Verbotene Momente des Glücks (German Edition)
plötzlich auf diese mysteriöse Geschäftsreise gehen musstest, um Hunter einen Gefallen zu tun. Ich wollte, dass sein letzter Wunsch erfüllt wird. Aber nun sieht es so aus, als hättest du mich mal wieder belogen und betrogen.“
„Wie kommst du denn auf die Idee?“
„Tu doch bitte nicht so unschuldig. Du bist doch in Stuttgart, oder?“ In Stuttgart war ein Lieferant zu Hause, mit dem Luke schon seit acht Monaten in Kontakt war. Jetzt standen sie kurz vor einem Vertragsabschluss, mit dem er seine Gewinne in den Staaten verdoppeln könnte, in China sogar verdreifachen. Er hatte zwar munkeln hören, dass auch Conover an einem Deal mit dem Lieferanten interessiert sei, aber kein Angebot machen konnte, das so gut wie Lukes war. Auch Matt mit Barton Ltd. war das nicht möglich, aber beiden zusammen schon.
Da kam Conovers Tochter ins Spiel.
„Diesmal werde ich mich von dir nicht übers Ohr hauen lassen, Matt“, sagte er drohend.
„Ich habe dich noch nie übers Ohr gehauen, Luki.“
Luki . Luke hasste diesen Spitznamen, den ihm Matt schon als Kind gegeben hatte, wahrscheinlich um sich überlegen zu fühlen. Damals hatten sie sich ebenso gehasst wie heute. Lediglich im College hatten sie sich wie Brüder gefühlt, und da hatte Luke gegen den Spitznamen auch nichts einzuwenden gehabt.
„Ich habe dir nichts mehr zu sagen.“ Luke klappte das Telefon zu.
Während er das Handy langsam in die Hosentasche schob, blickte er auf den See hinaus. Vor Wut knirschte er mit den Zähnen. Dieser Mistkerl hatte ihm doch wieder eine Falle gestellt, und er war prompt hineingetappt. Matt hatte ihn in Hunters Haus sozusagen festgenagelt, damit er selbst in aller Seelenruhe nach Deutschland fliegen und das Geschäft machen konnte, das Eagle Wireless schon so gut wie im Kasten hatte. Vielleicht würde sein Lieferant aus Stuttgart zu dem stehen, was er mit Luke abgemacht hatte, vielleicht aber auch nicht.
Höchstwahrscheinlich nicht.
Luke hatte kein besonders großes Vertrauen zu Menschen. Was würde er darum geben, wenn er seinen Bruder mal so richtig reinlegen, wenn er ihm Gleiches mit Gleichem vergelten könnte. Nur ein einziges Mal. Wenn er ihm etwas stehlen könnte, was ihm lieb und teuer war, damit er am eigenen Leibe erfuhr, wie es war, wenn einem jemand in den Rücken fiel, der einem eigentlich den Rücken stärken sollte.
Luke wandte sich um, um zu seinem Wagen zu gehen. Da fiel sein Blick auf Lauren. Himmel, die hätte er fast vergessen.
Er musste grinsen. Die süße Lauren, die dachte, er sei nicht an ihr interessiert, weil er sie nicht gleich überfallen hatte! Die würde er auf keinen Fall hier zurücklassen. Sie war so unglaublich sexy, kein Wunder, dass es ihm so verdammt schwerfiel, sich zurückzuhalten.
Er lief zur Bank zurück und zog Lauren an der Hand hoch. „Komm, wir gehen.“
„Wohin?“ Sie lächelte ihn arglos an.
Lauren lächelte. Lauren, die mit seinem Bruder verlobt war, lächelte ihn an. Lauren, die hübsche Tochter von Ralph Conover.
Plötzlich kam ihm eine Idee, eine Idee, die wirklich hinterhältig und gemein war. Luke kniff leicht die Augen zusammen, schob den Gedanken aber nicht zur Seite. Er zog Lauren in die Arme und drückte ihr einen Kuss auf den Mund.
Sie sah zu ihm hoch. Süß. Sexy. Voll Vertrauen.
„Du hast übrigens meine Frage noch nicht beantwortet, warum du eigentlich gestern plötzlich bei der Lodge aufgetaucht bist“, sagte er und lächelte freundlich.
Sie blickte ihn mit ihren großen Augen ängstlich an und leckte sich schnell über die plötzlich trockenen Lippen. „Nein.“
Wenn er bedachte, was sie gesagt und was sie zumindest angedeutet hatte, dann konnte er sich schon vorstellen, warum sie gekommen war. Vielleicht wollte sie die Verlobung mit Matt lösen. Wenn das der Fall war, würde Luke ihr keine Steine in den Weg legen und sie gehen lassen. Falls sie ihm nach dem Monat hier immer noch im Kopf herumspukte, würde er sie anrufen. Und wenn sie immer noch so für ihn empfand, dann würde er ihr klipp und klar sagen, dass Luke Barton alles nicht so ernst nahm, aber bereit für eine kleine Affäre sei, wenn sie dazu Lust habe.
Wenn sie es aber nun wirklich ernst meinte mit dieser Heirat mit Matt, die eigentlich mehr ein Geschäftsabschluss zwischen Matt und ihrem Vater war? Das musste er unbedingt herausbekommen.
„Also, warum bist du gekommen, Lauren?“
„Äh …“
Er konnte sehen, dass sie verzweifelt nach einer Antwort suchte. „Na, was ist? Das
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