotene Lust

Verbotene Lust

Titel: Verbotene Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Winter
Vom Netzwerk:
wir?«, fragte sie.
    »Findest du es in Ordnung, dass du es mir erstverbietest, es mit ihr zu treiben, und dann erwische ich euch zufällig hier oben?«
    Sie biss sich auf die Unterlippe und schüttelte den Kopf.
    Er richtete seine Kleidung und setzte sich zu ihr aufs Sofa.
    »Wir können das machen«, sagte er leise. »Aber dann sollten wir Regeln haben.«
    Ihr Kopf ruckte hoch. Ihn überraschte, wie wütend sie ihn anblitzte. »Ach so, weil du jetzt mal nicht mitmachen durftest, braucht’s sofort Regeln?«
    Ihre Aggressivität verstand er – und doch wieder nicht.
    »Schreib einfach dein verdammtes Buch.« Er stand auf und warf ihr die Jeans zu. Sonja fing sie auf.
    »Schreib diesen verdammten Roman, und vielleicht können wir danach endlich wieder wie vernünftige Erwachsene miteinander reden.«
    Er stieg die Bodentreppe herunter, ohne sie noch mal anzusehen.
    »Du gottverdammtes Arschloch! Kannst du es nicht ertragen, wenn deine Frau mehr Sex hat als du?«, schrie sie ihm nach.
    Nein, dachte er wütend. Er ertrug es nicht, dass sie weniger Kummer hatte als er. Dass er nicht die Kraft fand, ihr die Wahrheit zu sagen.
    Aber es gab wohl keinen richtigen Moment dafür. Und darum schwieg er, obwohl er wusste, dass sie jetzt wütend auf ihn war.
    Soll sie doch, dachte er grimmig. Er ging ins Bad, zog sich aus und stieg unter die Dusche. Sollte sie ihm grollen, soviel sie wollte.
    Das Hochgefühl, das ihn sonst immer nach dem Sex erfasste, war verflogen. Er drehte die Dusche heiß und ließ den Strahl auf seinen Rücken prasseln.
    Als er aus dem Badezimmer wieder ins Schlafzimmer kam, blieb er wie versteinert stehen.
    Marlene rekelte sich auf seinem Bett. Obwohl sie einen Pullover von Sonja trug, der ihr viel zu groß war, glaubte er, ihre Kurven darunter zu erkennen. Ihn machte es schier verrückt, dass sie sich vorhin auf dem Dachboden nicht ausgezogen hatte.
    Sie lächelte ihn verführerisch an. »Tat die Dusche gut?«, fragte sie.
    Er schluckte. Nickte stumm und begann, sich abzutrocknen.
    »Sonja schreibt.«
    »Das ist gut.« Er wandte ihr den Rücken zu, holte Unterwäsche und Socken aus der Kommode und begann, sich anzuziehen.
    »Und?«, fragte sie. »Hast du mich vermisst?«
    »Du meinst vorhin auf dem Dachboden?«
    Er drehte sich zu ihr um. Sie nickte und warf ihr Haar in den Nacken.
    Er lächelte. »Das ist aber eine unfaire Frage.«
    »Ich habe nie behauptet, dass ich fair wäre.« In ihren Augen blitzte etwas auf, das er nicht zu deuten wusste. Wenn er nicht seit Tagen mit ihr unter einem Dach lebte und wüsste, dass sie meist ziemlich still und immer freundlich war, hätte er geglaubt, es wäre Abscheu. Vielleicht sogar Hass.
    Das konnte doch nicht sein. Warum sollte sie ihn verabscheuen? Er hatte sie zu nichts gezwungen. Sie hatte sich ihnen angeboten.
    Trotzdem drehte er sich fröstelnd von ihr weg.
    Nicht zum ersten Mal fragte er sich, warum sie da war? Woher sie kam? Was sie hier wollte?
    Bisher hatte ihn die Antwort nicht sonderlich interessiert. Vielleicht war das ein Fehler.
    Er kleidete sich schweigend an.
    Sie stand auf und trat zu ihm. »Ich habe kein Interesse daran, dich und Sonja auseinanderzubringen.« Ihre Hand legte sich auf seine nackte Brust. »Ich glaube, ihr habt so schon genug Probleme. Da braucht ihr nicht eine eifersüchtige Dritte im Bunde, die ein Durcheinander anrichtet.« Ihre Hand schob sich langsam nach unten.
    Er hielt unwillkürlich die Luft an.
    »Aber ich will auch auf meine Kosten kommen«, murmelte sie. »Und ich mag Sonja. Und dich. Ich könnte es mir schön vorstellen. Wir drei zusammen … Nur ein paar Tage, ein paar Wochen, verstehst du?«
    Stumm nickte er.
    »Sprich mit ihr. Überlegt euch, wie es für euch beide okay wäre.« Sie beugte sich vor und küsste ihn auf den Mund. »Ich freu mich darauf.«
    Sie ging und ließ ihn allein.
    Was um alles in der Welt war bloß los? Hatte Marlene sich ihm tatsächlich gerade angeboten – aber nur zu den Bedingungen, die Sonja diktierte?
    Frauen, dachte er. Man war ja darauf gefasst, dass sie verrückte Dinge taten, aber das hier … das war selbst für seinen Geschmack eine Spur zu verrückt.
    Aber der Gedanke ging ihm nicht aus dem Kopf.
    Er musste mit Sonja reden.

8. Kapitel
    Eine merkwürdige Stille hatte sich über das Ferienhaus gelegt. Nur selten hörte Sonja, wie Marlene in der Küche mit Geschirr klapperte. Irgendwann hörte sie den Staubsauger und nutzte den Moment, um sich in der Küche etwas zu trinken zu

Weitere Kostenlose Bücher