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Verbotene Lust

Verbotene Lust

Titel: Verbotene Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Winter
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wohl.
    Wenn sie für André sprechen sollte, wünschte sie, seinen Worten glauben zu können.
    Er nahm sie bei der Hand und führte sie aus der Küche, durch den Wohnraum und zur Treppe. Hinauf ins Schlafzimmer. Sie zögerte nicht, obwohl es ein merkwürdiges Gefühl war. Wann gingen sie schon ins Schlafzimmer, wenn es sie in der Küche überkam?
    Aber es war fast, als wollte André ihr etwas beweisen.
    Er legte die Hand in ihr Kreuz, während er ihr die Treppe hinauffolgte. Seine Körperwärme ließ sie erschaudern, und sie ging etwas langsamer, drückte sich gegen ihn. Er schob sie unerbittlich nach oben. Er meinte es ernst. Er wollte sie im Bett lieben.
    Fast hätte sie gelacht. Wie langweilig für ihre Verhältnisse!
    Im Schlafzimmer herrschte das blaue Licht der Dämmerung vor. Er machte keine Lampe an, und als sie die Hand nach der Nachttischlampe ausstreckte, flüsterte er: »Nicht.« Sie gehorchte.
    Sie spürte, dass er jetzt direkt hinter ihr stand. Seine Hände ruhten auf ihrem Bauch, und sie lehnte sich gegen ihn. Spürte ihn. Sein regelmäßiges Atmen. Seine Körperwärme. Sie glaubte sogar, im Dunkeln sein Lächeln zu hören, als er behutsam die Hand unter ihren Pullover schob.
    Sie hatten es noch nie so gemacht. Ganz in Ruhe, ohne Hast. Sie verloren das Ziel aus den Augen. Das Ziel, das doch sonst immer das Wichtigste war: der nächste Höhepunkt, der nächste Tabubruch, die nächste Herausforderung an das Vertrauen in den anderen.
    Ganz langsam nur zog André sie aus. Sonja ließ es geschehen. Sie ließ sich von ihm zum Bett schieben, setzte sich auf die Bettkante und hörte zu, während er sich auszog. Beobachtete seine dunkle Gestalt, die über ihr aufragte. Sie öffnete ihre Hose, doch auch das bemerkte er und gab ein leises Schnalzen von sich, um seine Missbilligung auszudrücken.
    Also wartete sie, bis er im Dunkeln zu ihr kam.
    Er war nackt. Sie wollte ihn berühren, aber auf einmal fühlte sie sich gehemmt. Sie berührte seine Schulter, spürte die Muskeln, die sich unter der Haut spannten. Er legte die Hand zwischen ihre Brüste und drückte sie auf die Matratze. Seine Hände knöpften ihre Jeans auf. Er zog sie aus, aber nicht, wie er es sonst tat. Er berührte sie dabei nicht mehr als nötig und vermied essogar, sie an Stellen zu berühren, an denen seine Hände sonst wie zufällig ruhten. Sie öffnete die Beine für ihn, nachdem er ihr die Hose ausgezogen hatte. Er kniete zwischen ihren Schenkeln.
    Und machte nichts.
    Sonja wartete. Sie wusste, dass auch in André die Erregung wuchs. Sie wusste, dass sie es wollten. Dass sie es dieses Mal auskosten wollten, dass sie beide nicht wollten, dass es schnell vorbei war. Ein bisschen war es, als wollten sie in dieser Nacht ihr Eheversprechen erneuern.
    Es wurde dunkel. Sie spürte, wie er sich bewegte. Ihr wurde kalt, aber noch war sie nicht bereit, ihn willkommen zu heißen. Sie lauschte und spürte ihr Blut rauschen. Auf ihrer Haut breitete sich eine Gänsehaut aus, weil sie allmählich fror.
    Dann begannen seine Finger – ganz zart, ganz behutsam –, ihre Oberschenkel zu berühren. Wie Schmetterlingsflügelschläge tänzelten die Fingerspitzen hinauf, hinunter, umschmeichelten ihre Scham, ohne ihr so nahe zu kommen, dass sie ihn durch eine zufällige Bewegung dazu bringen konnte, ihre Nässe zu berühren. Je länger sie warteten, umso heißer wurde ihre Muschi. Sie spürte ein warmes Pochen, das sich von ihrem Zentrum in jeden Winkel ihres Körpers ausbreitete.
    Endlich kam er zu ihr. Er legte sich auf sie, und sein Schwengel drückte sich heiß gegen die Innenseite ihres Schenkels. Doch noch immer wartete er, zögerte es heraus. Sie küssten sich, und er hielt sie in den Armen, als wäre sie etwas unendlich Wertvolles für ihn.
    Es tat gut. Sie ertrank in dieser Geborgenheit.
    Als er in sie eindrang, war es, als kämen sie nach Hause. Sonja seufzte leise. Sie kam seinen langen Stößen entgegen. Sie ließen sich Zeit, zögerten es hinaus. Wechselten nicht die Stellung, sondern liebten sich. Später würden sie glauben, es wäre stundenlang so gegangen. Später würde sie sich daran erinnern und glauben, dass er ihr in dieser kleinen Ewigkeit ein Versprechen gegeben hatte.
    Sie kamen gemeinsam. Ein einziges Mal, das sie so erschütterte, dass sie weinte. Beides war ungewöhnlich für sie. Und doch, als sie sich danach an ihn kuschelte, ihren Hintern gegen seinen Bauch drückte und sich in seiner Umarmung verlor, wusste sie, dass das hier

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